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3 einfache Tipps: So bringst du dein Leben in Ordnung! 

 November 11, 2017

Manche Tage sind anders als die anderen. An manchen Tagen weiß ich: Es ist Zeit, Ordnung zu schaffen.

An diesen Tagen komme ich nicht wie sonst frühmorgens aufs Meditationskissen oder auf die Yogamatte, sondern sortiere meine Sockenschublade. Oder räume das Gewürzfach auf. Oder entrümple meinen Keller.

An diesen Tagen wische ich mit Feuereifer Küchenschränke aus, entsorge abgelaufene Lebensmittel, löchrige Handschuhe, alte Briefe und stapelweise Zeitschriften, die sowieso niemand mehr lesen wird. Ich fotografiere zu klein gewordene Kinderfahrräder, um sie übers Internet zu verkaufen, rücke den T-Shirt-Stapeln und den ausgebeulten Yogahosen in meinen Schränken und Kommoden zu Leibe und fege wie ein Wirbelwind durch alle Räume, um loszuwerden, was Staub angesetzt hat und nur noch Ballast für mich ist.

Wenig später reibe ich mir zufrieden die Hände, grinse von einem Ohr zum anderen und betrachte mein Werk. Wie befriedigend diese Ordnung ist. Wie befreiend. Und wie viel Klarheit dadurch entsteht!


Out of clutter, find simplicity.

From discord, find harmony.

In the middle of difficulty lies opportunity.

~Albert Einstein

 

INNEN UND AUSSEN SIND EINS.

„Ich will endlich mein Leben in Ordnung bringen! Ich halte dieses Chaos nicht mehr aus! Ich verzettle mich, bin konfus, finde keinen Fokus!“

Du ahnst nicht, wie oft ich solche Verzweiflungsrufe von meinen TeilnehmerInnen und Coachees höre. Meistens beginnt dann eine Diskussion darüber, was zuerst kommt: die innere oder die äußere Ordnung. Denn selbstverständlich hängen diese beiden Dimensionen zusammen. Mehr noch: Sie sind eins.

Manchmal muss man zuerst im Inneren Ordnung schaffen, bevor sie sich im Außen zeigen kann. In anderen Fällen ist es genau umgekehrt.

Dann macht es Sinn, den Schreibtisch oder die Festplatte aufzuräumen oder endlich die mit altem Kram überquellenden Kisten zum Caritas-Laden zu bringen. Wie durch Magie folgt die innere Ordnung der äußeren auf dem Fuß. Plötzlich stellen sich Klarheit und Fokussiertheit ein, wo zuvor nur wirre Gedanken und Konfusion herrschten. Plötzlich fühlen wir Raum in uns, wo zuvor nur Enge und Druck spürbar waren. Plötzlich zeigen sich Zusammenhänge, Ziele und Zukunftsvisionen, die zuvor tief unter mentalen Gerümpel-Schichten vergraben waren.

Ich habe es wieder und wieder erlebt: Sorge ich in meinem Keller oder auf dem Dachboden für Ordnung, zeigen sich innerhalb kürzester Zeit neue berufliche Perspektiven – wie aus dem Nichts trudeln Mails mit neuen Anfragen, Kooperationsangeboten oder Aufträgen ein. Ordne ich meine Schubladen, Schränke und Kommoden, ordnen sich die chaotischen Gedanken in meinem Kopf, und neue, intelligente Strukturen zeigen sich. Räume ich mein Email-Postfach auf, ist plötzlich auch mein Geist viel aufgeräumter.

 

ORDNUNG ALS SPIRITUELLES PRINZIP.

„Ordnung ist ein essenzieller Teil der spirituellen Lebensweise. Das geistige Wachstum beginnt, wenn du anerkennst, dass selbst die weltlichsten Dinge wie Aufräumen Tätigkeiten sind, die es wert sind, mit Aufmerksamkeit und Sorgfalt erledigt zu werden. Solche Arbeiten sind der Prozess und der Schlüssel zu spirituellem Wachstum.“
 ~ Autorin unbekannt

Auf dem spirituellen Pfad gibt es viele Irrwege. Einer davon ist, alles Weltliche geringzuschätzen und das „Heilige“ nur in der spirituellen Praxis zu suchen – dabei kann auch die profanste Tätigkeit zu einem heiligen Ritual werden.

Auch die einfachsten Tätigkeiten können zu einem heiligen Ritual werden.
Auch die einfachsten Tätigkeiten können zu einem heiligen Ritual werden.

 

Entweder ist alles heilig oder nichts. Das soll natürlich keine Ausrede sein, um die spirituelle Praxis zu vernachlässigen. Umgekehrt sollte die spirituelle Praxis aber auch nicht als Ausrede dafür dienen, sich nicht um die äußere Welt zu kümmern oder sie im Chaos versinken zu lassen.

„Wir müssen den profanen Dingen wie Arbeit und Haushalt die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie unserem inneren Wesen“, so die spirituelle Lehrerin Pyar. „Allerdings sollten wir diese Aufmerksamkeit auf die profanen Dinge von unserem heiligen Kern her auf die Welt richten. Das macht einen großen Unterschied und führt im Laufe der Zeit dazu, dass das Heilige, die Meditation, die Liebe, das Gebet auf Ihr ganzes Leben einwirkt. Dann kann man aus dieser Warte vielleicht irgendwann tatsächlich und aus ganzem Herzen sagen ,alles ist heilig‘.“

 

WIR BRAUCHEN AUCH DAS CHAOS.

Jede Qualität birgt auch ihr Gegenteil in sich, und wie bei allen anderen Dingen geht es auch beim Ordnung schaffen nicht um etwas Starres, sondern um das lustvolle Ausbalancieren der Polaritäten.

Schließlich muss frau, wie Nietzsche so schön schrieb, noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Und das wollen wir doch, nicht wahr?

Oft muss sich eine alte Ordnung in Chaos auflösen, damit eine neue Ordnung entstehen kann. Oft brauchen wir das Chaos, damit unsere Kreativität fließen kann. Manchmal macht es sogar Spaß, mitten im Chaos zu stehen – zum Beispiel beim Übersiedeln ? –, tief zu seufzen und ein gottergebenes „Bless this mess!“ auszustoßen.

Ohne Chaos keine Ordnung. Ohne Ordnung keine Klarheit. Ohne Klarheit kein Durchblick. Und keine tanzenden Sterne …

Ohne Chaos keine Kreativität
Ordnung ist nicht alles. Wir brauchen auch das Chaos – denn woher sollten sonst unsere kreativen Ideen kommen?

 

3 EINFACHE TIPPS: SO BRINGST DU DEIN LEBEN IN ORDNUNG

 

1. Mindset: Denk an das, was du gewinnst!

Wenn wir ans Ordnung schaffen denken, fällt uns vielleicht zuerst der Zeit- und Kraftwaufwand ein, der dafür notwendig ist. Wir denken daran, was wir alles loslassen müssen, wenn wir uns ans Aussortieren machen.

Dabei gewinnen wir viel mehr, als wir verlieren! Ordnung schaffen kostet zunächst Kraft – aber danach erleben wir einen richtigen Energieschub!

Marie Kondo, die japanische Meisterin des Ausmistens, rät: „Wirf alles weg, was keine Freude bringt!“  Das ist die Essenz der KonMari-Methode.

Wenn wir loslassen, was uns keinen Nutzen und keine Freude mehr bringt, entsteht viel Raum für neue Freude. Wenn wir ordnen und sortieren, gewinnen wir Überblick und Bewusstheit darüber, was wir in unserem Leben behalten wollen und was nicht.

Adieu Vergangenheit, hello Neubeginn! Mit dem Gewinn neuer Kraft und Freude vor Augen wirst du deine Ordnungs-Mission mit dem nötigen Schwung in Angriff nehmen.

 

2. Momentum nutzen

Marie Kondo rät zu einer Radikalkur, einem klaren Cut. In einem Aufwaschen soll die ganze Wohnung entrümpelt und alles Überflüssige entsorgt werden. Das hat natürlich etwas für sich  – kann aber auch ganz schön überfordern. Denn wenn du dir vorstellst, dass du alles auf einmal schaffen musst, beginnst du vielleicht gar nicht erst.

Deshalb mein Tipp: Probier’s mit Nur ganz kurz!

Du beginnst mit einer kleinen Schublade oder deiner Handtasche, in der sich wieder Mal jede Menge Kram angesammelt hat. Du erlebst einen schnellen Erfolg, bist motiviert, machst weiter, kommst richtig in Schwung, baust Momentum auf … und siehe da, plötzlich hast du viel mehr geschafft, als du eigentlich vorhattest!

Vielleicht möchtest du auch jeden Tag oder einmal pro Woche ein fixes Ordnungsliebe-Date einplanen. Wichtig: Gestalte es lustvoll, freu dich drauf – und falls dir die neu gewonnene Ordnung nicht Belohnung genug ist, baue auch gleich ein Belohnungs-Ritual mit ein!

Je öfter du kleine Erfolgserlebnisse hast, desto leichter fällt es dir, dranzubleiben und mit der Zeit eine gewisse Grundordnung aufrecht zu erhalten.

 

3. Gib dem Chaos Raum.

Nicht immer haben wir in der Hand, wie viel Ordnung um uns herrscht – die Mütter und Väter unter euch wissen, wovon ich spreche! Anstatt sich das Leben selbst zur Hölle zu machen, indem man chaotische Zeitgenossen zu OrdnungsliebhaberInnen umzuerziehen versucht, gilt es, kluge Kompromisse zu finden.

Bei mir sieht das zum Beispiel so aus: Im Zimmer von Herrn Sohn darf das Chaos regieren, im Wohn- und Esszimmer herrscht Ordnung. Mein Liebster hat sein Hobby-Atelier, in dem er seine Sammel-Leidenschaft hemmungslos ausleben darf, zuhause aber haben seine diversen Gerätschaften, Kameras, Werkzeuge und Farben nichts verloren. In meinem Yogastudio finde ich mich bewusst mit einigen Dingen ab, die nun mal nicht – oder nur mit enormem Kraftaufwand – zu verhindern sind, wenn viele Menschen an einem Ort ein- und ausgehen. Aber in manchen Bereichen, die mir wirklich wichtig sind, bestehe ich auf meine heilige Ordnung.

Pareto-Prinzip ist angesagt: Mit 20 Prozent Aufwand 80 Prozent Wirkung erzielen. Nicht zu sehr im Detail verzetteln, sondern den Überblick bewahren und da und dort ein Ordnungs-Auge zudrücken.

Dem Chaos bewusst (begrenzten) Raum zu geben hilft, dort, wo es wirklich wichtig ist, Ordnung walten zu lassen.

Ressourcen:

Apana-Mudra zum Entgiften und Entschlacken

Foto Kreativität: © olly – Fotolia

  • JA! Heute ist der 11.11. und ich freue mich, dass der Artikel zu mir kommt, weil das Thema „Ordnung schaffen“ seit geRAUMer ZEIT bei mir anklopft und mich auf eine neue Ebene des Umgangs einzuladen scheint. Ordnungmachen ist doch nicht nur „zomrama“ oder Dinge von A nach B räumen – es hat viel mehr mit mir zu tun als ich bisher glaubte. Die Begriffe Ordnung und Disziplin waren für mich lange Zeit eher negativ besetzt, weil das Innen so ausgeschlossen schien und ich Ordnung halten mit „Schein wahren“ und „So tun als ob“ gleichsetzte. Da ändert sich etwas von innen heraus und ich bekomme Lust und Sehnsucht, das aufgeräumte Innen im Außen sichtbar werden zu lassen! Danke, Laya, für deine Fähigkeit, in die HerzensRÄUME zu schauen und gleich mal einen Blog zu schreiben.

    • Liebe Farfalla,

      ich kenn das so gut – aus Rebellion gegen das Enge, Starre, das mir so verhasst war, alle Ordnung über Bord werfen zu wollen! Alles allzu Ordentliche erschien mir kleinkrämerisch, kleinkariert, muffig, löste Erstickungsanfälle in mir aus ….

      Heute weiß ich, dass diese Rebellion, dieses Verhalten aus dem Zwang zur Abgrenzung und Loslösung heraus, eine Zeit lang sinnvoll war. Jetzt bin ich so weit, mein Eigenes zu leben, genau zu spüren, wie viel Ordnung ich brauche und wie viel Chaos, damit ich mich lebendig, spontan, weit und frei fühle, und dabei klar, „zsommgramt“ und fokussiert 🙂

      Ach und … danke, dass du mir immer wieder einen kleinen Einblick in deinen weiten HerzensRAUM gewährst!

      Herzlich
      Laya

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