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[Mindset Quickie:] Zartbesaitete brauchen mehr Rückgrat! 

 Mai 5, 2018

 
Zuerst höre ich zwei Männer über einen gemeinsamen Arbeitskollegen sprechen. „Der hat so ein dickes Fell, dass er gar kein Rückgrat braucht“, sagt der eine. „Ja“, stimmt der andere zu. „Das hält von allein …“

Dann lese ich in dem grandiosen Roman Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie den Satz: „Sein Rückgrat war durch sein Pflichtgefühl geschwächt.“

Und schlagartig wird mir bewusst, dass wir Zartbesaiteten, wir Hochsensitiven, wir Viel-und-intensiv-Fühlenden mehr Rückgrat brauchen als andere. Eben weil uns das dicke Fell fehlt. Weil wir an der Peripherie weniger Halt haben, weil es uns schwerfällt, Grenzen zu setzen. Wir sind durchlässiger. Wir fühlen so intensiv mit anderen, wir spüren so sehr, was andere spüren (oft sogar mehr als sie selbst), dass wir nur allzuoft unsere Mitte verlieren.

Viele Hochsensitive haben außerdem ein besonders ausgeprägtes Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein (meines ist fast schon zwanghaft ?). Das könnte man mit einem starken Rückgrat verwechseln. Verantwortungsbewusstsein gilt immerhin als Zeichen für hohe Werte und/oder Moralvorstellungen.

Aber hier liegt ein Missverständnis vor. Wenn wir uns ständig für das Wohl von anderen verantwortlich fühlen. Wenn wir unsere Pflichten ständig an die erste Stelle stellen. Wenn wir ständig über die Grenzen unserer Belastbarkeit gehen und mehr übernehmen, als uns guttut. Dann übernehmen wir zu wenig Verantwortung FÜR UNS SELBST. Dann handeln wir verantwortungslos. Dann schwächt unser Pflichtgefühl unser Rückgrat.

Rückgrat zu haben bedeutet, inneren Halt zu haben. Klarheit darüber zu haben, was in unserer Verantwortung liegt und was nicht. Uns zuallererst uns selbst gegenüber verpflichtet zu fühlen, unserem Wesen, unserem Naturell, unserer essenziellen Aufgabe auf dieser Welt – und zwar jenseits der tausend Anforderungen und (scheinbaren) Verpflichtungen, die der Alltag mit sich bringt. Rückgrat zu haben bedeutet, manchmal einfach Nein zu sagen – und zwar ohne Rechtfertigung und ohne Schuldgefühle.

Wer kein dickes Fell trägt, sondern zarte Schmetterlingsflügel sein eigen nennt, wessen Grenzen dünn und durchlässig sind, wer fast jede Schwingung und Stimmung in sich aufnimmt und schwer zwischen Dein und Mein unterscheiden kann, der braucht inneren Halt, Rück-Halt, ein starkes Rückgrat umso mehr.

Durch körperliche Auf- und Ausrichtung kannst du dir dein Rückgrat immer wieder bewusst machen und es stärken.

Egal, ob du gerade sitzt, stehst oder gehst: Immer wieder – mehrmals am Tag – kannst du dich bewusst aufrichten und deine innere Achse spüren.

Manche setzen diese Achse mit der Wirbelsäule gleich, andere spüren sie eher als eine energetische Verbindung zwischen Beckenboden und Scheitel. Probier aus, was sich für dich natürlicher anfühlt!

Deine Körperhaltung spiegelt deine innere Haltung wider. Umgekehrt kannst du durch bewusstes Verändern deiner Körperhaltung Einfluss auf deine innere Haltung nehmen.

Deinen Körper entlang seiner inneren Achse aufzurichten hilft dir, dich zu zentrieren, in deiner Mitte zu sein, und eine starke innere Haltung einzunehmen! 

 

  • <3 oh, ja….Danke fürs Erinnern….deshalb mag ich auch Deine "ich bin da" – Übung so gerne..die bringt mich in meine Mitte zurück :))

    alles Liebe,
    Dagmar

    • Ich mag das auch so, wenn es über den Körper geht. Schwuppdiwupp, schon bin ich wieder ausgerichtet 🙂

      Om Shanti
      Laya

  • Danke liebe Laya, deine Worte gehen – wie so oft – in Resonanz mit meinen Themen zurzeit. Tut gut, sich verstanden und gesehen zu fühlen. Alles Liebe nachträglich, und bis bald, Lisa

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