.st0{fill:#FFFFFF;}

Göttliches Timing – so gehst du mit dem Flow 

 August 10, 2018

Es riecht, wie es nur im Hinterhof eines Fastfood-Restaurants riechen kann: nach billigem Frittier-Öl, in dem jede Menge bemitleidenswerte Pommes und Fleischlaibchen geschwommen sind. Ich versuche, die Luft anzuhalten, aber mein Magen benimmt sich, als wäre er eine Waschmaschine im Schleudergang mit 1400 Umdrehungen.

Tapfer durchquere ich den Hinterhof – denn ich bin auf der Suche. Und ziemlich verzweifelt. Ich finde die richtige Tür, erklimme die Stufen zum zweiten Stockwerk und lasse mir von einem netten Kerl die Tür öffnen. Der braungebrannte Typ entpuppt sich als Leiter der Marketing-Agentur und damit als mein potenzieller Vermieter. Er zeigt mir das Büro, um das es geht. Der Raum ist ok. Abgesehen von der Tatsache, dass sich das Fenster genau über jenem Lüftungsschacht befindet, durch den McDonalds seine Abluft in den Hinterhof bläst.

Ooooh nein, nicht einmal im schlimmsten Alptraum würde ich daran denken, ein solches Büro anzumieten.

Niemals!

Oder doch?

 

Ich will. Unbedingt. Sofort. (Oje….)

Moment mal. Ich will UNBEDINGT ein Büro. Und ich will es unbedingt SOFORT. Denn ich habe eine neue Assistentin eingestellt, mit der ich mir das yogalounge-Büro teilen muss.  Außerdem laufen dort ständig Menschen in bunten Leggings ein und aus. Ich liebe zwar Menschen in bunten Leggings, aber wenn ich konzentriert arbeiten möchte, dann will ich die Tür zumachen und niemanden um mich haben – nicht mal Menschen, die Yogamatten unterm Arm tragen und so freundlich lächeln, dass man sie am liebsten permanent umarmen möchte.

Also brauche ich ein Büro. Und zwar so dringend, dass ich ernsthaft erwäge, die Waschmaschine im Bauch in Kauf zu nehmen.

Aber das Leben meint es gut mit mir. Der gutaussehende Agenturchef vermietet das Büro an jemand anderen, und auch alle weiteren Versuche, einen ruhigen Arbeitsraum anzumieten, schlagen fehl: Der Coworking-Space für Kreative, den ich besichtige, entpuppt sich als chaotische Baustelle (work in progress nennt man das ?), das Schwarmwissen auf facebook beschert mir zwar einige Nummern, Adressen und Kontakte, aber alle Spuren verlaufen im Sand, und bei den Büros, die mir gefallen würden, sind die Maklerprovisionen so schwindelerregend hoch, dass die Schleuderzahl meiner Bauchwaschmaschine sich noch deutlich erhöht.

Doch das Leben meint es tatsächlich gut mit mir. Denn meine neue Assistentin kündigt unerwartet, wir finden eine andere Lösung für die Aufgaben, die sie übernommen hatte, und ich habe das yogalounge-Büro wieder für mich.

Das war vor einem Jahr.

Nun war ich wieder auf der Suche nach einem Büro. (Warum? Weil alles immer im Wandel ist.)

Und rate mal, wie es diesmal lief: Ich musste nicht mal suchen, weil mein neues Büro mir quasi vor die Füße fiel. Keine Maklerprovision, keine zwei Minuten Fußweg zur yogalounge, perfekte Infrastruktur, günstige Miete, ruhige Lage, supernette Büronachbarn, Blick in einen grünen Innenhof, und das Beste: kein McDonalds weit und breit!

Mit einem fetten Grinsen im Gesicht werfe ich meine Unterschrift unter den Mietvertrag.

Göttliches Timing oder was?

 

„Just right“ statt sofort.

“Do not wait: the time will never be ‚just right’”, schrieb einst Napoleon Hill, der Vater der Personal-Growth-Literatur.

Doch in diesem Punkt irrte er, der gute Napoleon. Denn manchmal ist der Zeitpunkt sowas von ,just right‘.

Und manchmal lohnt es sich, darauf zu warten, dass genau dieser Just-Right-Zeitpunkt kommt. Denn etwas erzwingen zu wollen, bevor die Zeit dafür reif ist, kostet enorm viel Energie.

Aber zwischen warten und warten ist ein großer Unterschied. „Warten“ bedeutet nicht, dass du Däumchen drehst und deine Zeit mit netflix, facebook & Co totschlägst. Warten, so wie ich es hier meine, bedeutet, zu er-warten, dass das Richtige für dich geschieht, und dabei das Wann und Wie einer höheren Intelligenz zu überlassen.

Stell dir vor, du sitzt in einem Boot und gleitest mühelos einen Fluss entlang.  Manchmal geht es langsamer, manchmal schneller. Links und rechts von dir zieht die bezauberndste Landschaft vorbei, und du musst nichts tun, außer hin und wieder dein Paddel ins Wasser zu halten, um die Richtung zu korrigieren oder dann und wann gekonnt um ein Hindernis herumzuschiffen. Alles andere geht von selbst – denn da ist ja diese Strömung, die dich trägt.

So könnte es sein. Aber manchmal verlierst du dein Vertrauen oder die Geduld. Weil es dir nicht schnell genug geht, paddelst du wie wild, damit du früher am Ziel bist. Um ein paar Sekunden früher dort anzukommen, wo du auch ganz ohne Anstrengung angekommen wärst, verprasst du Unmengen deiner kostbaren Energie. Und verpasst noch dazu all die Schönheit, die dich umgibt.

Go with the flow - und zwar ganz entspannt....
Hin und wieder die Richtung korrigieren – und ansonsten entspannen und genießen!

(Manche Menschen paddeln sogar gegen den Strom. Sehr, sehr anstrengend ist das. Doch irgendwann sind sie so erschöpft, dass sie aufhören müssen zu paddeln – und genau in diesem Moment werden sie von einer sanften Strömung erfasst und ändern die Richtung um 180 Grad … aber das ist eine andere Geschichte.)

 

Göttliches Timing: So gehst du mit dem Flow!

 

# 1 Du bekommst, was du willst – aber das WANN und WIE liegt nicht in deiner Hand

Ich stehe im Wald, es beginnt wie aus Eimern zu regnen und ich fühle mich so elend wie ein Teenager, der zu einer Party gehen will, und plötzlich sprießen in seinem Gesicht lauter Pickel. Dabei hätte es perfekt sein können. Ich und dieser Mann. Dieser Mann, der spirituell so gereift zu sein scheint, der Kinder liebt, sich vegan ernährt und mit dem ich so vieles teile. Ich will diesen Mann. Ich will ihn, weil ich mein Leben als Alleinerzieherin satthabe. Ich will ihn, obwohl es zwischen uns kein erotisches Knistern gibt. Egal – ich will einen Partner, und ich will einen Mann, der meinem Sohn zumindest ein väterlicher Freund sein kann.

Wir stehen im Wald und es regnet. Dass er mich mag, sagt dieser Mann. Dass er mich schätzt und hübsch und klug findet, sagt dieser Mann. Und dann sagt er das, was nach solchen Sätzen immer kommt: „Aber irgendwie bist du nicht mein Typ.“

Ich stehe im Regen und bin sauer aufs Leben. So intensiv habe ich an mir gearbeitet, durch so vieles bin ich hindurchgegangen, um meine Beziehungs- und Verlassenheitsängste zu überwinden und mich endlich wieder einlassen zu können auf eine Liebesbeziehung – und dann das!

Na schön, denke ich, und lächle dem Mann gequält zu. Na schön. Ganz, wie du willst, Leben. Ganz wie du willst.

Go with the flow, Layaki, flüstere ich mir selbst zu, während dicke Regentropfen auf mein trauriges Haupt fallen. Du weißt doch inzwischen, wie das geht. Wozu hast du das Mantra „Dein Wille und mein Wille sei ein Wille!“ in deine tägliche Meditationspraxis integriert?

Kaum sechs Wochen später tanzt dann ER in mein Leben. Buchstäblich – denn ich lerne meinen zukünftigen Mann beim Tanzen kennen. Einfach so. Er hat mit Spiritualität nichts am Hut, er verdrückt jede Menge Steaks, und wenn er mir zuliebe Yoga macht, dann stöhnt und schwitzt er, als würde er Gewichte stemmen – aber er hat die zärtlichsten Hände und die gutmütigsten Augen, die frau sich vorstellen kann. Schwuppdiwupp zieht er bei uns ein, und kurz darauf tauschen wir die Ringe. Heute, sechs Jahre später, prickelt es zwischen uns noch immer herrlich – und mein Sohn hat endlich jemanden, mit dem er über Actionfilme und Computerspiele fachsimpeln und Kebap essen gehen kann.

Du bekommst, was du willst. Aber nicht immer sofort. Und nicht immer so, wie du es dir vorstellst.

Und noch eine kleine Einschränkung:

Du bekommst, was du willst – vorausgesetzt, es steht im Einklang mit den Plänen deiner Seele. Denn dann ist das, was du willst, auch das, was du brauchst.

Wenn das, was du willst, hingegen nicht das ist, was du brauchst, dann ist das Leben unter Umständen so mitfühlend, dass es dir deinen Wunsch nicht erfüllt, damit etwas Besseres geschehen kann.

Denn bekanntlich kennt das Leben nur drei Antworten auf unsere Wünsche:

1. Ja

2. Noch nicht

3. Nein – weil ich dich sehr liebe.


„Sometimes God holds you back temporarily,

until the road is safe and clear to continue.“

~ Autor unbekannt

 

# 2 Mach einen Zeitplan – und vergiss ihn wieder

Ich liebe es, zu planen, und ich tue es sehr akribisch: Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Ich liebe es aber auch zu sehen, wie das Leben meine Pläne durcheinanderwirbelt.

Ich mache meine Pläne nicht, damit das Leben sich daran hält, sondern um Prioritäten zu setzen, mir über Abläufe, Notwendigkeiten und Zusammenhänge klarzuwerden, manche Dinge bewusst sein zu lassen oder für später aufzuheben, und um meine Energie- und Zeitressourcen realistisch einzuschätzen.

Deine eigenen Zeitplan gegenüber dem göttlichen Timing durchsetzen zu wollen, ist reine Energieverschwendung. Erstens dauert sowieso immer alles länger. Und zweitens sind Pläne zum Ändern da!

 

# 3 Erlaub dem Leben, dir zuzuzwinkern (dazu musst du WACH sein)

Ich bin auf der Suche nach Gold. Und zwar in Berlin.

Eine Teilnehmerin des Goldenen Weges hat mir ein süßes Foto von ihrem goldschimmernden Notizbuch geschickt, voller Vorfreude auf ihr kreatives Wachstumsjahr 2019. Ich will ihr irgendetwas Goldenes zurückschicken – und zwar auf der Stelle. Sofort. Himmelherrgottnochmal, irgendwo zwischen Brandenburger Tor und „Unter den Linden“ muss doch ein goldenes Fotomotiv zu finden sein! Aber da ist nichts. Auch unser stylishes airbnb-Apartment am Prenzlauer Berg ist völlig monochrom eingerichtet, weiß, schwarz, ein bisschen Holz und keine Spur von Gold.

Also gebe ich es auf. Entspanne mich. Bevor ich IRGENDETWAS zurückschicke, schicke ich lieber gar nichts. Go with the flow, Layaki. Gold findet man nicht, indem man sich verkrampft!

Am nächsten Tag stoße ich in einem Museumsshop auf einen Goldschatz: ein glitzernd-goldenes Notizbuch und ein goldener Kugelschreiber strahlen mich an. Ich freue mich wie eine Goldgräberin, die einen riesigen Klumpen gefunden hat, und whatsappe der lieben Teilnehmerin triumphierend ein Foto von meinem Fund.

Ein Goldfund! Wer nicht sucht, der findet ....
Ein Goldfund! Wer nicht sucht, der findet ….

 

Das Leben zwinkert dir unaufhörlich zu. Aber um das überhaupt zu merken, musst du entspannt und gleichzeitig hellwach sein. Du musst aufhören zu suchen und anfangen, zu finden.

Für mich alten Kontrollfreak ist das nicht immer easy. Aber es fällt mir immer leichter, und mein Vertrauen in den Flow wächst von Tag zu Tag.

Yay, Leben, ich zwinkere zu dir zurück! Mehr davon, ich bin bereit!

 

#4 Erkenne den Unterschied zwischen warten und erwarten

Napoleon Hill hatte schon recht: Wenn wir auf die optimalen Bedingungen warten, um irgendetwas Großartiges zu starten, dann könnte es sein, dass dieser Start niemals stattfindet.

Aber es ist ein Unterschied, ob ich teilnahmslos die Hände in den Schoß lege und im Halbschlaf warte, ob irgendwann irgendetwas passiert, oder ob ich er-warte, dass etwas Wundervolles geschehen wird, mich dafür öffne, aktiv und in Bewegung bleibe, kleine Schritte setze und schon mal jenes GEFÜHL einlade, das dieses Wundervolle mit sich bringen wird. Wie heißt es so schön?  You get what you live!

Expect magic. Während du das Beste er-wartest, fühlst du dich, als wäre es längst da. Du lebst die Qualität davon. Und machst jeden Tag einen kleinen Schritt darauf zu, indem du handelst. Das Universum belohnt die Tat!

 

# 5 Das Weibliche ist fließend und zyklisch. Genau so ist göttliches Timing.

Das hätte unser Wirtschaftssystem gerne, und auch unser Bildungssystem: dass immer alles schön linear läuft. Tut es aber nicht. Denn unsere Gesellschaft hat das weibliche Prinzip vergessen.

Das Weibliche ist fließend, zyklisch, und hingebungsvoll. Genau diese Eigenschaften brauchen wir, damit die Magie göttlichen Timings in unserem Leben wirken kann.

Oft halten wir stur an unseren Plänen fest, obwohl wir merken, dass das Leben gerade etwas anderes von uns will.  (Ich sagte: Das Leben! Nicht unser gefräßiger Kater, der uns beim Schreiben stört, und nicht unsere Nachbarin, die uns seit Stunden von der Operation ihrer Urgroßtante erzählt, obwohl wir eigentlich nur schnell einen Schraubenzieher von ihr borgen wollten).

Das Leben will etwas anderes von uns, damit wir etwas Wichtiges lernen, bevor wir das bekommen, was wir wollen. Damit wir stärker, bewusster und klarer werden. Es will uns nicht auf den Arm nehmen. Es liebt uns. Es legt uns keine Steine in den Weg, damit wir scheitern, sondern es legt einen maßgeschneiderten Parcours für uns aus, der genau zu unseren Entwicklungsaufgaben passt. Wir können uns dagegen wehren oder es dem Leben übelnehmen, dass es uns „trainiert“, um unser ganzes Potenzial zum Erblühen zu bringen. Wir können uns ihm verweigern, in unserer Komfortzone bleiben und weiterschlafen, weil wir die Unsicherheit oder die Anstrengung eines ganz gelebten Lebens scheuen. Oder wir können die Herausforderung annehmen – in dem Wissen, dass sie ein Trainingsprogramm für uns ist, das uns dann, wenn die Zeit reif dafür ist, Höhenflüge ermöglicht.

 

Wenn du das Beste für dich und dein Leben willst, dann darfst du dich nicht mit dem Erstbesten zufriedengeben. Vertrau dem göttlichen Timing. Sei aktiv und wach, und tanz entspannt auf deine Ziele zu.

Möge der Flow mit dir sein!

 

Fotos:  Fabrizio Verrecchia on Unsplash, Jordan Bauer on Unsplash

  • Danke liebe Laya,
    das war so wunderbar zu lesen, daß ich jetzt ein paar Tränchen trocknen muss…
    Ich erkenne mich genau in diesem ersten Teil, und es tut so gut, mit Dir darüber schmunzeln zu können und mal wieder tief durchzuatmen.
    Hach, diese Ungeduld und dieses Herumgekrampfe…und am Ende verurteilt man sich auch noch: „…hast es wieder nicht auf die Reihe bekommen…“
    Schluss damit! Deine Erinnerung kommt genau zur rechten Zeit:) !
    Eine Frage noch: wie hast Du`s mit dem Notizbüchlein gemacht?
    Komplett losgelassen, vergessen oder frägst Du das Universum dann auch mal nach einem Zeichen?
    Herzvolle Grüße
    Alexandra

    • Liebe Alexandra, danke für deine Nachricht! Wenn es um etwas wichtiges geht, versichere ich dem Universum / der göttlichen Führung, dass ich ihm/ihr vertraue und mich leiten lasse. Dabei geht es natürlich mehr darum, mich selbst für Hinweise und Fingerzeige zu öffnen … denn die gibt es IMMER, wir müssen nur lernen, zu sehen, zu hören, zu spüren …
      Wenn es um etwas weniger Wesentliches geht, lasse ich einfach los und vergesse das ganze … denn ich weiß: wenn‘s wirklich wichtig ist, kommt das Richtige zur rechten Zeit zu mir!
      Alles Liebe
      Laya

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Aktuelle Beiträge

    Wege aus dem emotionalen Schmerz
    Neues Script, neues Leben: Viewpoint Voyage
    7 Geheimnisse für deine Gedanken-Revolution in Rekordzeit
    Emotionale Souveränität: Dein Weg zu innerer Stärke
    >