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Die Botschaft der Wespe: Was Grenzen setzen wirklich bedeutet 

 März 15, 2018

 
Kürzlich träumte ich von einer Wespe. Es war ein sehr unangenehmer Traum. Die Wespe war lästig und gab keine Ruhe, aber je mehr ich herumfuchtelte, um sie zu vertreiben, desto aggressiver wurde sie. Ich hatte das Gefühl, wehrlos zu sein. Schließlich wachte ich mit verkrampftem Kiefergelenk und flachem Atem auf – froh, diesem Traum entkommen zu sein.

Botschaften meiner Seele kommen sehr oft in Form von Träumen zu mir – und in Form von Krafttieren, die sich darin zeigen. Genau ein Monat vor dem Tod meiner Mutter träumte ich von einer Hornisse, einem Symbol für Abschied und Verlust. Vor einiger Zeit, als ich mich wieder mal ernsthaft fragte, ob ich mich hier in meinem Blog wirklich so offenherzig  und in all meiner Unvollkommenheit und Nacktheit zeigen sollte, träumte ich von einer Kröte. Sie bestärkte mich darin, auch das Dunkle und die „Hässlichkeit“ ans Licht zu bringen, selbst wenn manche Menschen sich dann von mir abwenden, weil sie nicht mit den Schattenseiten des menschlichen Daseins konfrontiert werden möchten.

Nun also die Wespe. 

Natürliche googelte ich nach der seelischen Bedeutung dieses Tieres. Mehr aber noch folgte ich dem Rat meiner Lehrerin Nathalie Delay, die ich einmal nach der Deutung eines Traumes gefragt habe. Sie riet mir, noch einmal ganz in das Gefühl hineinzugehen, das ich bei diesem Traum hatte – dann würde sich mir die Botschaft ganz von selbst erschließen.

Als die Wespe mich bedrängte, fühlte ich mich hilflos und ausgeliefert. Hektisch versuchte ich, sie mit einem Küchentuch zu vertreiben, mit dem ich immer schneller in der Luft herumschlug –  doch das machte alles nur noch schlimmer.

Wenn ich diesem Gefühl nachgehe, spüre ich sofort, was dieser Traum mir sagen will: Mich mit Händen und Füßen zu wehren, wild um mich zu schlagen und hektisch zu werden, ist genau der falsche Weg, um mich vor Aggressionen zu schützen. Wenn ich hingegen spüre, dass ich in mir ruhe, und dass ich mir selbst, meiner Kraft, meiner Unterscheidungsfähigkeit und meiner inneren Führung vertrauen kann, dann kann ich aufhören, herumzufuchteln. Dann muss ich mich nicht aus dem Gefühl der Wehrlosigkeit heraus mit Zähnen und Klauen verteidigen, sondern kann in aller Klarheit und Sicherheit meinen Raum wahren.

So machte mir meine Traum-Wespe klar, was es wirklich bedeutet, gesunde Grenzen zu setzen.

Wie auch Jumana Sophia in diesem Video wunderschön erklärt, geht es beim Grenzen setzen nicht darum, irgendetwas oder irgendjemanden auszusperren, sondern darum, für uns selbst einen Raum zu schaffen, in dem wir sicher sind, einen Raum, zu dem Menschen (und Tiere 😉 ) mit toxischem Verhalten keinen Zutritt haben.

Es geht um Respekt, nicht um Konflikt.

Mit solchen Grenzen sperren wir uns nicht selbst ein oder werden rigide und unflexibel, sondern kreieren aus unserer Intimität mit uns selbst heraus einen Raum, in dem wir frei sind, Luft zum Atmen haben und uns ausdehnen können.

 

Gesunde Grenzen setzen in 7 Schritten

Aber was bedeutet das nun konkret? Patricia Spadaro schlägt in ihrem Buch Achte Dich selbst! Die innere Kunst des Gebens und Annehmens 7 Schritte vor:

 

# 1 Im Kleinen üben

Wie kannst du im Kleinen üben, gesunde Grenzen zu setzen? Welche ersten „Baby-Steps“ kannst du machen, um dich nach und nach sicherer zu fühlen und in der Folge auch in entscheidenden Situationen souverän Grenzen ziehen zu können?

 

# 2 Deine Bedürfnisse deutlich ausdrücken

Die wenigsten Menschen können Gedanken lesen – daher ist es wichtig, dass du deine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche klar und spezifisch mitteilst. Wie kannst du dich deutlich und aufrichtig ausdrücken, ohne andere zu kritisieren oder zu manipulieren?

 

# 3 Von deiner Entscheidungsfreiheit Gebrauch machen

Wie kannst du deine Wahlmöglichkeiten abwägen, statt automatisch Ja zu sagen, wenn jemand dich um Hilfe oder Entgegenkommen bittet? Wie kannst du dir Raum und Zeit verschaffen, um dich zu fragen: Was möchte ich und wovon glaube ich, dass es in diesem Moment für mich richtig ist?

 

# 4 Dich selbst ganz oben auf die Prioritätenliste setzen

Deine Batterien immer wieder aufzuladen ist kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit. Wie kannst du Zeit für Selbstfürsorge einplanen? Was nährt dich und schenkt  dir neue Kraft, Leichtigkeit und Motivation?

 

# 5 Aufs Wesentliche konzentrieren

Du bist die Meisterin deines Lebens. Welche Prioritäten setzt du? Was kannst du delegieren oder ganz streichen, um sicherzustellen, dass du deine wertvolle Zeit und Energie optimal investierst?

 

# 6 Probleme mit dem Herzen lösen

Wie kannst du dich mit der Weisheit deines Herzens verbinden, um Probleme aus deinem inneren Frieden heraus zu lösen? Was hilft dir, die Botschaften deines Herzens zu hören und ihnen zu folgen?

 

# 7 Herausfinden, wovor du dich versteckst

Die Angewohnheit, anderen zu viel und uns selbst zu wenig zu geben, kann sogar unsere allerwichtigste Lebensaufgabe sabotieren – den Weg unserer persönlichen Selbstfindung zu beschreiten. 

~ Patricia Spadaro

Was würde deiner Meinung nach passieren, wenn du nicht mehr ständig Opfer bringen würdest? Wovor hast du Angst, wovor läufst du davon, wovon lenkt deine Opferbereitschaft dich ab?

 

Genau hier liegt der zentrale Punkt. Wir sind nicht aufgerufen, gesunde Grenzen zu setzen, um irgendetwas oder jemanden aus unserem Leben zu sperren, um uns zu wehren oder zu verteidigen. Wir sind aufgerufen, gesunde Grenzen zu setzen, um uns unserer ureigensten Aufgabe widmen zu können – ohne Ablenkung, dafür mit all unserer Kraft, Energie und Begeisterung.

 

Buchtipp:

Patricia Spadaro: Achte Dich selbst! Die innere Kunst des Gebens und Annehmens

  • ….hm, sehr schön, dieses Bild vom „Raum schaffen“….da kann ich gleich tiefer atmen und hab ein Gefühl von Ausdehnung….Weite….Ruhe….Erholung…
    Danke, liebe Laya, für Dein feines Erinnern daran, wie wichtig Selbstfürsorge ist und, daß man`s jederzeit ausprobieren kann ;)) – ohne großen Aufwand…einfach atmen, fühlen, lauschen….

    om shanti & schönen Frühlingsbeginn
    Dagmar

    • Danke, liebe Dagmar! Ja, oft braucht es gar nicht so viel … und der Atem liebkost uns, gibt uns Weite, Raum, Lebendigkeit. Jederzeit 🙂

      Om Shanti
      Layaki

  • Liebe Laya,
    anregend wie der erste Schluck Kaffee……
    Danke fürs Teilen deiner Gedanken und deinen Inspirationen.

    Ich freue mich jeden Sonntag auf deinen Newsletter! 🙂

  • Liebe Laya,

    danke für deinen Mut, deinen Weg zu suchen, zu finden, zu gehen und dabei Inspiration zu geben !
    Es ist immer wieder eine Freude, deine Texte zu lesen.

    Julia

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