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Frag die Dinge! 

 April 24, 2015

Vor ein paar Jahren hat mein Freund G. mir einen Adventkalender geschenkt. Auf der Hülle ein zauberhaftes Foto aus den ersten Tagen unserer Verliebtheit, innendrin zart schmelzende Schoko-Kugeln, in glitzerndes Stanniolpapier gehüllt.

Leo Babauta, einer der ganz Großen der Blogosphäre, schrieb so lange auf http://mnmlist.com/ über Minimalismus, bis er sogar auf diesen Blog verzichtete.

Im Archiv findet man zum Glück noch Anregungen, wie man Kram loswird, der einem die Sicht auf das Wesentliche verstellt. Zum Beispiel mit der Frage: Wenn ich demnächst übersiedeln würde – was würde ich behalten?

Im aufrichtigen Bemühen, mein Leben zu entrümpeln, halte ich besagtes Erinnerungsstück in der Hand. Die Schoko-Kugeln sind längst verspeist, aus der Liebesbeziehung mit G. ist eine Freundschaft geworden. Würde ich diese leere Hülle mitnehmen wollen in ein neues Zuhause?

Ja. Nein. Oder vielleicht doch? Ich beschließe, nicht mich, sondern den Adventkalender zu befragen: Gutes Ding, willst du bleiben oder gehen?

Und tatsächlich, er antwortet. Gehen will er, flüstert er mir zu, aber zuerst soll ich nochmal alle Türchen öffnen. Und tatsächlich – eine letzte goldene Kugel rollt heraus. Die Schokolade ist noch gut und schmilzt auf meiner Zunge. Wenn die Zeit reif ist, sind es die Dinge auch.

Dieser Text ist in der Print-Ausgabe von Welt der Frau erschienen.

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