„Duuu, Laaaya, ich bräuchte da mal deine Hilfe. Irgendwie dreh ich mich beim Schreiben im Kreis.“
Diesen Hilferuf höre ich öfter – manchmal von Freund*innen, manchmal von Klientinnen oder Kolleginnen.
Und es stimmt: Hin und wieder treten wir beim Journaling auf der Stelle.
In den allermeisten Fällen hilft uns das Schreiben, von alten Denk-Autobahnen auf neue Spuren zu wechseln, gewohnte Muster zu durchbrechen und aus dem Sog unserer Gewohnheits-Gefühle auszusteigen.
Aber es kann auch vorkommen, dass wir all das noch verfestigen und zementieren – nämlich dann, wenn wir nicht die richtigen Tools und Techniken zur Verfügung haben.
So wie unser Geist immer steifer und ungelenkiger werden kann, wenn wir zu lange die selben Yoga-Übungen wiederholen, oder wenn wir in Gesprächen, beim Coaching oder in der Therapie in einer festgefahrenen Dynamik stecken.
Da hilft nur eines: Frischer Wind!
Das Beste, das du tun kannst, ist natürlich, Mitglied der Deep Journaling Academy zu werden 😉 Denn dann bleibt deine Journaling-Praxis automatisch frisch und lebendig – und sie ist besonders effektiv, denn Deep Journaling richtet sich nach top-aktuellen Forschungsergebnissen aus Positiver Psychologie und modernen Neurowissenschaften.
Das Zweitbeste, das du dun kannst, ist eines der 5 Journaling-Projekte auszuprobieren, die ich hier für dich zusammengestellt habe!
# 1 A Haiku a day
Haikus sind kleine Wunderwerke, die mit wenigen Worten enorm viel auszudrücken vermögen. Ihre Botschaft „schwebt“ zwischen den Zeilen, und berührt unser Herz wohl genau deshalb oft so unmittelbar.
Gail Sher empfiehlt in ihrem großartigen Buch „Schreib dich frei: Zen für Kreative“ (*), jeden Tag ein Haiku zu schreiben.
Das Haiku-Projekt, das ich dir vorschlage, sieht folgendermaßen aus:
- Wähle einen Zeitraum von 21 Tagen
- An jedem dieser Tage lässt du dich von einem Naturfoto oder einer Orakelkarte inspirieren.
- Schreib zuerst zehn Minuten lang frei assoziierend zu diesem Bild oder der Karte
- Verdichte dann dein Freewrite zu einem Haiku
Du wirst staunen, wie sehr dieses Projekt deine kreativen Muckis trainiert – und welche überraschenden Botschaften an dich selbst deine Haiku-Praxis hervorbringen wird!
Das klassische Haiku hat drei Zeilen: Die erste Zeile besteht aus fünf Silben, die zweite aus sieben, die dritte wieder aus fünf. Moderne Haikus weichen oft von dieser Form ab. Finde heraus, was für DICH am besten funktioniert!
(*) Das Buch ist leider vergriffen. Auf Englisch heißt es „One Continuous Mistake: Four Noble Truths for Writers“ und ist als eBook und als Paperback erhältlich. Wenn du mehr über die spirituelle Dimension des Haiku-Schreibens erfahren möchtest, empfehle ich dir dieses wunderbare Gespräch zwischen Tara Brach und Natalie Goldberg, der Autorin von „Writing Down the Bones: Freeing the Writher Within“ (auf Deutsch: „Schreiben in Cafés)
# 2 Lieblings-Zitate … oder lieber eine Überraschung?
Verwende Zitate, Sprüche, Gedichte oder Aphorismen, die dich inspirieren, als „Tür-Öffner“ für deine Journaling-Praxis!
Vielleicht hast du ja bereits viele solcher Zitate irgendwo gesammelt und kannst aus diesem Fundus wählen.
Vielleicht magst du deine tägliche Inspiration aber auch dem Zufall überlassen. Zum Beispiel könntest du deine facebook oder Pinterest App öffnen und das erste Zitat wählen, das in deinem Feed aufscheint.
Schreib dann einfach in Resonanz auf die jeweilige Inspiration, und verdichte deinen Text dann zu EINEM knackigen Satz!
# 3 „Best Possible Self“ in Serie:
Entfalte dein Potenzial!
Wenn Coaching-Klientinnen mir zum ersten Mal gegenübersitzen, erzählen sie mir oft ausführlich davon, wie ihr Leben gerade so läuft – und was sie eigentlich (!) alles nicht mehr wollen.
Nachdem ich ihnen einige Zeit lang zugehört habe, stelle ich dann oft die Frage: „Und wie HÄTTEST du es gern?“
Dann herrscht oft einige Sekunden lang Stille.
Es macht einen großen Unterschied, ob wir von Bestehendem ausgehen und uns auf das fokussieren, was uns daran nicht gefällt – oder unser Leben von der Zukunft aus gestalten, die wir für uns kreieren möchten.
Hier kommt das „Best Possible Self“ ins Spiel, eine Methode aus der Positiven Psychologie. Sie ist bestens erforscht und hoch wirksam, hat allerdings einen Haken: Du musst es auch wirklich TUN. Das bedeutet nicht nur über eine mögliche positive Zukunftsvision deiner selbst NACHDENKEN, sondern dich wirklich HINSETZEN und darüber SCHREIBEN 😉
Wie das „Best Possible Self“ (BPS) grundsätzlich funktioniert, erfährst du in diesem Goldstück.
Und hier kommt meine Inspiration für DEIN Projekt:
- Wähle einen Zeitraum von 21 Tagen
- An jedem dieser Tage lässt du dich von einem Naturfoto oder einer Orakelkarte inspirieren.
- Schreib zuerst zehn Minuten lang frei assoziierend zu diesem Bild oder der Karte
- Verdichte dann dein Freewrite zu einem Haiku
# 4 Die Selbstfürsorge-Liste
„Was bedeutet es für dich konkret, gut für dich zu sorgen?“, fragt mich meine Coach, als ich ihr erzähle, dass es mir auf meiner Weltreise schwer fällt, Balance zwischen Erlebnishunger und Erholung, Entspannung und Regeneration zu finden.
„Selbstfürsorge“ ist ein abstraktes Wort. Erst wenn wir konkret werden, können wir sie in die Tat umsetzen.
Auf meiner „Self Care List“ steht zum Beispiel:
- Selbstachtung statt Selbstverurteilung
- Mindestens 2 Liter Wasser pro Tag
- GLEICH auf die Toilette gehen (auch im Zug / Flieger)
- Mit meinen Reise-Gefährt*innen VORAB klären, dass ich im Gegensatz zu ihnen, nicht Urlaub mache, sondern auf einer WORKATION bin und Zeit zum Arbeiten brauche
- Eine Stunde vor Abfahrt am Bahnhof sein (-> kein Stress, keine Hektik)
- Bei den ersten Anzeichen von Migräne eine Tablette nehmen
- ….
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„SELBSTFÜRSORGE“ BLEIBT ABSTRAKT UND UNVERBINDLICH, BIS SIE KONKRET WIRD.
Was BEDEUTET ES FÜR DICH, GUT FÜR DICH ZU SORGEN? SCHREIB EINE LISTE!
# 5 Die Bucket-List
„Haha, SO ETWAS KLEINES schreibst du auf deine Bucket List?“, staunt meine Freundin Helga, als wir in Valencia im Café sitzen und ich ihr meine aktuelle Bucket-List vorlese. „Maniküre in Madrid“ steht da zum Beispiel – aber auch Dinge wie „Mein Buch in einem renommierten Verlag veröffentlichen“.
Jaaaaa, ALLES, was du erleben, kreieren oder verwirklichen möchtest, bevor du stirbst, darf auf die Bucket List. Sowohl die ganz kleinen als auch die ganz großen Träume und Wünsche.
Und: Die Bucket List darf sich wandeln! Manche Träume verlieren an Energie und Anziehungskraft, und wir müssen nicht ALLES umsetzen, was jemals als Idee durch unseren Geist geschwebt ist – oder seinen Weg auf unsere Liste gefunden hat.
# 6 Die „Lessons learned“ Liste
„Nicht aus Erfahrungen werden wir klug, sondern indem wir über unsere Erfahrungen REFLEKTIEREN“, meinte meine Studienleiterin an der Upper East Uni in London. Meine „Lessons learned“ Liste ergänze ich immer dann, wenn ich wieder ein Stück schlauer geworden bin. Auch hier dürfen es unscheinbare, aber auch bahnbrechende Erkenntnisse sein, die wir notieren. Auf meiner „Lessons learned“ Liste steht zum Beispiel:
- Frühzeitig Sitzplätze für den Zug reservieren
- In spanischen Hotels KEIN Frühstück buchen
- In Cafés fragen, ob es okay ist, am Laptop zu arbeiten
- Du darfst immer BEIDES sein – Hedonistin und Asketin, wissenschaftlich und intuitiv, außergewöhnlich und durchschnittlich, ….
- ….
# 7 Die „Queens Table Liste“
Mir bewusst zu machen, wer zu meinem innersten Kreis gehört – sprich: welche Menschen an meinem königlichen Tisch Platz nehmen dürfen – hilft mir, meine Energie zu managen und klare Prioritäten zu setzen, was meine sozialen Beziehungen betrifft.
Auch diese Liste darf sich ständig wandeln – sie ist immer eine Momentaufnahmen. Aber eine aufschlussreiche!
# Bonus: Die „Best Possible Self Essentials“ Liste
Über unser „Best Possible Self“ zu schreiben, ist eine geniale Übung aus der Positiven Psychologie. Sie zeigt uns, was möglich ist, verändert unsere Wahrnehmung und richtet uns auf das aus, was wir im Leben wirklich wollen. In meinem „All-in-one“ Journal, das ich auf meinen Reisen stets mit mir führe, steht eine Kurzversion dieser Zukunftsvision: die „Best Possible Self Essentials“. Fast jeden Tag lese ich diese Liste durch, visualisiere dabei mein köstliches Leben und tauche ein in das Lebensgefühl, das ich damit verbinde.
„Neuro-Priming“ nennt sich das. Sehr zu empfehlen!
Hast du auch Lieblingslisten? Dann teile sie in den Kommentaren – ich freue mich auf Inspirationen von dir!
Buchtipps und Ressourcen:
- https://denise-bucketlist.de/bucket-list-ideen
- https://bucketlistjourney.net/my-bucket-list/
- https://listology.blog/
- Alexandra Reinwarth: Das Leben ist zu kurz für später
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2 Antworten
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