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Auf der Couch mit Jabba the Hutt 

 September 20, 2014

Wie ein schmutzigbrauner überdimensionaler Fettkloß stand er auf der Bühne, mit fettglänzenden Fingern stopfte er unaufhörlich Kartoffelchips in sein riesiges Maul. Dabei lachte er so laut, dass sein ganzer schwabbeliger Körper bebte. Seit Neuestem sitzt er zuhause auf meiner Couch: Jabba the Hutt.

Ich bin kein großer Star Wars Fan, aber der fette Klops scheint sich tief in mein Unbewusstes eingeprägt zu haben. Ansonsten wäre er wohl nicht aufgetaucht, als ich auf der Liege meiner Cranio Sacral Therapeutin lag und sie mich fragte, wie er denn aussähe, dieser Anteil von mir, der …

… die Nase voll hat von gesunder Lebensführung, Reinigungstechniken und dem Weg ins Licht. Der lieber mit einer Packung Kartoffelchips (nein, keine fettarmen Bio-Maiscracker!) und einer Flasche Bier (nein, kein alkoholfreies Biobier!) auf dem Sofa versumpfen würde statt am Boden zu liegen und dem Atem zu lauschen. Der lieber schlaftrunken zur Kaffeemaschine schlurfen würde, als in aller Herrgottsfrühe in Yogi-Manier Salzwasser durch die Nase zu jagen, Öl zu ziehen, warmes Wasser zu trinken und sich dann schnurstracks aufs Meditationskissen zu begeben. Kurz: Der Teil von mir, der auf Bewusstheit und Erleuchtung pfeift und einfach nur ein „normales Leben“ führen möchte. Der Teil also, den ich nicht haben will.

 

Jabba the Hutt lebt in jedem von uns. Und das ist gut so.

 

Überraschung! Ich fand den Fleischklops, den ich auf die Aufforderung meiner Therapeutin hin auf die Bühne stellte, überaus sympathisch. Ich beneidete ihn darum, dass er kein schlechtes Gewissen hatte, obwohl er sich die Kartoffelchips so gierig in den Mund warf, dass die Krümel nur so flogen. Ich beneidete ihn um sein dröhnendes Lachen und darum, dass er sich in seinem unbeweglichen Wabbel-Körper unendlich wohl zu fühlen schien.

„Glaubst du, du wärst weniger göttlich, wenn du hin und wieder eine Packung Chips essen würdest?“

Die Frage meiner Therapeutin brachte mich so sehr zum Lachen, dass mein Körper ebenso bebte wie der von Jabba. Ich verließ die Sitzung mit dem festen Vorsatz, ihn öfter mal auf mein Sofa einzuladen. Mit Chips, Bier und Star Wars – Film.

Übrigens: Jabba the Hutt war Anführer einer Verbrecherorganisation, die ihren Sitz auf dem Wüstenplaneten Tatooine hatte. Er gehörte der Rasse der Hutten an, die sich nicht nur durch ihre Fettleibigkeit und ihre Resistenz gegen die meisten Krankheiten auszeichneten, sondern auch durch ihre extrem hohe Lebenserwartung  von rund 1000 Jahren. Kartoffelchips und Bier scheinen also besser zu sein als ihr Ruf!

  • haha!!! ich grinse vor mich hin!!!!! das thema kommt mir sehr bekannt vor!!! und weißt du was? ich hab’s gestern geschafft, in der straßenbahn chips zu essen (ja, ok, sie waren bio, aber gilt trotzdem!), ohne mich in grund und boden zu schämen für diese „missetat“. 🙂
    ich hab mir im lauf meines lebens so sehr antrainiert, hart und diszipliniert zu sein, dass ich jetzt wieder voll am trainieren bin, das gegenteil zu erreichen. wenn ich mal einen nachmittag nur im bett rumhänge, ist das schon sehr seltsam für mich. weil: ich habe ja nichts geleistet! aber: vielleicht ja doch! sogar bestimmt: ich hab zu meinem höchstpersönlichen wohlergehen beigetragen und was gibt es sinnvolleres zu tun im leben????

    danke für den reminder!!!!
    küsse!
    d

  • Liebe Kirsten,
    das ist ja ein Kommentar so ganz nach meinem Geschmack 🙂
    Kartoffelchips als der Ausdruck reiner Göttlichkeit… denn sie sind Teil der Schöpfung wie alles andere auch. Das bedeutet ja nicht, dass ich mich nur mehr davon ernähre. Nur manchmal eben mit vollem Genuss.
    Ich nenne das die freundliche Erlaubnis ein Mensch zu sein… und das beinhaltet Chips, Gummibärchen und manchmal sogar Wutanfälle. Dann darfs dann ganz schnell und leicht wieder in die reine Liebe und Lebensfreude gehen!
    Gratuliere dir zu deinem wunderbaren blog und zur neuen Website! Das ist eine unglaubliche Fundgrube, in der ich sicher noch viel stöbern werde!
    Alles Liebe,
    Eva

  • Liebe Kirsten,
    gratuliere Dir zu Deinem Blog und der neuen Website. Da geht Yoga ja gleich viel besser. Das mit dem „Nichtstun“ UND auch noch sündigen – ja auch das will gelernt sein. Chips ohne schlechtem Gewissen naschen fällt eher schwer. Bis bald, Margit

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