Worte machen Wirklichkeit. Und der innere Dialog, der ständig zwischen deinen Ohren abläuft, entscheidet darüber, wie du die Welt erlebst.
Was wir nicht benennen können, können wir auch nicht sehen. Wirklich? Ja, wirklich!
In Namibia gibt es den Stamm der „Himba“. Die Himba haben viele verschiedene Worte für Grün, aber keines für Blau. Als der Forscher Jules Davidoff Mitgliedern dieses Stammes ein Muster aus lauter grünen und einem einzigen blauen Quadrat vorlegte und sie bat, auf den „Ausreißer“ zu zeigen, da sahen sie das blaue Quadrat gar nicht, oder nur nach langer Zeit, oder sie zeigten auf eines der grünen Quadrate.
Dann präsentierte Davidoff ihnen dasselbe Muster, nur dass diesmal der Außenseiter in einem geringfügig anderen Grünton gehalten war als die restlichen Quadrate. Und siehe da: Die Himba-Leutchen konnten ihn sofort identifizieren.
Was lernen wir daraus? Was in unserem Wortschatz nicht vorkommt, begreift unser Gehirn nicht als Teil der Wirklichkeit.
Wenn nun in deinem Gehirn hauptsächlich Worte wie PROBLEM oder SCHWIERIGKEIT oder ANSTRENGEND oder PFLICHT vorkommen, dann wirst du deinen Tag als PROBLEMATISCH, SCHWIERIG, ANSTRENGEND und voll von unliebsamen PFLICHTEN erleben.
Dafür kannst du natürlich nichts – dein Gehirn wurde von klein auf so programmiert. Und auch diejenigen, die es so programmiert haben – deine Eltern und Geschwister, deine Omis und Opis und Tanten und Kindergärtner und Lehrerinnen – können dafür nichts, denn auch sie wurden so programmiert.
Soweit die schlechte Nachricht.
Und nun zur guten!
DU bist hier der Programmierer. DU kannst wählen. DU kannst trainieren, üben, steuern, spielen … Juppieh!
Alles, was du dafür brauchst, ist eine große Portion Bewusstheit (und auch die ist trainierbar), und Geduuuuuuld. Ich betone das deshalb, weil dieser Punkt in den meisten „Ich bin, was ich denke“-Büchern gern unter den Tisch fallen gelassen wird (Abkürzungen zum Glück und Wunderpillen verkaufen sich nunmal besser).
Du kannst aber nicht erwarten, dass deine süßen kleinen Gedankis, die Jahrzehntelang über dicke fette Denkautobahnen geflitzt sind, von heute auf morgen neue, schmale, noch kaum sichtbare Pfade benutzen. Neue Denkautobahnen zu bauen braucht richtig viel Zeit. Aber die hast du ja. Enjoy the process!
Unsere Sprache wandelt sich zwar ständig, trotzdem ist sie einfach alt. Und wenn du dir eine neue Welt erschaffen willst, musst du dir auch eine neue Sprache zulegen.
Nur zu – mach’s wie Pippi! Du erinnerst dich: Ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt …
Zum Beispiel:
1. Plorking
Zuerst die Arbeit, dann das Spiel? Das war einmal.
Play + Work = Plork
DAS ist das neue Paradigma!
(Und, wie gesagt: Geduld. Ich bin schon seit Jahren selbstständig und erwische mich immer noch dabei zu glauben, Arbeit müsse hart und anstrengend sein. Allem was leicht und mühelos geht, wird misstraut. Klarer Fall von Denkautobahn!)
2. Wogging
Meine liebe Journalisten- und Schreibtherapeutinnen-Kollegin Nicola schrieb mir unlängst:
„Nur kurz“ – das habe ich gestern auf deiner Webseite gefunden, mich über diese charmante Aufforderung zum Überwinden der inneren Schweinehündin sehr gefreut und so heute Morgen seit langem wieder eine meiner Wogging-Runden (mein persönlicher Mix aus Walken und Jogging) geschafft.
Ist das nicht herrlich? Wenn sich dein Schweinehündchen bei dem Gedanken ans Joggen augenblicklich unter den Tisch verkrümelt und nicht mehr hervorzulocken ist, und wenn vor deinem inneren Auge beim Wort „Walking“ das Bild von ein paar Herrschaften jenseits der 70 auftaucht, die sich in Zeitlupe durch die Landschaft bewegen – dann kreiere doch einfach ein neues Wort für Bewegung, bei dem dein Motivationsmotor sofort anspringt!
3. Kissziplin
Bei Vishen Lakhiana, dem Autor des Buches Code of the Extraordinary Mind (aus dem übrigens auch die Geschichte von den blau-freien Himba stammt), habe ich das geniale Wort Blisscipline gefunden. Wenn wir ganz diszipliniert jeden Tag Bliss (also Glück) in unser Leben einladen, dann gewöhnen wir uns daran. Ans Glück nämlich. Und halten es besser aus, ohne uns gleich wieder selbst zu sabotieren, wenn wir zu viel davon erleben 🙂
Blisscipline ist ja schon ganz fein – aber wie wäre es mit KISSZIPLIN?
Ich habe mir längst zur Gewohnheit gemacht, mir jedes Mal einen dicken Schmatz zuzuwerfen, wenn ich mich im Spiegel sehe (zugegeben, manchmal schneide ich mir auch Grimassen …). Statt meine Falten zu zählen, werfe ich mir Liebe und Heiterkeit zu. Ganz diszipliniert.
Ich bin sicher, dir fallen eine Menge Wörter ein, die zu dem Leben passen, das du dir kreieren willst.
Zwei mal drei macht vier – auch wenn dein Mathe-Lehrer dir stets etwas anderes einreden wollte.
Und du machst dir die Welt widdewidde wie sie dir gefällt.
Wenn du magst, teile deine Wortschöpfungen im Kommentar mit mir und anderen – es ist so schön, sich gegenseitig zu blisspirieren!
Die Frau auf dem Foto ist übrigens Daniel Christl. Wir kennen uns seit Volksschulzeiten. Und wenn eine sich Freigeist nennen darf, dann sie. Jetzt hat sie sogar eine Freigeist-Schule gegründet- für große und kleine Theater-Fans. Wenn das nicht Widdewidde ist! Das Foto stammt von Maria Zamut.
Big, wild love
Laya
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