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Die Wahrheit über weiblichen Selbstwert 

 Oktober 6, 2018

Das Leben hat mir in den letzten Tagen ein ganz besonderes Bühnenstück präsentiert – eines mit dem schönen Titel „Frau, wie viel bist du dir wert?“

Manchmal war ich selbst auf der Bühne, manchmal im Publikum. Und bei jeder Szene dachte ich: „Oh Göttin, waren wir nicht schon viel, viel weiter?“

Nein, waren wir nicht. Denn wir selbstbewussten, selbstverwirklichten, emanzipierten Frauen haben uns in die eigene Tasche gelogen. Wir haben uns vieles schöngeredet, weil wir nicht (mehr) kämpfen wollten. Wir haben versucht, unsere blinden Flecken mit glitzerndem Sternenstaub wegzuzaubern, weil die Wahrheit zu schambehaftet und entwürdigend war, um ihr ins Auge zu blicken.

 

Der Vorhang hebt sich. Szene 1.

Es treten auf: fünf selbstbestimmte, selbstverwirklichte Frauen in den besten Jahren.

Montagvormittag, ein regnerischer 1. Oktober, Süßkartoffelsuppe. Geburtstagsbrunch bei einer lieben Freundin – was für ein Luxus! Da sitzen wir, während andere in der Arbeit sind, und genießen Schafkäse-Aprikosen-Aufstrich, süße Powerbällchen, wärmende Suppe und die gemeinsame Zeit.

Wir könnten so glücklich sein. Sind wir auch. Aber nicht nur.

Denn wir sind auch wütend. Ratlos. Ernüchtert.

„Ich habe mich für eine emanzipierte, selbstbewusste Frau gehalten!“, ruft eine von uns. „Aber dann habe ich mir meinen Stundenlohn ausgerechnet und war schockiert!“

Ihr Ausbruch bricht den Bann. Plötzlich sprudelt es aus jeder von uns heraus. Über gemeinsame und getrennte Konten sprechen wir, und darüber, wie frustrierend es ist, dass unsere Partner besser verdienen und mehr Anerkennung bekommen als wir, die wir so viel unsichtbare Arbeit in unseren Familien leisten. Ja, da sitzen wir, fünf bestens gebildete Frauen und Mütter, die dieses Thema längst hinter sich gebracht zu haben meinten. Da sitzen wir, zucken mit den Achseln, runzeln die Stirn, greifen uns an die Köpfe und können es kaum fassen.

Autsch.

 

Vorhang. Szene 2.

Es treten auf: Mein Bruder, mein Vater, mein Mann, mein Exmann und mein Sohn.

„Ich bin eben nicht so engagiert wie du“, sagt mein älterer Bruder. Mit „engagiert“ meint er, dass ich mich in den vergangenen Jahren um unsere zuerst schwer kranke, dann sterbende Mutter gekümmert habe, und mich nun um unseren an Demenz erkrankten Vater kümmere, während er eine beeindruckende Karriere in einem Software-Unternehmen hinlegt.

„Engagement“ ist nicht unbedingt das Wort, das mir dazu einfallen würde. „Tun, was zu tun ist“, würde ich es eher nennen.

Mein Bruder fährt neuerdings einen schicken BMW. Das Fahrrad, mit dem ich unterwegs bin, sieht im Vergleich dazu ziemlich klapprig aus.

„Warum haben wir eigentlich kein Haus?“, fragt mein Sohn. Während ich ihn allein großgezogen habe, hat sein Vater, mein erster Mann, Doktorat, Habilitation und Karriere in einem Forschungsunternehmen gemacht. Beim Studium habe ich ihn noch überholt und mit Auszeichnung abgeschlossen. Doch dann wurde ich schwanger und wir trennten uns. Ich wollte unseren Sohn nicht schon mit sechs Monaten in die Krabbelstube bringen. Ich wollte ihn nicht erst am Abend vom Kindergarten oder Hort abholen. Und so endete meine Laufbahn als Wissenschaftsjournalistin, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Und ach ja, Haus habe ich auch keines gebaut.

Mein Liebster arbeitet 35 Stunden pro Woche, ich mindestens 50. Ich habe sehr viel mehr in Ausbildungen investiert als er. Dennoch verdient er besser als ich. Mein Liebster arbeitet in der Mobilfunkbranche, ich bin Schreibtherapeutin und leite ein Yogastudio. Viele Menschen leisten sich jedes Jahr ein neues Smartphone um mehrere hundert Euro, aber nur wenige investieren so viel Geld in ihre innere Entwicklung.

Versteh mich nicht falsch – ich übernehme volle Verantwortung für jede Entscheidung, die ich getroffen habe, ich habe größten Respekt vor der Arbeit meines Liebsten, meines Bruders und meines Exmannes, und ich würde keinesfalls tauschen wollen. Weder mein Fahrrad gegen einen BMW noch meine geliebte Arbeit oder die heilige Zeit, die ich mit meiner Mutter verbringen durfte, gegen einen Job als Physikerin oder in einer Software-Schmiede.  Und schon gar nicht das Gefühl, das mich überschwemmt hat, als mein Sohn an seinem sechzehnten Geburtstag sagte: „Mama, du hast alles richtig gemacht!“, gegen eine Karriere als Wissenschaftsjournalistin.

Und doch.

Und doch bleibt da eine kleine, stets im Hintergrund mitschwingende Kränkung. Meistens ist sie mir gar nicht bewusst – aber sie nagt an mir. Sie macht etwas mit mir als Frau. Und es erfordert tägliche innere Arbeit, um keine Bitterkeit und kein Opfergefühl aufkommen zu lassen angesichts der gesellschaftlichen Schieflage, die sich eins zu eins in meiner familiären Situation, in meinem Kontostand und in meinen Pensions-Aussichten widerspiegelt.

Manchmal denke ich: „Wow! Wahnsinn, was ich trotz schwieriger Umstände alles geschafft und auf die Beine gestellt habe!“

Aber meine Generation ist mit dem Versprechen aufgewachsen, dass sich ALLES ausgehen würde: Kinder und Karriere, Selbstverwirklichung und Haus in Alleinlage, perfekte Figur und Traum-Beziehung, und dass wir am Ende unserer erfüllten Tage nicht bis auf die Knochen erschöpft ins Bett, sondern in supersexy Unterwäsche und mit perfekt lackierten Zehennägeln in die Arme unseres nicht minder perfekten Partners sinken würden.

 

Genau deshalb ist da auch noch eine andere Stimme. Eine, die mir keine Anerkennung zollt, sondern ein hartes Urteil fällt: Gescheitert. Kläglich versagt. Du hattest alle Möglichkeiten – aber du hast sie nicht genutzt.

Autsch.

 

Vorhang. Szene 3.

Es tritt auf: Eine Freundin, die absolute Expertin auf ihrem Fachgebiet ist, erfolgreiche Anbieterin einer einzigartigen Ausbildung, gebildet, erfahren, herzlich und klug. Ihre Qualifikationen und ihr Methodenspektrum sind beeindruckend.

Doch der Schwerpunkt ihrer Arbeit verlagert sich gerade, und diese Veränderung löst Verunsicherung aus. „Ich glaube, ich brauche noch eine Ausbildung“, seufzt sie. Als ich höre, mit welcher Fortbildung meine Freundin liebäugelt, schlackere ich mit den Ohren. Ich habe das Gefühl, sie könnte diese locker selbst HALTEN, statt an ihr teilzunehmen. Ernsthaft frage ich mich, ob sie vielleicht unter Impostor-Syndrom leidet – oder ob sie einfach nur eine von den vielen Frauen ist, die ihren Wert, der nach außen so deutlich sichtbar ist, nicht erkennen.

Autsch.

 

Der Vorhang fällt. Kein Applaus.

Selbstbestimmtheit, Erfüllung und Selbstverwirklichung sind das eine. Geld auf dem Konto ist das andere. Uns einzureden, dass das eine das andere aufwiegen würde, ist ein fataler Mindset-Fehler. Wir brauchen BEIDES – denn Wert zeigt sich AUCH in Euros.

Wir Frauen haben Aufholbedarf. Unsere Generation hat viel mehr Freiheit und Wahlmöglichkeiten als die unserer Mütter und Großmütter – dennoch bleiben wir hinter unseren Möglichkeiten zurück, weil wir das Erbe jahrhundertelanger Ungerechtigkeit in uns tragen.

Doch so lange wir unseren Wert selbst nicht erkennen, wird sich nichts ändern. So lange wir darauf warten, dass „die Gesellschaft“ das, was wir sind und leisten, anerkennt und entsprechend honoriert, werden wir uns klein, minderwertig und als Opfer fühlen.

Es ist schmerzhaft, zu begreifen, wie es um uns Frauen und unseren Selbstwert wirklich steht.

Aber das Erkennen und der Schmerz, der mit ihm einhergeht, sind die ersten Schritte zur Heilung.

Das An- und Aussprechen, das Überwinden der Scham, die uns verstummen lässt, sind die nächsten.

Und das Zulassen von Wut und Ent-Täuschung gibt uns Kraft für Veränderung – im Innen wie im Außen.

Learn the alchemy True Human Beings know: the moment you accept what troubles you’ve been given, the door opens.

Welcome difficulty as a familiar comrade.

Joke with torment brought by a Friend.

Sorrows are the rags of old clothes and jackets that serve to cover, and then are taken off.

That undressing, and the beautiful naked body underneath, is the sweetness that comes after grief.

~ Rumi

 

Eindeutig: Ein neues Theaterstück muss her!

Und ich habe beschlossen, das Drehbuch selbst zu schreiben, Regie zu führen und die Hauptrolle zu übernehmen.

Ich sehe mich mit anderen Königinnen feiern. Kein Haareraufen mehr, und keine Ratlosigkeit. Ich sehe freudestrahlende Augen, lustvolle Lebendigkeit, üppige Fülle, zufriedenes Lachen und tiefe Verbundenheit.

Ich sehe mich mit sechzig immer noch mit dem Fahrrad durch die Gegend flitzen – aber nicht, weil ich mir keinen BMW leisten könnte, sondern weil ich es liebe, den Wind im Haar und die Kraft meiner Beine zu spüren, während ich mich von A nach B bewege.

Ich sehe meinen Sohn in einer WIRKLICH gleichberechtigten Beziehung mit einer WIRKLICH selbstbestimmten, emanzipierten und selbstbewussten Frau, und ich sehe Enkelkinder, die sich nicht mal mehr daran erinnern können, dass jemals Ungerechtigkeit geherrscht hat zwischen den Geschlechtern.

Ich sehe mich auf die Bühne meines Lebens treten, ich höre begeisterten Applaus und bin ganz berührt von den standing ovations im Zuschauerraum.

„Es hat eine Weile gedauert“, steht am nächsten Tag in der Zeitung, „aber als sie endlich selbst ihren Wert erkannte, wurde sie zu jener grandiosen Lebenskünstlerin, die schon immer in ihr steckte.“

Die Göttin, zu der ich einst mein Stoßgebet geschickt habe, zwinkert mir zu und sagt: „Na siehst du, Layakind – war doch gar nicht so schwierig!“

And I’m joyfully tasting the sweetness that comes after grief …

 

 

  • ….Selbstwertgefühl – das sich ewig wiederholende Thema, das scheinbar nur uns Frauen beschäftigt. Lange hab ich überlegt, warum das so ist und warum unsere Gesellschaft immer noch so männlich geprägt ist. Neuerdings beobachte ich an vielen Stellen sogar wieder Rückentwicklung in alte Muster.
    Mein Selbstwertgefühl hängt ganz viel von meinem Denken, von meiner Selbst – Fürsorge ab. Wenn ich das vernachlässige, geht es bergab, aber mittlerweile kenn ich die Muster und Fallen meiner selbst. Das ist gut und wertvoll.
    Was mich aber wirklich absolut entsetzt und erschüttert, ist der globale weibliche Wert. Frauen werden immer noch so verachtend und entwürdigend behandelt, das ist unfassbar. Umso mehr habe ich mich diese Woche über die Vergabe der Friedens Nobelpreise gefreut.
    Wird sich da jemals grundlegend etwas ändern? Frauen und Männer -erkennt euren Wert und achtet einander. Die Welt ist männlich und weiblich, das hat seinen Grund, ist so unsagbar wertvoll

    • Liebe Nina,
      mir geht es wie dir – ich sehe Rückschritte, global gesehen und auch hier in Mittel- und Westeuropa, und das ist erschreckend!

      Aber nur wenn wir daran glauben, dass sich etwas grundlegend ändern kann, dann wird es das auch. Und wenn ich erlebe, was sich bei meinen Seminaren, Retreats und Frauenkreisen (und auch in meinem Team) im Inneren jeder einzelnen Frau verändert, dann bin ich voller Zuversicht!

      Es ist genau so wie du schreibst: Es geht um gegenseitige ACHTUNG und darum, das Wertvolle ineinander zu sehen. Je mehr wir Frauen uns selbst wieder achten, können wir auch die Männer wieder wirklich achten und ihnen in Liebe (und auf Augenhöhe) begegnen.

      Von Herzen danke für deinen Beitrag, liebe Nina!

      Layaki

    • Oh jaaaaa!!!! Gut gebrüllt Löwin. Wie du weißt, sprichst du mir aus der Seele!

      Mein Mann hat deinen Block gelesen und deine Aussagen und unsere Gespräche der letzten Wochen zu diesem Thema, haben ihn sehr nachdenklich gestimmt. Die Quintessenz seiner Betrachtungen fand ich sehr wahr und berührend. Hier ein paar seiner Gedanken:
      Er meinte, das Wort „Selbstwert“ sei furchtbar, denn wie kann ich einen Wert ohne einen Gegenwert bestimmen. Es setzt ein Vergleichen voraus. Selbst-bewusst-sein, findet er viel zutreffender.
      „Dein Selbstwert in Bezug zu mir sieht doch ganz anders aus, als z. B. dein Selbstwert in Bezug zu deiner Mutter, oder?, fragte er mich. Auch das gab mir zu denken.
      Ja und was mich noch nachdenklich stimmte war seine Aussage, dass dieses Denken bezüglich Selbstwert doch aus einer sehr männlich orientierten Welt kommt.
      Ich genoss seine Anregungen und muss sagen, dass es mich einfach immer wieder auf mich zurückwirft: Schätze ICH mein Wirken und Tun? Muss ich mich vergleichen? Kann ich Wertschätzung die mir von anderen entgegengebracht wird überhaupt annehmen?
      Ich habe auf alle Fälle letzte Woche beschlossen mich ab sofort zu schätzen und mein Wirken und Tun zu würdigen und mich von ganzem Herzen daran zu erfreuen! Alles andere wird sich zeigen…

    • Gut gebrüllt Löwin! Du weißt, du sprichst mir aus dem Herzen.

      Mein Mann hat deinen Text gelesen und deine Worte und unsere Gespräche der vergangenen Tage stimmten ihn sehr nachdenklich. Er hat volles Verständnis für mein/unser Fühlen und Denke und wertvolle Ideen dazu.

      Im Gespräch gestern Abend brachte er einige Gedanke zum Ausdruck, die ich für sehr weise erachte und die mich tief berührten. So meinte er zum Beispiel, das Wort „Selbstwert“ finde er total unpassend, da ein Wert immer durch einen Gegenwert definiert wird. Ich brauche also ein Gegenüber an dem ich mich messe, meisten jemanden den ich „wertvoller“ erachte als mich selbst. Selbst-bewusst-sein fände er viel stimmiger. Auch verändert sich das Selbstwertgefühl je mach gegenüber. Mein Selbstwertgefühl meinem Mann gegenüber ist beispielsweise ganz anders, als das meiner Mutter gegenüber (und ich schätze und achte meine Mutter sehr!)
      Er erzählte von seiner Zeit als Straßenkünsterl, wo er von vielen 100ten Zuschauern bejubelt und bestaunt wurde und trotzdem war er nicht in der Lage diese Wertschätzung und Anerkennung anzunehmen!
      Auch meinte er, dass das Denken über Selbstwerte doch einer sehr männlichen Welt entspringt, also warum sollten wir Frauen das so übernehmen und nicht einen besseren Weg finden?
      Sehr weise mein Liebster!!!
      Ich habe festgestellt, dass mich dieses Thema wieder einmal auf mich selbst zurückwirft und deshalb habe ich letzte Woche den Entschluss gefasst mich für mein Wirken und Tun zu ehren, zu würdigen und zu schätzen und alles mit Liebe und großer Freude zu geben, so gut es mir im jeweiligen Moment eben möglich ist. Alles andere wird sich zeigen…

      Ja und je mehr Selbst-bewusst-sein, desto weniger Selbstwertthemen.

      • Liebe Nityananda,
        danke für deinen Beitrag! Wie schön, dass du und dein Mann in einen so offenen und kostbaren Dialog über dieses Thema treten konntet!

        Als ich für den Blogbeitrag recherchiert habe, habe ich mich auch mit den Unterschieden zwischen Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit auseinandergesetzt. Ich denke, dass diese Begriffe bei unterschiedlichen Menschen Unterschiedliches auslösen.

        Ich persönlich mochte den Begriff „Selbstwert“ eigentlich nie besonders. Vielleicht ging’s mir da ähnlich wie deinem Mann – für mich klang er ein bisschen nach Kampf oder Etwas-beweisen-wollen – sich selbst oder jemand anderem.

        Aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben mir gezeigt, dass viele Frauen sich tief im Inneren derartig wertlos fühlen, dass sie im Außen – auch von ihren Kindern und Partnern – viel zu wenig Wertschätzung bekommen.

        Und es geht wohl einfach Hand in Hand – je selbstbewusster wir sind, desto bewusster wird uns auch, dass wir wertvoll sind … und ja, dann gibt’s hoffentlich irgendwann keine Selbstwertthemen mehr 🙂

        Danke dir und alles Liebe!
        Laya

      • Liebe Martina,

        so ist es! Je mehr wir Frauen uns unserer Macht bewusst werden – und sie zum Besten aller Wesen nutzen – desto weniger Machtmissbrauch wird es auf dieser Welt geben. Selbstermächtigung ist dabei DAS Stichwort!

        Und ja: Das Thema ist definitiv auch ein politisches, das eine lässt sich nicht vom anderen trennen! Jede von uns trägt auf ihre Weise ihren Teil dazu bei, dass das Weibliche wieder in aller Kraft und Schönheit erwachen darf.

        Alles Liebe von Gralsträgerin zu Gralsträgerin <3
        Laya

  • Ach, das kommt mir so bekannt vor… erinnert mich an die Gespräche mit einer super qualifizierten Kollegin über den einen Mann im Coaching-/Training-Team, der deutlich mehr verdiente als wir, obwohl er den Job keinen Deut besser machte… „aber wenn ich auch mit dem Personalchef in der Sauna sitzen muss, um das zu kriegen, dann will ich es nicht“ – so haben wir versucht, uns unseren Stolz oder was wir dafür hielten schön zu reden. Autsch.
    Tja, und Schreibkurse oder -Retreats werden dann auch überwiegend von Frauen besucht – von denen wir häufig wissen, dass sie ja auch nicht so viel verdienen… weshalb wir die Preise bestenfalls moderat anheben, wenn die Raummiete steigt, und immer noch „Soziallösungen“ anbieten im Notfall – wir wollen ja nicht nur für reiche Eliten da sein, sondern für die, die ernsthaft interessiert sind, möglichst viel ermöglichen… ein Teufelskreis!
    Ich habe selber in diesem Jahr Yoga-Workshops genossen, von denen ich überzeugt war (und bin), dass sie deutlich mehr Geld wert waren, als ich bezahlt habe – aber da ich selber auch nicht viel Geld habe, war ich froh, dass sie nicht teurer waren, da ich sie mir sonst nicht hätte leisten können. Autsch.
    Die Königinnen-Vision gefällt mir; was mir noch fehlt, ist eine Vision des Weges dorthin…
    Danke, dass Du das Thema platzierst; ich nehme es mir als Anregung mit – am besten in die Vision 2019…
    Herzliche Grüße!

    • Wunderbar, liebe Ute – was für eine kraftvolle Intention, die Königinnen-Energie als Grundschwingung ins nächste Jahr zu nehmen!

      Alles beginnt mit dieser Intention – sie ist der entscheidende erste Schritt. Der Weg zur Verwirklichung zeigt sich dann im Gehen. Klar wird es auf diesem Weg auch Hindernisse und Stolpersteine geben, und hin und wieder werden wir uns verirren. Das wichtigste aber ist, dass wir das Ziel kennen – denn dann haben wir einen inneren Kompass, der uns leitet.

      Es stimmt, dass viel mehr Frauen an Selbstentwicklung interessiert sind als Männer – aber das hat ja auch etwas Gutes! Von innen heraus werden wir Frauen mehr Frieden, Gerechtigkeit und Licht in die Welt bringen. Wir sind viele, und wir sind stark.

      Von Herzen alles Liebe für dich, Königin Ute!
      Laya

  • „Manchmal denke ich: „Wow! Wahnsinn, was ich trotz schwieriger Umstände alles geschafft und auf die Beine gestellt habe!““ —- genau dieser Satz von dir ist für mich der Schlüssel!!!
    Wir Frauen sind noch immer unsere schärfsten Kritikerinnen und Richterinnen!
    uns selbst -am besten täglich mehrmals – Anerkennung zu zollen, zu loben und dafür zu lieben wie super gut wir alles machen – wird uns -WIR FRAUEN schenken uns das selbst!!! -Schritt für Schritt in die Heilung führen. „Alles was wir aussenden kehrt tausendfach zu uns zurück“ spricht ein sehr altes Gesetzt. 🙂
    Danke für die Erinnerung mit deinem Artikel liebe Laya-Königin! 3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3

    • Du hast soooo recht, liebe Christine! Die Anerkennung, die wir uns selbst zollen, schafft ein völlig anderes inneres Klima als Selbstkritik. Dieses innere Klima strahlt nach außen, und dann kommt uns die Anerkennung, nach der wir uns so gesehnt haben, auch im Außen entgegen.

      Jaaaa, wir zwei wissen, wie das geht :-)))

      Königliche Grüße
      Laya

  • Laya – DU hast mich schon oft berührt mit deiner offenen und ehrlichen Art die Dinge in Worte verpackt darzustellen. Heute hast DU mich aber richtig erwischt. JA ich stecke gerade sehr sehr fest in einem Leben voller Inszenierungen. Ich hab ebenso wie unzählig andere Frauen meine Bedürfnisse und Wünsche weggeschoben und tja freiwillig kostenlos meine umfangreiche Arbeit geleistet, die weder gesehen noch wertgeschätzt wurde. Jetzt stehe ich vor den Scherben meines Lebens und natürlich packt mich eine gigantische Wut …. auch ich bin Yogalehrerin – auch ich weiß was ich damit in Umlauf bringe und doch kommt sie immer wieder diese Wut. Wut auf MICH …. hätte ich anders gekonnt – vielleicht ja – vielleicht nein. Es darf gedreht und gewendet werden …. wichtig ist nach vorne zu sehen und nicht nach hinten ….. Auch wenn wir viel verlieren und es vielleicht unfair ist, es wird weiter gehen und UNSERE Frauenarbeit trägt Früchte – selbst wenn wir sie auf einem „Fahrrad“ transportieren …. Liebe Laya fühl dich umarmt – DEINE ARBEIT im kleinen und großen Kreis ist sehr sehr wertvoll – ICH danke DIR

    • Ich danke DIR, liebe Angelika! Dafür, dass du dich zeigst mit deiner Wut und deiner Ent-Täuschung, dafür, dass du teilst, was bei dir gerade los ist – und dafür, dass du bereit bist, nach vorne zu blicken und der Verbitterung keine Chance zu lassen!

      Die Vergangenheit können wir nicht ändern. Aber wir können entscheiden, welchen Einfluss sie auf unsere Zukunft nimmt. DAS liegt in unserer Macht!

      Sei herzlich umarmt, liebe Angelika, und Namasté! Ich verneige mich vor dem Licht in dir …
      Laya

  • Liebe Laya! Deine Worte berühren mich sehr. Ich hatte vor einigen Tage ein Gespräch mit meiner Frau, die genau diesen Schmerz und diese Wut ausgedrückt hat, von der Du sprichst. Meine erste Reaktion war, dass ich mich verantwortlich und schuldig gefühlt habe und „zurückschlagen“ wollte, wo ich ihr doch so viel „ermögliche“ und sie nach besten Kräften unterstütze. „Und das reicht noch immer nicht?“ habe ich mich gefragt. Was will Sie denn noch? Was soll ich noch tun?

    Beim Lesen Deiner Worte habe ich erkannt, was sie braucht. Es ist mein Mitgefühl. Wenn ich ihren Schmerz und ihre Wut mitfühlen kann, dann weckt das auch in mir die Kraft für Veränderung.

    Ich danke Dir!

    Herzlich verbunden
    Michael

    • Lieber Michael,

      ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich über deine Worte freue! Das ist großartig – GENAU DAS brauchen wir Frauen von euch Männern! Dass ihr präsent bleibt, wenn ihr unseren Schmerz und unsere Wut spürt, dass ihr nicht in eine Verteidigungshaltung geht oder euch schuldig fühlt.

      Mein Mann unterstützt mich in jeder erdenklichen Hinsicht. Aber das größte Geschenk, das er mir gemacht hat, war, dass er mich in meinem Schmerz gehalten hat, ohne mich „reparieren“ zu wollen oder mir Ratschläge zu geben. Das hat mich geheilt …

      In Verbundenheit
      Laya

  • Liebe Laya!
    Danke dir für diesen wunderbaren Artikel.
    Das Thema Selbstwert von uns Frauen ist ein schier endloses Thema.
    Und der Geldwert ist immer an den Selbstwert geknüpft.

    Die unendlich lange Zeit des Patriarchats tut seine Wirkung immer noch –
    sowohl energetisch als auch manifest.

    (Fast) Alle unbezahlten Arbeiten in unserer Gesellschaft verrichten Frauen und die niedrig bezahlten sowieso.

    Wir Frauen dürfen uns unserer Macht noch viel bewusster werden!
    Leider schrecken viele Frauen vor dem Wort zurück. Doch es geht in erster Linie um die Macht über uns selbst – also die Selbstermächtigung.

    Oftmals stelle ich die Frage in den Raum:
    „Von welcher Energie möchtest du begleitet werden, wenn du auf dieses Welt kommst und von welcher, wenn du von dieser Welt gehst? Von der Männlichen oder die Weiblichen?“
    Noch niemand hat je geantwortet, es wäre die Männliche ….

    Ich habe in meinem Blog auch schon einiges darüber geschrieben – letztens meinte eine Frau, ich würde sehr politisch schreiben – und ja, ich denke sie hat recht – es ist auch ein politisches Thema.

    Für uns Frauen ist JETZT die Zeit für uns aufzustehen – so wie du es tust, und ich und noch viele weitere. Ich nenne uns die Gralsträgerinnen der Weiblichkeit.

    Schön zu wissen, dass du auch für uns Frauen gehst! <3

    Alles Liebe
    Martina

  • DANKE – für die gekonnte und pointierte Darstellung des IST-Zustandes – immer mit kleinen persönlichen Abweichungen, sicher, jedoch generell: GENAU SO IST ES!!! Danke, Sabine Naturdenkerin

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