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5 Schritte zum Einverstandensein 

 Juni 24, 2016

Es ist halb sechs Uhr morgens. Ich sitze auf meinem Schaffell und singe gemeinsam mit ein paar anderen Verrückten ein elendslanges Gebet, von dem keiner auch nur ein einziges Wort versteht.

Und das in einer Sitzposition, in der selbst mir als alter Yoga-Tante die Gelenke aufjaulen.

Und das, obwohl ich heute ausnahmsweise ausschlafen hätte können.

Und das auch noch freiwillig.

Ich hatte mich auf dieses Ausbildungswochenende gefreut.

Aber jetzt bin ich im WI-DER-STAND.
Und im Widerstand gegen meinen Widerstand. Und im Widerstand gegen meinen Widerstand gegen meinen Widerstand. Und im …

In meinem Kopf Gezeter und Gejammer. Ich beobachte meinen Geist dabei, wie er Amok läuft. Sekunde für Sekunde schraubt er sich tiefer in eine Spirale aus Selbstmitleid und Selbstvorwürfen. Er wirft mit Negativität um sich wie ein Erdferkel, das sich so ausgiebig im Schlammloch wälzt, dass es nur so spritzt.

 

Moment mal, was hat der Lehrer da vorne gerade gesagt? Was soll ich wem erlauben?

Ich soll dem Leben erlauben, so zu sein, wie es ist?

Ich soll …?

Peng.

Und danke.

Danke, Leben, für dein Augenzwinkern. Danke für deinen Humor und deine Weisheit. Danke dafür, dass du mich nicht für einen hoffnungslosen Fall hältst, sondern noch immer daran glaubst, dass ich irgendwann einmal verstehen werde:

Widerstand ist zwecklos. Und Widerstand gegen den Widerstand ist noch zweckloser.

Stattdessen: Erlauben.

Ich erlaube dem Leben, anstrengend zu sein. Ich erlaube mir, kein anstrengendes Leben haben zu wollen. Ich erlaube mir, erschöpft zu sein. Ich erlaube mir, nicht erschöpft sein zu wollen.

Ich erlaube dem Leben, so zu sein, wie es ist.

Wenn ich es ihm nicht erlaube, ist es nämlich trotzdem so, wie es ist.

Nur bin ich dann nicht mehr im Einklang mit ihm.

Und das tut weh.

Erlauben bedeutet, einverstanden zu sein.

Erlauben bedeutet, Ja zu dem zu sagen, was jetzt gerade ist, und damit auch Ja zu dem, was war und dazu geführt hat, dass es jetzt so ist, wie es ist.

Erlauben bedeutet, Frieden mit der Vergangenheit und mit der Gegenwart zu schließen.

Erlauben bedeutet, den Kampf aufzugeben und die Fixierung auf das, was ich nicht haben will.

Erlauben bedeutet, der Zukunft die Möglichkeit zu geben, sich frei zu entfalten, anstatt die Gegenwart fortzuschreiben durch meine Fixierung.

„Nimm das an, was du loswerden willst“, schreibt Ute Lauterbach in Werden Sie Ihr eigener Glückspilot (sie nennt das „die beste Art von Exorzismus“ 🙂 ).

Recht hat sie: Annehmen ist die Voraussetzung für Veränderung.

 

5 Schritte zum Einverstanden-Sein:

Schritt 1:

Mach dir bewusst, dass du im Widerstand bist.

Schritt 2:

Sage dir: Da ist Widerstand. (anstatt „Ich bin im Widerstand“. Durch die Formulierung „Da ist… “ schaffst du Distanz zwischen dir und deinen Emotionen und Gedanken.)

Schritt 3:

Atme tief ein und tief aus. Hör und spür deinen Herzschlag.

Schritt 4:

Nimm wahr, was JETZT gerade da ist. Was denkt es in dir? Welche Gefühle sind mit diesen Gedanken verbunden?

Schritt 5:

Sag JA. Laut und deutlich. Oder leise und deutlich, falls du gerade beim Zahnarzt oder im Team-Meeting sitzt.

Damit sagst du nicht nur Ja zum gegenwärtigen Augenblick, sondern auch zu unendlich vielen Augenblicken in der Vergangenheit und zu unendlich vielen Augenblicken, die noch kommen werden.

Und in diesem JA liegt, wie die Zen-Meister sagen, ein Hauch von Ewigkeit.

And it’s all okay, here.
It’s really okay, here in the arms
of the present moment.

~ Jeff Foster

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Foto: © pathdoc – Fotolia.com

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