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Wann bist du in DEINEM Element? 

 Dezember 7, 2019

Szene #1:

Sie steht vor 60 Menschen, die sie noch nie zuvor gesehen hat, und hält aus dem Stegreif einen Vortrag. Der Funke springt über – und nicht nur ich bin gebannt und fasziniert, sondern auch all die anderen Menschen im Raum.

Ganz unter uns: Ich interessiere mich genau Null fürs Fermentieren – das Thema des Vortrags. Was mich fasziniert und in den Bann zieht, ist, dass diese Frau ganz und gar in ihrem Element ist. Sie wirkt authentisch und begeisternd, mitreißend und natürlich. Dabei hatte sie nicht mal Zeit, sich auf ihren Auftritt vorzubereiten, denn sie war ganz kurzfristig für eine verhinderte Referentin eingesprungen.

Erkenntnis: Wenn du in deinem Element bist, steckst du andere mit deiner Begeisterung an.

 

Szene #2:

Ein letzter warmer Herbsttag, sanftes Licht, bunte Blätter und ein tiefblauer See, in dem sich gemächlich dahintreibende Wolken spiegeln. Ein paar Enten tummeln sich zwischen den Spiegelwolken, und ein besonders hübscher Erpel gleitet elegant durchs Wasser. Dass er ein paar Paddelbewegungen mit seinen dicken Entenfüßen macht, sieht man nur, wenn man sehr genau schaut.

Jetzt geht er an Land – und vorbei ist es mit der Eleganz! Schwerfällig hievt er sich ein kleines Stück die Böschung hinauf, doch dann dreht er schnell wieder um und kehrt zurück ins Wasser, wackelt ein paarmal mit seinem gefiederten Schwänzchen — und ist wieder in SEINEM Element.

Erkenntnis: Du kannst dich auch in anderen Elementen fortbewegen, und das kann kurzfristig sogar Sinn oder Spaß machen. Aber dort bist du schwerfällig, und auf Dauer ist es seeehr energieraubend.

Szene # 3, 4 und 5:

Ich vergrabe mich in Bücher und Papers, schreibe meine erste Semesterarbeit in Positiver Psychologie und will nie wieder damit aufhören.

Ich sitze mit einer Seelenschwester beim Frühstück, sie erzählt von einem Durchbruch, der ihr nach vielen Jahren der Stagnation gelungen ist – und ich könnte weinen vor Mitfreude und Begeisterung.

Ich kreiere ein Slidedeck für meinen Rauhnächte-Workshop. Raum und Zeit lösen sich auf, ich verspüre keinen Hunger und keinen Durst, und gehe völlig in dem auf, was ich tue.

Erkenntnis: Dein Element kann verschiedene Formen annehmen – aber sie alle haben dieselbe Essenz.

 

Wie fühlt es sich an, im eigenen Element zu sein?

Im eigenen Element sein – das ist wie Nachhausekommen. Zuhause bist du so, wie du bist, und so wie du bist, bist du richtig. Zuhause fühlt sich alles vertraut und natürlich an. Zuhause brauchst du keine Masken zu tragen und keine zu engen Jeans.

Ein großer Fisch im Ozean kommt
an zwei kleinen Fischen vorbei.
„Na, Jungs, wie ist das Wasser heute?“

Er schwimmt weiter.
Nach einer Weile schaut der eine kleine Fisch
den anderen an und fragt:
„Was ist Wasser?“

~  David Foster Wallace

 

Das eigene Element – das ist dort, wo das, was du gut kannst, das, was du liebst und das, was du der zu Welt schenken hast, aufeinandertreffen. Man nennt es auch „the zone“. Und je größer jener Zeitanteil, den wir in the zone verbringen, desto geringer ist unser Energeverbrauch – und das bei steigender Produktivität. Desto weniger brauchen wir Belohnungen und Ersatzhandlungen (Essen, Drogen, netflix, …), desto weniger vergleichen wir uns mit anderen.

Sich Tag für Tag durch’s falsche Element zu quälen (im Job, in der Beziehung, im Umfeld), das ist so mühevoll und schmerzhaft. Und je länger du dort bleibst, desto weniger kommst du auf die Idee, dass es der falsche Job, die falsche Beziehung oder das falsche Umfeld für dich sein könnten – und denkst stattdessen, dass mit DIR irgendetwas falsch ist. Oder dass das Leben nun mal mühsam ist. Und diese Welt kein echtes Zuhause.

Ich weiß, wovon ich spreche. Ich kenne den Unterschied. Ich habe Physik und Mathematik studiert und unterrichtet, ich habe als Lehrerin und Wissenschaftsjournalistin gearbeitet,  und ich war gut darin – aber ich war nicht in meinem Element. Dann habe ich einen anderen Weg eingeschlagen,  und plötzlich hat sich alles richtig angefühlt. Plötzlich habe ICH mich richtig gefühlt – und zuhause.

 

Aber Achtung!

In deinem Element zu sein bedeutet nicht …

… dass du nicht üben, lernen oder dich anstrengen müsstest. Der Unterschied ist nur: Du WILLST üben, lernen und dich anstrengen. Nicht, weil du musst. Sondern weil alles in dir danach drängt.

Und zwischen dem einen Müssen und dem anderen liegen Welten.

… dass du immer am gleichen Ort bleibst und die gleichen Dinge tust. Schließlich bist du keine Ente – und selbst die fliegen bekanntlich manchmal in den Süden ? Dein Element ist nicht die EINE Sache, der EINE Beruf, die EINE Lebensform. Dein Element ist wie eine Tonart, die deiner Grundschwingung entspricht, und in der du unendlich viele Melodien spielen kannst. Dein Element ist das, wie du gemeint bist. Und du bist, da bin ich mir ganz sicher, weder eindimensional noch facettenlos gemeint …

… dass du keine Ausflüge in andere Elemente machen dürftest. Im Gegenteil!

Kürzlich war ich mit meinem Liebsten in einer 3D-Drucker-Factory in Prag – obwohl mich 3D-Drucker emotional ungefähr genauso tief berühren wie die Kunst des Fermentierens. Aber was ein junger tschechischer Technikfreak da aus reiner Lust und Leidenschaft auf die Beine gestellt hat, hat mich inspiriert und beflügelt (kein Wunder, MEIN Element ist ja auch die Luft 😉 )

Ausflüge erweitern den Horizont und schenken dir neue Ideen, was in DEINEM Element noch so alles möglich sein könnte.

Wann fühlst DU dich in deinem Element? Worin kannst du völlig aufgehen? In welcher Umgebung fühlst du dich wie ein Fisch im Wasser? Schreib in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu lesen!

Falls du 2020 endlich viel mehr Zeit in deiner zone verbringen willst, dann nutze das magische Zeitfenster der Rauhnächte, um noch besser zu erkennen, was DEIN Element ist, und die entsprechenden Prioritäten zu setzen! 

Big, wild love

Laya

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    • Danke liebe Laya ? Ich kenne auch ganz viele Facetten von meiner „the zone“. Zur Zeit ist eine davon, nur zu sein, Stille, Ruhe und Atmen?✨

      • Liebste Monika ? Für mich sind das auch die Basics … der Atem-Flow und das stille Fließen von Augenblick zu Augenblick … davon brauche ich meine tägliche Dosis, damit ich überhaupt spüre, welche Facetten von mir gerade gelebt werden wollen ???

  • Liebe Laya, sehr schön hast du das geschrieben. 🙂 Danke vielmals! Mein „Element“ nenne ich den „Flow“! Und wie gut sich der anfühlt! Da möchte ich aus diesem Zustand gar nicht mehr raus, sondern sehne mich danach, ihn umso länger in mir zu tragen …
    Flowing Sonntag wünsche ich uns allen, herzliche Grüsse Sanja

  • Liebe Laya, danke für diesen wunderbaren Text. Ich bin, wie so oft, davon tief berührt. Ich bin in meinem Element, wenn ich mit einer Gruppe über die Zusammenhänge von Bewegung, Tanz, Psyche, Kreativität, sich selber leben, burn out und die Möglichkeit, seiner Berufung zu folgen reflektiere und dann in Bewegung und Ausdruck gehe. Ich bin in meinem Element, wenn ich tanze, mich ausdrücke, male und schreibe. Wenn ich spüre, dass meine Erkenntnisse für andere wichtige sind, wenn ich improvisiere und ganz präsent bin. Dann bin ich im Flow, dann bin ich glücklich. Ich bin in meinem Element, wenn ich mein Wissen weitergeben darf und spüre, dass es im anderen tiefe AHA-Momente auslöst. Wenn ich mich mit Technik auseinandersetze, fühle ich mich noch ein bisschen wie die Ente, die am Ufer dahinwatschelt. ?

    • Ich lese die Begeisterung zwischen deinen Zeilen, liebe Alexandra! Das ist richtig ansteckend ???Tanzen ist ja wirklich ein Königsweg, um immer wieder in den Flow zu kommen … und zum Glück gibt es Menschen, deren Element die Technik ist, und an die wir mit einem tiefen Aufatmen delegieren dürfen ???

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