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Be like water #1 

 April 21, 2015

Wer hätte gedacht, dass ich hier einmal Bruce Lee (*) zitieren würde? „Be like water, my friend“, sagte der Meister der Martial Arts.

Danke, Freund Bruce. Ich weiß jetzt, wie das geht. 

Als ehemalige Physiklehrerin möchte ich hinzufügen: Sei wie Wasser im flüssigen Aggregatszustand. Jede/r von uns kennt nämlich auch das Gegenteil: Wir frieren ein. Erstarren. Sind blockiert. Gelähmt. Und so sehr wir auch versuchen, wieder in Fluss zu kommen – es will einfach nicht gelingen. Wir wissen, dass wir Hindernisse nur überwinden können, indem wir geschmeidig drumherum, obendrüber oder untendurch fließen, und nicht, indem wir stur davor stehen bleiben und sie anstarren. Trotzdem machen wir oft genau das. Eisklotzmäßig eben.

Fish don’t hold the sacred liquid in cups. They swim the huge fluid freedom. 
~ Rumi

 

Be like water – so funktioniert’s:

1. Der Fluss ist immer da.

Auch ohne dein Zutun ist immer alles im Fluss. Und es gibt Zeiten, in denen es schwierig ist, mitzufließen. So wie Wasser eben manchmal zu Eis erstarrt. Aber unter der Eisdecke bewegt sich ein mächtiger Strom. Immer. Akzeptiere, dass du den Fluss gerade nicht spüren kannst. Wisse, dass er trotzdem da ist.

 

2. Move your body!

Wenn sich auch sonst nichts zu bewegen scheint – deinen Körper kannst du immer bewegen. Nein, du musst nicht auf einen Berg steigen oder Bungee Jumpen. „Stir the cosmic soup!“ nannte einer meiner Yogalehrer ein einfaches, aber energisches Kreisen der Handgelenke.
Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen, heißt es in der Chaostheorie. Na, wenn das so ist – warum sollten dann nicht ein kurzer Spaziergang, ein paar Sprünge auf dem Trampolin, eine Yoga-Übung oder ein paar Minuten Durch-die-Wohnung-Tanzen einen Eisblock zum Schmelzen bringen?

 

3. Weg damit!

Ausmisten und Entrümpeln sind meine Lieblingsstrategien, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas in meinem Leben blockiert ist. Noch jedes Mal, wenn ich den Keller entrümpelt habe, ist danach etwas Neues, Unerwartetes in mein Leben getreten. Dachboden, Vorzimmerkommode, Speisekammer, Kleiderschrank, deine Festplatte … wenn Altes gehen darf, ist Platz für Neues. Überleg nicht lange, fang irgendwo an!

 

4. Meister/in der Gedanken werden.

„You cannot be stuck“, heißt es im berühmten Buch „Ask and it is given“ von Esther und Jerry Hicks. Unsere Gedanken erschaffen unsere Welt. Alles verändert sich unaufhörlich – aber wenn wir immer die gleichen Gedanken denken, produzieren wir immer wieder die selben Ergebnisse. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, wird der gute alte Albert E. gerne zitiert. So lange die Gedanken um die Blockade, das Hindernis oder deine Probleme kreisen, wird sich daran nichts verändern. Du musst deine Gedanken nicht KONTROLLIEREN. Aber du kannst sie liebevoll und geduldig FÜHREN, bewusst einen anderen FOKUS wählen, wieder und wieder. Übe, übe, übe. Werde ein/e Meister/in deiner Gedanken.

Denk zum Beispiel an die Bereiche in deinem Leben, in denen gerade alles reibungslos läuft, in denen du gut im Fluss bist (es gibt sie! Bestimmt! Es ist nur eine Frage des Fokus!) Oder an Zeiten, in denen dir alles mühelos von der Hand ging. Oder an Wasser – an eine Quelle, ein kleines Bächlein, einen idyllisch plätschernden Fluss, einen reißenden Strom, einen Wasserfall, einen Springbrunnen …

 

5. Dich dem Wasser anvertrauen.

Noch wirkungsvoller ist es, tatsächlich ans Wasser zu gehen. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um das ewige Fließen zu beobachten, dich darin zu vertiefen. Du kannst auch dein eigenes Ritual kreieren – flüstere dem Wasser deine Sorgen zu, lass sie von ihm davon tragen. Du kannst sie auch auf einen Zettel schreiben, aus Rinde oder Blättern ein kleines Boot bauen und sie so dem Wasser übergeben.

 

6. Darüber lachen.

Lachen ist die beste und günstigste Medizin. Es vertieft den Atem, verbessert die Sauerstoffzufuhr, baut Stress ab, stärkt die Immunabwehr, unterstützt Heilungsprozesse, und ist vor allem eines: ansteckend. Falls dir also gerade absolut nicht zum Lachen zumute ist, bitte einen Freund, dir einen Witz zu erzählen. Oder eine Freundin, dich zu kitzeln. Mach eine Polsterschlacht mit deinen Kindern. Schneide Grimassen vor dem Spiegel. Oder schau dir komische youtube Videos an. Finde heraus, was für dich funktioniert!

 

7. Das ganze Alphabet!

If Plan A doesn’t work, don’t worry!

The alphabet has 26 letters.
(*) Weiser Mann, dieser Bruce. Starb in dem Jahr, in dem ich geboren wurde. Und hatte einiges zu sagen. Zum Beispiel:

Don’t think, feel … it is like a finger pointing a way to the moon. Don’t concentrate on the finger or you will miss all that heavenly glory!

When there is freedom from mechanical conditioning, there is simplicity. The classical man is just a bundle of routine, ideas and tradition. If you follow the classical pattern, you are understanding the routine, the tradition, the shadow — you are not understanding yourself.

If one loves, one need not have an ideology of love.

The happiness that is derived from excitement is like a brilliant fire — soon it will go out. 

 

 

 

Foto: © Benjamin Nickel – Fotolia.com

  • Immer wieder ist es eine Freude, mich vom Fluss deiner klaren, geistreichenund herzvollen Sprache mitreißen und inspirieren zu lassen! Danke dir, sprudelnde Quelle!

  • liebe laya, danke für diesen schönen, vielfältigen text! das mit den 26 buchstaben des alphabets ist genial, da hatte ich einen echten aha-moment dazu!
    körpertherapeutisch gesehen gibt es ja tatsächlich stuck states in den flüssigkeiten in unserem bindegewebe. das kann ( zb. in der theorie des rolfing oder des continuum movment) gelartig, fließend, geschmeidig sein oder fest, trocken. wir kommen evolutionär aus dem meer, haben also den salzigen ozean immer noch in uns und solange der in uns fließt, strömt und uns innerlich umspült, sind wir sozusagen gesund. du beschreibst hier die perfekte verbindung zwischen körper und psyche – feststecken ist ein vollkommen körperlicher zustand und ein vollkommen geistiger…. und wieder werden wie wasser ist auch ein psychophysischer vorgang. so ist bewegung oft der erste gelingende schritt sich aus blockaden zu lösen.
    danke auch für die würdigung von bruce lee – ich wusste nichts über seine philosophische qualitäten.
    herzlich fließende grüße
    judith

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