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Das Wunder der Zunge 

 Feber 22, 2015

Ich habe einen Gendefekt. Dachte ich jedenfalls. Aber wie das so ist mit Glaubenssätzen: Sie sind selten wahr. 

Meinem ersten Yogalehrer glaubte ich alles. Er war alt, er war in Indien gewesen und er konnte stundenlang auf dem Kopf stehen. Grund genug, um nichts von dem in Frage zu stellen, was er sagte. Zum Beispiel, dass 20 Prozent der Menschen aus genetischen Gründen nicht dazu in der Lage seien, die Zunge längs einzurollen.

Nicht-Yogis kann es natürlich egal sein, ob sie zu diesem unterprivilegierten und von der Unerbittlichkeit genetischer Auslese betroffenen Fünftel der Menschheit gehören. Yogis und Yoginis hingegen machen Sitali. Und dazu gehört eine längsgerollte Zunge. (Klar, es gibt Alternativen. Aber wer will schon seinen Mund breitmaulfroschartig deformieren oder sich mit Lippenspitzen zufrieden geben?)

Wie auch immer – mein ehrwürdiger Yogalehrer hatte mir jegliche Hoffnung auf ein standesgemäßes Situli geraubt, und seither habe ich keinen Versuch mehr unternommen, meine Zunge zum Längsrollen zu überreden.

Bis… ja bis meine nunmehrige Lehrerin leicht entnervt abwinkte, als ich ihr von meinem Gendefekt erzählte, und ihren Lieblingsspruch von sich gab: „Alles nur im Kopf“. Sie empfahl mir, mit einem Stift auf der Zunge zu üben. Aber siehe da – das war gar nicht nötig!

Irgendwo in den unendlichen Verzweigungen meines neuronalen Systems hatte sich ein Schalter umgelegt. Ich konnte meine Zunge längs einrollen. Noch nicht perfekt. Aber doch. Was für ein Triumph!

(Auch Wikipedia erklärt, dass Zungenrollen kein dominanter Erbgang im mendelschen Sinne ist und dass sogar eineiige Zwillinge unterschiedliche Fähigkeiten des Zungenrollens besitzen können)

Gibt es ein besseres Beispiel dafür, was Glaubenssätze in uns anrichten? Wir übernehmen diese Kernüberzeugungen unhinterfragt, meist in der Kindheit. Familiäre Gehirnwäsche sozusagen. Jahre oder Jahrzehnte später schränken sie unseren Handlungsspielraum drastisch ein und halten uns davon ab, unser volles Potenzial zu entfalten.

„Wir haben den Eindruck, Glaubenssätzen würden nur in unserem Kopf herumspuken, tatsächlich aber hinterlassen sie ihre Spuren im ganzen energetischen System“, erklärt Coach Pamela Preisendörfer.

In meinem Interview mit ihr erzählt die Karriereberaterin über Selbstsabotage und wie wir uns mit den Mitteln der Energetischen Psychologie von ihr befreien können:
>> Lies hier das Interview!

  • Danke aus ganz tief drinnen . . . Mich wundert überhaupt, dass ich durchs Leben gehe und permanent einen Film laufen habe, welcher mir sagt was gut und was schlecht ist, was böse und was gut, was schön und was das Gegenteil davon ist. Ich glaube ich bin nicht alleine und doch komme ich mir so kleingeistig vor. Helfen tut ua eintauchen in andere Kulturen und Gewohnheiten, das relativiert ein wenig, verwirrt mich und lässt mich meine eingetretenen Pfade hinterfragen. Danke Ki, deine Arbeit ist schön und wichtig, es wird Zeit dass du dich damit spielst.

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