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Diese Wahrheit schmerzt. Und sie befreit. 

 Mai 26, 2021

Es ist 6 Uhr morgens und es gibt eine Million Dinge, die ich jetzt lieber tun würde als auf meine Matte zu kommen und meine Bauchmuskeln zu trainieren. Ächzend rolle ich mich aus meinem Bett und tue mir selbst furchtbar leid, während mein monkey mind mir einzureden versucht, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob ich nun einen Tag aussetze oder nicht. Dass ich mir eine Pause verdient habe. Und überhaupt, wer braucht mit 48 schon trainierte Bauchmuskeln? 

Meine Trainerin wartet bereits in der Fitness-App auf meinem IPad auf mich. Ich weiß, sie wird mich anfeuern und zum Durchhalten motivieren.  Das ist hilfreich - aber niemand außer mir selbst kann sich in diesem Moment für oder gegen das Training entscheiden. 

Niemand außer mir kann auf die Matte und ins Schwitzen kommen. 

Niemand außer mir kann die Anstrengung auf sich nehmen.  

Nur ich kann das. 


Verstecken oder auf die Bühne des Lebens treten?

Es ist 19 Uhr abends und zur JOURNAL NIGHT haben sich mehr als 300 Menschen angemeldet. Ich checke zum siebten Mal die Zoom-Daten und bin nervös. Ein Teil von mir ist vorfreudig aufgeregt, ein anderer Teil möchte sich am liebsten unter der Bettdecke verstecken und nie wieder hervorkommen.

Mein Liebster unterstützt mich mit der Technik, meine wunderbar gelassene Assistentin Andrea hilft mir beim finalen Live-Check und beim Beantworten der Emails, die in letzter Minute hereinflattern. 

Das beruhigt mich. Aber: 

Niemand außer mir kann auf "Meeting starten" klicken. Niemand außer mir kann sich zeigen und auf diese virtuelle Bühne treten. Niemand außer mir kann das Risiko eingehen, Fehler zu machen oder zu scheitern. 

Ich lasse mich zweimal wöchentlich coachen. In meinem Leben gibt es wundervolle Menschen, die mich unterstützen. Aber die Wahrheit ist: In Momenten wie diesen hält niemand meine Hand. 

In Momenten wie diesen bin ich alleine.

In Momenten wie diesen - in den kleinen ebenso wie in den großen - übernehme ich volle Verantwortung. Für mich, für mein Leben, für meine Zukunft - und dafür,  meine wahren Träume zu verwirklichen. 


Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt - und nicht, was wir ersehnt haben.
~ Arthur Schnitzler


Auf DICH kommt es an


In den vergangenen Jahren haben meine Coaching-Klientinnen sichere Jobs gekündigt; sie haben Familienunternehmen hinter sich gelassen, um mutig ihren eigenen Weg zu gehen; sie haben sich endlich aus toxischen Beziehungen herausgekämpft;  sie sind auf Bühnen getreten und haben sich ins Rampenlicht gestellt; sie haben ihren erwachsenen Kindern klare Grenzen gesetzt; sie haben Dinge eingefordert, die sie früher nie zu fordern gewagt hätten; und sie sind für sich eingestanden, trotz der Angst vor Zurückweisung und Liebesentzug.

Ich gebe ihnen alles, was ich zur Verfügung habe: Die besten Tools und Strategien; den Schlüssel dazu, Gedanken und Gefühle zu managen, Blockaden zu lösen, Ängste und Zweifel zu überwinden, an sich selbst zu glauben. 

Aber den Schritt müssen sie selbst tun. 

Davor kann ich sie ermutigen.

Danach juble ich ihnen zu. 

Aber im entscheidenden Augenblick kommt es nur auf SIE an.

DEN ENTSCHEIDENDEN SCHRITT MUSST DU SELBST TUN. 

ANDERE KÖNNEN DICH ERMUTIGEN UND DIR ZUJUBELN.


ABER IM ENTSCHEIDENDEN AUGENBLICK KOMMT ES NUR AUF DICH AN. 


SIE müssen dem Chef das Kündigungs-Schreiben auf den Tisch legen - und damit ein großes Stück Sicherheit hinter sich lassen.

SIE müssen das schmerzhaft ehrliche Gespräch mit dem Partner führen, ihm sagen, dass es so nicht weiter geht - und damit riskieren, dass die Beziehung in Brüche geht. 

SIE müssen ihre Gewerbe-Berechtigung beantragen - und damit den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. 

SIE müssen dem Vater sagen, dass sie seine Arzt-Praxis nicht übernehmen werden - und seine Enttäuschung aushalten.   

SIE müssen eine Domain registrieren, ihre erste Website basteln - und den Dämonen begegnen, die mit dem Sichtbar-Werden unweigerlich auf den Plan gerufen werden. 

SIE müssen Nein sagen in der Situation, in der sie schon hundertmal vorher Ja gesagt und sich selbst damit verraten haben - und das Unbehagen willkommen heißen, das mit einer solchen Veränderung einher geht. 


Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
~ Marie von Ebner-Eschenbach


Eine Wahrheit, die schmerzt. Und die befreit.

Du kannst zur Astrologin gehen, den Mondkalender befragen und dir von irgendjemandem die Aura lesen lassen. Du kannst Inspirations-Karten ziehen und auf einem Chakra-Kissen meditieren. Du kannst tausende Bücher lesen, inspirierende youtube-Videos anschauen und jedes Wochenende ein anderes Seminar besuchen. 

Das alles mag dazu beitragen, dass du im entscheidenden Moment bereit bist, das zu tun, was Courage, Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen, Überwindung oder einen großen Sprung über deinen Schatten erfordert. 

Aber nichts davon ersetzt das TUN.

Nichts davon wird wirklich etwas verändern. 

Ja, diese Wahrheit schmerzt: Niemand kann es statt dir tun.

Niemand kann dir irgendetwas davon abnehmen - nicht die Anstrengung, nicht das Unbehagen, nicht den Aufwand, nicht die Überwindung und auch nicht die Angst. 

Und diese Wahrheit befreit auch: Niemand MUSS es statt dir tun! 

Denn auf DICH kommt es an. 

In den kleinen Momenten. 

Und in den großen.  

Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.
~ Johann Wolfgang von Goethe. 


Selbstmitgefühl statt Perfektionismus

Okay. Ich komme also um 6 Uhr morgens auf meine Matte. Leider stellt sich schnell heraus, dass das, was die  Trainerin im bauchfreien Top, das ihre sixpacks so richtig schön zur Geltung bringt, da vorturnt, für mich absolut unerreichbar ist:

60 Sekunden "Mountain Climber"? No way! 

15 Mal vom Unterarmstütz in die Planke? Ich schaffe nicht mal drei!

An einem anderen Tag komme ich einfach zu spät aus dem Bett und statt 30 Minuten Training werden es nur 20.  Und an wieder einem anderen Tag verbringe ich fünf Minuten in der Stellung des Kindes, statt meine Bauchmuskeln zu trainieren. 

Mh. Was mache ich nun daraus? Ist das nun eine Erfolgsgeschichte oder die Geschichte meines kläglichen Scheiterns? 

Ich entscheide mich für Ersteres. 

Dass ich auf die Matte gekommen bin - das zählt. 

Dass ich zärtlich über meine ziemlich bescheidene Armmuskulatur lächeln kann -  das zählt. 

Dass ich mich nicht verurteile oder vergleiche - das zählt. 

Denn darauf kommt es an, wenn es darauf ankommt:

  • Der Input zählt, nicht das Resultat. Stolz bin ich darauf, dass ich es versucht habe - unabhängig vom Ergebnis. Wichtig ist, dass ich es tue - nicht, ob ich damit Erfolg habe. Manchmal ist es eben nur ganz kurz. Manchmal ist das Resultat ziemlich mager. Egal. Denn worauf es ankommt, ist etwas anderes.  
  • Keine Selbstverurteilung. Egal, was geschieht  - ob du den mutigen Schritt machst oder nicht , ob du deinen Vorhaben treu bleibst oder nicht, ob du dich zeigst oder versteckst - steh zu dir selbst. Verurteile dich nicht. Erlaub dir ein Mensch zu sein. Aus Selbstverurteilung entsteht keine Veränderung. Sei mitfühlend und neugierig, forschend. DAS schafft das richtige Klima für echten Wandel! 
  • Adieu, Perfektionismus. Ja, genau - Schluss damit!  Perfektionismus ist nichts weiter als eine willkommene Ausrede: "Wenn ich es nicht perfekt schaffe, dann kann ich gleich ganz aufhören!" Das führt dazu, dass wir nicht einfach weitermachen, wenn mal etwas nicht perfekt klappt, sondern denken: "Jetzt habe ich es schon vermasselt, jetzt ist es schon egal ..." Und dann essen wir statt einer Rippe Schokolade eine ganze Tafel, dann bleiben wir bis weit nach Mitternacht auf statt nur bis um elf, dann hören wir ganz mit dem Laufen auf, statt einfach mal einen Tag zu pausieren. 
Everything is perfect and there is always room for improvement.
~ Shunryu Suzuki
Alles ist perfekt und es gibt immer Raum für Verbesserung.
~ Shunryu Suzuki


Und das ist vielleicht das Allerwichtigste: Dein Warum. 

Machst du all diese Dinge, weil du glaubst, du seist ansonsten nicht gut genug? Nicht vollkommen genug, nicht ausreichend, nicht perfekt? Oder weil du denkst, wenn du nur irgendwann dein Traumgewicht erreicht, das Buch geschrieben, das Bankkonto gefüllt, den Karrieresprung gemacht, das Kind bekommen, den perfekten Partner an deiner Seite hast, DANN wärst du endlich angekommen? DANN würdest du endlich genügen - und glücklich sein, nicht mehr an dir zweifeln, dich nicht mehr in Frage stellen? 

Eines ist sicher: Wenn DAS dein Antrieb ist, wird es verdammt anstrengend. 

Also vielleicht doch lieber frei nach dem guten alten Zen-Meister Suzuki:

Ich bin schon perfekt! UND es gibt Raum für ein bisschen Verbesserung ... 

Was hilft DIR, im entscheidenden Augenblick das zu tun, von dem du weißt, dass es das Richtige ist? Poste in die Kommentare - ich freue mich darauf, von der zu erfahren! 

Buchtipps und Ressourcen:

  • Liebe Laya, liebe GoldstückleserInnen,

    kürzlich ist mir folgender Satz begegnet: „Drei Voraussetzungen zum Glück – T U N. “

    Herzliche Grüße,
    Sylvia?

    • Yes! So ist es, liebe Sylvia…

      UND es gibt auch diese andere Art von Glück … das pure Sein, ohne irgendetwas TUN zu müssen ?

      Wie immer: Beides 😉

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