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Geborgenheit pur – Balasana, die Stellung des Kindes 

 Feber 18, 2017

Für manche Yogis ist die Stellung des Kindes eher ein „Stiefkind“. Man nimmt sie ein, um mal kurz eine Verschnaufpause einzulegen. Oder wenn der Hund einfach zu anstrengend wird. Oder kurz zwischendurch, um die Wirbelsäule zu neutralisieren.

Dabei kann diese Haltung viel, viel mehr als nur auszugleichen!

Zugegeben, in meinen ersten Yogajahren habe ich die „Baby Pose“ (nicht zu verwechseln mit der „Happy Baby Pose“) auch nicht großartig beachtet. Die strahlenden Positionen, in denen ich wachsen und mich ausdehnen konnte, waren mir viel sympathischer.

Aber irgendwann, in Phasen der Erschöpfung oder großer Herausforderungen, in denen ich nichts dringender brauchte als Halt, Sicherheit und Geborgenheit, da habe ich Balasana wirklich zu schätzen gelernt.

Eine meiner Ausbildnerinnen erzählte, dass sie nach ihrem Burnout für einige Zeit nach Indien gereist ist. Ihr Lehrer hatte ihr empfohlen, eine Zeit lang kein Yoga zu praktizieren. Ihre einzige Übung war, jeden Tag eine Stunde lang in der Baby Pose im goldenen Tempel von Amritsar zu ruhen.  Das hat ihr ihre Kraft zurückgegeben: Nichts tun. Sinken lassen. Gehalten sein. Sein.

Nimm dir doch mal Zeit, die Stellung des Kindes fünf bis zehn Minuten lang wirklich auszukosten – du wirst überrascht sein! Und gar nicht mehr aufstehen wollen 🙂

 

So funktioniert’s:

Komm auf eine weiche Unterlage, die Zehen berühren einander. Das Gesäß ruht auf den Fersen, die Stirn am Boden, Schulter, Nacken und Gesichtsmuskulatur sind entspannt Die Knie sind etwa hüftbreit voneinander entfernt – oder auch etwas weiter, damit Bauch und Brustkorb sich nicht zu beengt fühlst. Die Arme liegen neben dem Körper, die Handflächen zeigen zum Himmel.

Lass dich nun mit jedem Ausatmen etwas tiefer sinken, spür, wie du von der Erde gehalten und getragen wirst. Erlaube dir, in dein Inneres abzutauchen, das Außen ganz loszulassen. Nimm die sanfte Dehnung in der Wirbelsäule wahr, spür deinen Atem auch an der Körperrückseite. Stell dir vor, du wärst ein Baby im samtigen Dunkel des warmen Mutterleibs –  geborgen, unbeschwert und sorglos vor sich hin träumend.

 

So wirkt Balasana:

  • Dehnt sanft Wirbelsäule, Beinvorderseiten und Fußgelenke
  • Verdauungsorgane werden sanft massiert
  • Nacken- und Schulterverspannungen können sich lösen
  • Bringt Entspannung bei Menstruationsbeschwerden
  • Wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem und hilft beim Abschalten und Loslassen
  • Hilft gegen Kopfschmerzen, Schwindel und Erschöpfung
  • Vermittelt Vertrauen, Ruhe und Sicherheit

Dass Balasana das Urvertrauen fördert, hat nicht nur damit zu tun, dass wir in dieser Haltung ganz zusammengerollt direkt am Boden ruhen, sondern auch mit der Rundung, die unsere Wirbelsäule in dieser Stellung einnimmt.
Bei einem Embryo im Mutterleib ist die Wirbelsäule nämlich in einem einzigen, harmonischen Bogen gekrümmt. Erst später – mit 7 oder 8 Jahren – hat sie dann die doppelte S-Form, wie wir sie von uns Erwachsenen kennen.
Wenn wir also die Wirbelsäule sanft und bewusst in ihre ursprünglichste Rundung zurückführen, erinnert sich unser Körpergedächtnis an die Geborgenheit, die Ruhe und das wohlige Versorgtsein, das wir, tief eingebettet in die Gebärmutter, erlebt haben, ehe wir zur Welt kamen.

 

Wirkung auf die Chakras:

Balasana harmonisiert das Wurzelchakra, unsere Verbindung zur Erde, unser Vertrauen und Sicherheitsgefühl. Die Haltung stimuliert aber auch das Stirnchakra durch den sanften Bodenkontakt des Augenbrauenzentrums.

Varianten:

Falls dein Gesäß die Fersen noch nicht erreicht, kannst du ein Kissen oder eine gefaltete Decke dazwischenlegen. Solltest du Spannung in den Fußrücken oder Gelenken verspüren, kannst du auch hier eine weiche Decke unterlegen.

Wenn deine Stirn den Boden nicht erreicht oder du Spannung oder Enge im Nacken fühlst, kannst du ein Kissen unter die Stirn legen oder mit deinen Fäusten einen kleinen Turm bauen und die Stirn darauf ablegen.

Eine Variante ist auch, die Arme nach vorne abzulegen. Das dehnt sanft die Brustmuskulatur und die Schultern.

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