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DAFÜR musst du dich nicht schuldig fühlen! 

 Feber 7, 2019

 

„Ich brauche die Natur, um mich glücklich zu fühlen!“, schwärmt eine Yogini-Kollegin beim Brunch. „Eine Stunde im Wald, und schon geht’s mir gut.“

Und während sie schwärmt, steigt in mir etwas auf, das mir sehr vertraut ist:

Ein fieses, kleines Schuldgefühl.

Eine andere Kollegin postet Fotos vom Langlaufen im tief verschneiten Österreich. Sie strahlt vor Wonne und Lebenslust über das ganze Gesicht, die Wangen gerötet unter der dicken Strickmütze.

Sie strahlt, und da ist es wieder:

Das fiese, kleine Schuldgefühl.

Ich sitze mit einer Handvoll UnternehmerInnen in einer Runde, und alle nicken zustimmend, als einer von ihnen sagt: „Mein Ziel ist es, möglichst wenig zu arbeiten.“

Sie nicken einhellig, und schon rührt es sich wieder in mir:

Das fiese, kleine Schuldgefühl.

„Siehst du, da hast du’s“, flüstert es. „Du immer mit deinen Büchern und Journalen – die Natur ist der wahre Heiler, du musst viel öfter in den Wald gehen! Und du musst viel mehr raus in den Schnee, statt den halben Winter in der Badewanne abzuhängen. Und du solltest viel weniger arbeiten. Das macht alle anderen glücklich. Wieso tust DU es dann nicht auch?“

Zum Glück (!) weiß ich mittlerweile, dass die Stimme des Schuldgefühls keine liebevolle Stimme ist. Sie meint es nicht gut mit mir. Sie ist nicht die Stimme der Liebe, die mich aufruft, besser für mich zu sorgen und ausgewogener zu leben. Sie will nicht wirklich, dass ich glücklich bin. Sie will, dass ich so bin, wie alle anderen. Und sie ist eng verwandt mit der Stimme der Scham.

Es ist nicht so, dass ich die Natur nicht lieben würde. Ich gehe gerne in den Wald. Ich habe sogar einen Lieblingsbaum, einen mit einem Astloch, das aussieht wie ein Herz. An den starken Stamm dieses Herzbaums gelehnt, meine Wange an seine harte Rinde geschmiegt, habe ich schon viele Tränen vergossen, damals, als meine seelischen Schmerzen noch tief und meine Selbstzweifel noch groß waren. Er hat mich getröstet, dieser Baum, mit seiner majestätischen Stille, und mir Antworten auf meine brennenden Fragen gegeben.

Es ist auch nicht so, dass ich nicht gerne Bewegung machen würde. Oder dass es mir nicht wichtig wäre, ein ausgewogenes Leben zu führen, das nicht ausschließlich aus Arbeit besteht.

Aber ich habe keine Lust, dauernd im Wald herumzuhirschen. Ich hasse Wintersport, und ich bin heilfroh darüber, dass mein Sohn aus dem Alter heraus ist, in dem ich mit ihm Iglu bauen, Bobfahren und Engel ins kalte Nass zeichnen musste. Und ich liebe meine Arbeit so sehr, dass ich mich oft dazu zwingen muss (Jaaa, die Stimme der Liebe!), Pausen einzulegen, mich nicht selbst zu überholen und manchen Ideen zu widerstehen.

 

Was mich WIRKLICH glücklich macht

WIRKLICH glücklich macht es mich, im Café zu lesen, zu schreiben oder mich mit inspirierenden Menschen zu treffen. WIRKLICH glücklich macht es mich, allein zu verreisen – und zwar ganz sicher nicht in den Schnee, sondern irgendwohin, wo es schön warm und sonnig ist, am liebsten in lebendige, pulsierende, bezaubernde Städte. WIRKLICH glücklich macht es mich, meinem kreativen Flow zu folgen, großartige Projekte ins Leben zu rufen, zu erschaffen, zu manifestieren, und MEIN DING zu machen.

Dass dein Weg der rechte war,
wirst du daran erkennen,
dass er dich glücklich gemacht hat.
~ Aristoteles

Und doch ist es manchmal noch da, dieses fiese, kleine Schuldgefühl.

„Aber du musst dich herausfordern!“, höre ich dann meine inneren Antreiber rufen. „Du musst raus aus deiner Komfortzone,  sonst wirst du bequem und rastest und rostest! Du musst tauchen lernen und auf hohe Berge steigen und durch die Wüste wandern und im dichtesten Urwald auf Visionssuche gehen, sonst wird das nichts mit dem Glück!“

Schon gut, ich höre dich. Also, lieber Antreiber, ich erkläre es dir. Ich gehe JEDEN TAG weit über meine Komfortzone hinaus – nämlich dort, wo ich mich entwickeln, ausdehnen und entfalten will. Ich halte jede Menge Seminare und Workshops, obwohl ich früher ein durch und durch schüchterner Mensch war, der kein Wort vor einer Gruppe sagen konnte, ohne rot zu werden. Ich stehe jede Woche vor zahlreichen Yogis und Yoginis auf der Matte – manchmal sogar auf dem Kopf – obwohl ich als rundum unsportlicher Mensch auf die Welt gekommen bin und in der Schule als Bewegungs-Anti-Talent galt.  Ich schreibe fast täglich in meinem Blog und auf facebook über meine Gefühle und die Höhen und Tiefen meines Lebens, obwohl ich mit der Prägung „Zeig niemals, wie’s dir wirklich geht!“ aufgewachsen bin.

Also wirf mir bitte nicht vor, ein Leben in der Komfortzone zu verbringen. Und lass dir eines gesagt sein: Wenn es darum geht, was mich GLÜCKLICH macht, ist mir die Komfortzone schnurzegal! Dann ist es mir auch egal, ob alle anderen in der Tiefsee tauchen oder auf Kamelen reiten, mit Schlittenhunden Rennen fahren, oder vor Freude juchzen, weil sie über unberührten Pulverschnee wedeln. Ich blicke lieber aufs Meer, als darin zu baden. Ich lese lieber, als Volleyball zu spielen. Ich sitze viel lieber mit einem Espresso auf einer Terrasse im Trubel Barcelonas, als irgendwo in einer Hängematte zu baumeln und die Grillen zirpen zu hören. Und fast jeden Tag, wenn ich meine BIG 4 schreibe, steht da: „Ich freue mich auf meine Arbeit!“

 

Ist es nicht eine seltsame Regung, dass wir uns sogar für das schuldig fühlen, was uns glücklich macht? Dass hier oft sogar Scham mitschwingt – Scham darüber, wer und wie wir wirklich sind? Dass wir unsere Einzigartigkeit verstecken möchten, statt uns an ihr zu erfreuen, und anzuerkennen, dass UNS etwas ganz anderes glücklich macht als alle anderen?  

Ich gehe davon aus, dass es dich nicht glücklich macht, kleinen Kindern die Eistüte zu klauen. Ich gehe davon aus, dass es dich nicht glücklich macht, Autoreifen im Wald zu verbrennen. Ich gehe davon aus, dass es dich nicht glücklich macht, Junk Food in dich hineinzustopfen und es mit literweise Softdrinks runterzuspülen.

Solange du dir und anderen nicht damit schadest, musst du dich nicht dafür schuldig fühlen, was dich glücklich macht. Schau nicht nach links und nach rechts, orientiere dich nicht an anderen.

Es ist furchterregend, sich völlig zu ergeben, um die zu sein, die DU bist.
Dein Selbstbild löst sich sofort in Luft auf.
Und doch ist dies die einzige Art zu leben.
~ David Deida

Geh über die Stimmen der Scham und der Schuld hinaus, und folge dem Gefühl der unbändigen Freude in dir. Orientiere dich an jenem Unendlich-frei-Gefühl, das damit einher geht, dass du dir erlaubst, glücklich zu sein – und die Verantwortung für dein Glück radikal selbst übernimmst.  

Du musst dich nicht schuldig fühlen für das, was dich glücklich macht. Sondern es einfach tun!

Die meisten Menschen sind so glücklich,
wie sie es sich vorgenommen haben.
~ Abraham Lincoln

 

Der klitzekleine Haken an „do whatever makes you happy“

Warnung: Dieses „be yourself“ und „do whatever makes you happy“ hat einen klitzekleinen Haken. Wir können uns nämlich auch dahinter verstecken. Wir können es als Ausrede dafür nutzen, keine neuen Erfahrungen machen zu wollen. Aber nur, wenn wir immer wieder etwas Neues ausprobieren, können wir herausfinden, was uns WIRKLICH glücklich macht und was WIRKLICH alles in uns steckt! Also doch ein bisschen raus aus der Komfortzone – denn was könnte lustvoller sein, als das Spektrum dessen, was uns glücklich, fröhlich und lebendig macht, ständig zu erweitern?

 

Ich zum Beispiel habe gerade mit einem Improtheater-Kurs begonnen. Knapp vor dem ersten Termin hätte ich mich am liebsten wieder abgemeldet – denn wie gesagt, irgendwo in mir steckt noch immer ein schüchternes kleines Mädchen, das Angst davor hat, sich zu blamieren oder zum Affen zu machen.

Aber natürlich habe ich mich NICHT abgemeldet, und ich und das kleine Mädchen hatten Riesenspaß beim Improvisieren, Blödeln und auf der Bühne herumhüpfen. Und wer weiß, vielleicht wedle ich irgendwann über einen schneebedeckten Abhang und juchze vor Freude. Vielleicht liege ich irgendwann Schnauze an Schnauze mit einem Schlittenhund in einem Iglu. Vielleicht ziehe ich irgendwann einen Neopren-Anzug über, schnalle mir eine Sauerstoffflasche auf den Rücken und schwebe hinab in die Stille der Tiefsee. Ich schließe es nicht aus. Aber ich strebe es auch nicht an. Denn das Glück darf leicht sein. Unbeschwert. Und ganz individuell. Hell Yeah!

 

FLOW ~ WRITE ~ GROW

Was DICH wirklich glücklich macht 

Manche Menschen wissen gar nicht mehr, was sie wirklich glücklich macht.

Andere wissen es zwar, erlauben sich aber nicht, zu tun, was sie wirklich glücklich macht.

Wieder andere tun Dinge, von denen sie glauben, dass sie sie glücklich machen sollten – aber in Wirklichkeit quälen sie sich damit.

Die folgenden Fragen helfen dir herauszufinden, wo das Glück auf dich wartet. Jaaaa, es wartet auf dich – mit offenen Armen! Denn es sehnt sich genau so nach dir wie du dich nach ihm 😉

 

# 1 Finde heraus, was dich glücklich macht

Wenn jemand dir heute 1000 Euro geben würde, die du nur zum Spaß ausgeben dürftest – was würdest du damit machen?

Wenn du auf deinen Kalender schaust – worauf freust du dich diese Woche besonders?

Bei welchen Aktivitäten hast du als 10-Jährige die Zeit völlig vergessen?

Wann hast du dich zum letzten Mal richtig, richtig lebendig gefühlt – und wobei?

Was kannst du stundenlang tun, ohne dich zu langweilen?

 

# 2 Finde heraus, was dich NICHT glücklich macht

Was tun andere Menschen in deinem Umfeld in ihrer Freizeit, das DIR Energie entzieht, statt dich zu energetisieren?

Gibt es Dinge, von denen du denkst, sie SOLLTEN dich glücklich machen – aber in Wahrheit tun sie das nicht?

Gibt es Dinge, für die du Zeit und Energie investierst, weil sie deinem Selbstbild entsprechen – aber dein wahres Ich würde viel lieber etwa anderes tun?

 

# 3 Erschließe neue Glücksquellen!

Was könntest du Neues ausprobieren, um herauszufinden, ob du dich damit lebendig und glücklich fühlst?

Was wolltest du immer schon mal machen, hast dir aber bisher nie die Zeit dafür genommen?

Was würdest du ausprobieren, wenn du keine Angst davor hättest, etwas falsch zu machen?

Auf welches Abenteuer würdest du dich einlassen, wenn dein Vertrauen ins Leben grenzenlos wäre?

  • Ich freue mich auch die ganze Woche auf deine E-Mail am Sonntag. Dann springe ich von einem Stichwort zum anderen und verbringe den halben Vormittag mit deinen Texten. Das macht mich glücklich. Danke!

    • Hallo liebe Klaudia,

      ooohhhh, das freut mich – und ist mir eine große Ehre! Danke für deine lieben Worte <3

      Märchenhafte Grüße
      Laya

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