Angenommen, du wünschst dir nichts sehnlicher als eine Mango.
Was würdest du tun?
Auf dem Sofa sitzen, einen Mango-Baum visualisieren, Mango-Affirmationen vor dich hin murmeln, dich mit der Seele der Mango verbinden und dir vorstellen, wie eine dieser herrlichen Früchte dir plötzlich aus dem Nirgendwo in den Schoß fällt?
Oder vielleicht doch lieber vom Sofa aufstehen, in deine Sneakers schlüpfen, deine Geldbörse einstecken, zum Supermarkt gehen und eine Mango kaufen?
Eben.
Wenn es um Mangos geht, liegt der Fall ziemlich klar.
Die meisten Menschen - und vermutlich auch du - wünschen sich allerdings etwas anderes als eine Mango. Sie träumen von einer erfüllten Liebesbeziehung, Gesundheit, Kindern, Verwirklichung im Beruf, Erfolg mit ihrem Business, finanzieller Freiheit.
Auf einmal ist die Sache nicht mehr ganz so klar, und statt einfach die notwendigen Dinge zu tun, um sich ihre Wünsche zu erfüllen, sitzen diese Menschen stundenlang auf dem Meditationskissen, lauschen geführten Reisen, murmeln Manifestations-Codes, lesen Bücher, lassen sich coachen, oder visualisieren und affirmieren, was das Zeug hält.
Aber was, wenn der heiß ersehnte neue Partner trotzdem nicht ins Leben tritt? Wenn die Situation im Job schlimmer statt besser wird? Wenn der Magen noch immer schmerzt oder die Erschöpfung noch immer tief ist, sie noch immer zur Zigarette greifen oder die Waage noch immer mehr anzeigt, als sie sich wünschen? Dann wundern sich diese Menschen und beginnen zu zweifeln.
Und das ist schade, denn eigentlich sind sie auf einem guten Weg.
Allerdings haben sie eines nicht verstanden:
Manifestieren hat nichts mit Woo-Woo, Esoterik oder "Gesetz der Anziehung" zu tun.
Wir manifestieren, indem wir HANDELN. Und nur, wenn unsere Meditationen, Affirmationen und Visualisierungen zu konkreten HANDLUNGEN führen, führen sie auch zu konkreten Ergebnissen.
Dass dieser Zwischenschritt notwendig ist, übersehen viele Menschen. Sie glauben, es wären ihre Gedanken, die die Materie in Bewegung setzen. Und damit verleugnen sie ihre wahre Macht:
Die Macht, die im MACHEN liegt.
Die drei häufigsten Fehler beim Manifestieren
Fehler #1: Missing Action
Viele meiner Coaching-Klientinnen sehnen sich nach einer glücklichen Partnerschaft. Wenn ich sie dann frage, was sie konkret tun, um vom Partner ihrer Träume gefunden zu werden, erzählen sie mir Dinge wie: Ich decke den Tisch für eine imaginäre zweite Person und stelle mir vor, dass sie mit mir zu Abend isst. Ich visualisiere, wie er beim Spazierengehen meine Hand hält. Ich schreibe in mein Dankbarkeitstagebuch, wie froh ich über diese Beziehung bin.
Wenn ich nachhake, ob sie denn auch ganz AKTIV etwas tun - zum Beispiel Männer auf Dating-Plattformen anschreiben, ihre Freund*innen bitten, sie interessanten Menschen vorzustellen, oder zu Veranstaltungen gehen, bei denen sie neue Bekanntschaften schließen könnten, schütteln sie den Kopf.
"Wenn es sein soll", sagen sie, "dann treffe ich diese Person schon, egal wo."
Aber das ist ungefähr so, als würdest du auf dem Sofa sitzen und sagen: "Wenn es sein soll, wird mir schon eine Mango in den Schoß fallen."
Keine Frage: Unsere Gedanken und Gefühle sind wichtig, und positive Gedanken und Gefühle über den zukünftigen Partner zu praktizieren, ist der entscheidende erste Schritt.
Aber nur, wenn diese Gedanken und Gefühle bewirken, dass wir auch HANDELN, führen sie zum gewünschten Ergebnis.
Visualisierungen, Vorstellungen und Affirmationen sind keine Zaubertricks, die einen anderen Menschen materialisieren. Sie sind Tools, mit denen wir unser eigenes Verhalten steuern, indem wir unser Unbewusstes neu programmieren.
Und nur, wenn sich unsere Wahrnehmung und unser Verhalten verändern, stellen sich auch die entsprechenden Resultate ein.
Mag sein, dass manchmal Mangos zum Fenster hereinfliegen.
Wahrscheinlicher ist es allerdings, sie im Supermarkt anzutreffen, oder auf einer Mango-Plantage.
"Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar wie der Same, aus dem ein riesiger Baum erwächst; sie ist aber der Ursprung für die sichtbaren Veränderungen im Leben des Menschen."
~ Leo Tolstoi
Fehler #2: Not minding the gap
Stell dir vor, du setzt am Abend einen Samen in die Erde, gibst ein wenig Wasser darauf, und gehst dann schlafen.
Am nächsten Morgen läufst du aufgeregt zu der Stelle, an der du den Samen gesät hast, und ... bist zutiefst enttäuscht.
Waaaaas? Sollte da nicht schon ein blühender Rosenstrauch stehen? Oder zumindest eine knospende Pflanze? Oder wenigstens ein zarter Trieb?
Was ist passiert? Funktioniert die Methode nicht? War es der falsche Same? Die falsche Stelle? Das falsche Wasser? Zu wenig Dünger, oder zu viel? Oder gibt es womöglich gar keine Rosensträucher?
Klingt absurd, ich weiß. Aber genau diesen Fehler machen viele Menschen, wenn es ums Manifestieren ihrer Träume und Visionen geht.
Sie realisieren nicht, dass zwischen Samen säen und ernten oft ein langer Weg liegt. Manchmal sind es sogar Jahre oder Jahrzehnte, bis die Früchte heranreifen. Der Geist ist schnell und kann in die Zukunft reisen. Materie hingegen ist träge, und sie braucht Zeit, um sich neu zu formieren.
Statt die einmal gesetzten Samen vertrauensvoll zu hegen und zu pflegen, ihnen Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken und ihren Wachstumskräften zu vertrauen, rennen wir oft entnervt und ungeduldig davon, setzen an einer anderen Stelle neue Samen, und alles beginnt von vorne.
"Mind the gap" ist eines der wichtigsten Prinzipien beim Manifestieren.
Auf das Ergebnis zu vertrauen, auch wenn noch nichts davon sichtbar ist, ist der Schlüssel.
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DEM ERGEBNIs ZU VERTRAUEN, AUCH WENN NOCH NICHTS DAVON SICHTBAR IST, IST DER SCHLÜSSEL ZU ERFOLGREICHER MANIFESTATION.
Fehler #3: Anhaften und Verkrampfen
Es ist tatsächlich eine große Kunst: Einerseits müssen wir felsenfest davon überzeugt sein, dass wir kreieren können, was wir uns wünschen. Wir müssen an unsere Selbstwirksamkeit glauben und daran, dass unsere Ziele, Träume und Visionen eines Tages Wirklichkeit sein werden.
Andererseits dürfen wir uns nicht in sie verbeißen. Wir dürfen unser Glück nicht davon abhängig machen, dass sie in Erfüllung gehen. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir zwar Schöpferinnen und Gestalterinnen sind, dass neues Leben aber in einem permanenten co-kreativen Prozess entsteht. Wir sind eingebunden in ein unendlich komplexes Netz, und es gibt Kräfte, auf die wir wenig oder keinen Einfluss haben.
Nicht alle unserer Manifestations-Versuche sind von Erfolg gekrönt - aber das bedeutet nicht, dass Manifestieren grundsätzlich nicht funktioniert.
Manche Samen gehen niemals auf.
Manche Knospen entfalten sich zu voller Blüte, andere nicht.
Und manchmal überrascht uns das Leben mit Dingen, mit denen wir nicht gerechnet hätten. Einige davon sind weit besser als das, was wir uns je vorstellen hätten können. Andere sind einfach nur anders als die Dinge, die wir uns gewünscht hatten.
Wenn wir offen bleiben, statt anzuhaften und uns zu verkrampfen, tanzen wir mit dem Leben, ohne es zu etwas zwingen zu wollen - was sowieso nie funktioniert 😉
"All in and unattached" heißt die Devise!
Machen statt Magie
Auch wenn es sich manchmal magisch anfühlen mag - in Wirklichkeit ist Manifestation keine Magie. Sie ist ein Ausdruck von Selbstwirksamkeit und bewusster Lebensgestaltung. Die Kräfte der Verwirklichung liegen in uns, nicht außerhalb. Selbst wenn wir magische Rituale einsetzen oder Glücks-Symbole verwenden, sind es in Wirklichkeit immer wir selbst, auf die diese einwirken.
Natürlich gibt es ihn, den glücklichen Zufall, natürlich gibt es Unterstützerinnen und Unterstützer, und wir dürfen - allein schon aus pragmatischen Gründen - an ein freundliches Universum voller Möglichkeiten glauben, von dem wir ein Teil sind und mit dem gemeinsam wir kreieren und expandieren.
Aber unsere Macht liegt im Machen. Im Verwirklichen und Verkörpern. Im Ärmel-Hochkrempeln und beherzten Tun.
Und natürlich genauso im Vertrauen und geduldigen Geschehen-Lassen!
"We are human beings, not doings" - von wem dieser Ausdruck wirklich stammt, ist unklar.
Aber wer auch immer ihn geprägt hat: Ich verstehe, was damit gemeint ist. Es geht um die Qualität unseres SEINS, und unser Wert misst sich nicht daran, wie viel wir tun und leisten.
Dennoch sind wir beides: Beings AND Doings.
Wenn wir die richtigen Dinge tun, aus einer Haltung der Fülle, der Dankbarkeit, der Lust am Kreieren und Gestalten heraus, dann sind wir keine Getriebenen, die immer "funktionieren", Erwartungen erfüllen und sich permanent an der Grenze zum Burnout befinden.
Nein, dann sind wir selbstermächtigte Wesen, kreative und bewusste Partnerinnen des Universums im ständigen Expandieren, Erfinden, Erschaffen und Erneuern.
Und dann spüren wir das pure, lustvolle, mühelose SEIN mitten im aktiven TUN.
Finanzielle Freiheit manifestieren
Was für Mangos und Beziehungen gilt, gilt natürlich auch für Geld.
Allerdings ist das Thema Geld für die meisten Menschen ein so verkrampftes, dass es nicht ganz so einfach ist, finanzielle Fülle zu manifestieren wie zum Supermarkt zu gehen, um Mangos zu kaufen 😉
Denn die unbewussten Money Stories, die schon in deiner Kindheit in dich einprogrammiert wurden, sind hartnäckig.
Würdest du denken, du hättest keine Mangos verdient, Mangos seien nur etwas für habsüchtige Reiche, Mangos zu wollen sei unmoralisch etc., wäre es verdammt schwierig für dich, vom Sofa aufzustehen, um dir Mangos zu kaufen.
Finanzielle Fülle zu kreieren ist nicht sooo kompliziert. Auf jeden Fall können wir es leicht lernen. Was uns daran hindert, unseren Wohlstand in die eigene Hand zu nehmen und die erforderlichen Schritte zu setzen, ist nicht mangelndes Wissen. Was uns hindert, sind unser Mangel-Denken und die tiefe, unbewusste Überzeugung, keinen Wohlstand verdient zu haben.
Wie du diese und andere Überzeugungen auflöst und durch ein neues Fülle-Mindset ersetzt, erfährst du beim Money - A Love Affair Abend am 25. April!
MONEY - A LOVE AFFAIR
Endlich Fülle anziehen statt abstoßen. Endlich deine Beziehung zu Geld heilen.
Endlich eine Liebesgeschichte mit deinem inneren und äußeren Reichtum!
Buchtipps und Ressourcen:
- Tara Swart: Die Quelle. Wie unser Denken unser Schicksal beeinflusst. Bahnbrechende Erkenntnisse über die erstaunliche Kraft unserer Gedanken
- Anodea Judith: Creating on Purpose
- Sonja Lyubomirsky: Glücklich sein. Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben
- Jonathan Passmore: Third Wave Cognitive Behavioural Coaching
- Kate Northrup: Money. A Love Story
- Brad Klontz et al: Money Mammoth. Harness the Power of Financial Psychology to Evolve Your Money Mindset, Avoid Extinction, and Crush Your Financial Goals.
- Brad Hewitt & James Moline: Your New Money Mindset. Create A Healthy Relationship with Money
- Jan Sincero: You're a Badass at Making Money: Master the Mindset of Wealth
Manifestation und Handlung haben ja auch beide „Hand“ im Wortstamm (lat. Manus = Hand; manifestare = handgreiflich machen), da liegt der Weg zum Tun eigentlich nahe… oder mit Erich Kästner gesagt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
Und dennoch… bin ich eine Meisterin des Klugschnacks, zu allem ein Zitat, aber immer hübsch vom Sofa aus… 😉 Meine „Lieblingsfalle“: den Preis der Veränderung nicht zahlen wollen (oder ihn gar nicht auf dem Schirm haben). Ich glaube, dass das häufig das Thema hinter dem nicht-ins-Handeln-kommen ist. Wenn ich nicht nur denke, sondern auch handle, dann wird sich ja was verändern… uiuiui! Ja wiedennwasdenn… das weiß ich ja noch gar nicht, das kenne ich noch nicht, und was werden die Leute sagen… Sprich: da hängen womöglich eine Menge Unsicherheiten dran. Und wenn man (wie ich) ein großes Sicherheitsbedürfnis hat (wofür man in der Regel ja auch aus vergangenem Erleben gute Gründe hat), dann bauen sich da einsfixdrei hübsch große Hürden auf… die man oft nichtmals auf dem Schirm hat, weil unbewusst. Und so bleibt man jahrelang im Lesen von Ratgebern stecken… (ich habe immer noch ein Regal voll damit und nehme mir mindestens dreimal jährlich vor, das auszumisten ;-))
By the way, nichts gegen das Gesetz der Anziehung, ich bin fest davon überzeugt, dass so etwas wirkt – aber eben auch erst im Tun. Oder mit einem anderen Sprichwort: Dem Gehenden legt sich der Weg unter die Füße. (Dem Stehenden nicht… ;-))
Haha, „immer hübsch vom Sofa aus“ ???
Dass ein (übergroßes) Sicherheitsbedürfnis lähmend wirken kann, ist klar. Es „einfach so“ über Bord zu werfen wird wohl nicht funktionieren. Vielleicht besser mal die Zehen ins kalte Wasser halten und die Erfahrung machen, dass nix Schlimmes passiert, als sich selbst mit einem Kopfsprung ins kalte Nass (re)traumatisieren, oder? Auch mit Baby Steps schiebt sich der Weg unter die Füße, aber ja: eine Vorwärtsbewegung muss es schon sein, egal, in welchem Tempo 😉
Ich bin ja ein bisschen allergisch auf das Gesetzt der Anziehung, weil es so oft missverstanden und missbraucht wird bzw. als Ausrede fürs Nichtstun herhalten muss. Das macht mich manchmal richtig grantig?
Ja spannend, wie verschieden die Assoziationen zu etwas sind… für mich ist das Gesetz der Anziehung etwas, das mich motivieren kann, einen ersten Schritt (oder Baby Steps) zu machen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass dieser Schritt Weiteres anziehen kann – was eben nicht passiert, wenn ich den Schritt nicht mache. Ich baue da fest auf mein Erleben – und tatsächlich habe ich es auch noch nie erlebt, dass mein so geliebtes Sofa ganz von alleine etwas Magisches anzieht… 😉 aber Bewegung, Schritte – das schon! Insofern bin ich im Ergebnis ganz Deiner Meinung.