“Wenn du dich dem Schreiben ernsthaft widmest, dann wird es dich überall hinführen”, meinte der Zen-Meister Dainin Katagiri Roshi (zitiert von Gail Sher in ihrem Buch „Schreib dich frei“).
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als ich vor vielen Jahren diesen Satz zum ersten Mal gelesen habe.
Erleichtert war ich deshalb, weil sich damit endlich ein innerer Konflikt löste, der mich lange Zeit beschäftigt hatte:
Was ist meine WAHRE Praxis – Schreiben oder Meditation? Kann ich mich beidem ernsthaft widmen? Kann ich bei beidem in die Tiefe gehen, oder muss ich mich entscheiden?
In meiner buddhistischen Lebensphase und als Yogalehrerin saß ich früher viele hunderte Stunden meditierend auf dem Kissen, oft sogar mehrere Stunden am Tag.
Das tue ich heute nicht mehr. Ich meditiere nur noch kurz – und ansonsten vertraue ich darauf, dass das Schreiben mich überall hin führen wird. Das hat sich für mich als deutlich effektiver erwiesen – und vor allem als zeitsparender!
Zum Glück ist es ja kein Entweder-Oder, und Meditation mit Journaling zu kombinieren, ist absolut genial!
Lass uns also gemeinsam erforschen, was Journaling und Meditation gemeinsam haben, worin sie sich unterscheiden, und wie du beides verbinden kannst, damit deine Praxis möglichst tief geht, ohne ewig auf dem Kissen sitzen zu müssen und dir schmerzende Knie einzuhandeln – es sei denn, das ist genau das, was du möchtest 😉
As always: YOU DO YOU!
Journaling und Meditation: Die Gemeinsamkeiten
In ihren positiven Wirkungen auf Körper, Seele und Geist haben Journaling und Meditation vieles gemeinsam:
👉 Sie helfen, Stress abzubauen und Emotionen zu regulieren, beruhigen den Geist, reduzieren Ängste und verbessern die Stimmung.
👉 Sie ermöglichen Selbstreflexion und Achtsamkeit und machen uns Gedanken und Gefühle bewusst, die uns ansonsten unbewusst geblieben wären. Damit erkennen wir belastende Gedanken und Glaubensmuster.
👉 Sowohl Meditation als auch Journaling führen zu mentaler Klarheit, mehr Fokus und anderen Verbesserungen kognitiver Funktionen.
Diese Wirkungen sind wissenschaftlich erwiesen (*). Was Meditation und Journaling außerdem gemeinsam haben:
Beide führen dazu, dass wir uns verbundener fühlen. Mit uns selbst, mit anderen, und mit dem ganzen Universum.
(*) Am besten erforscht ist das expressive Schreiben nach James W. Pennebaker. Zu anderen Formen von Journaling gibt es deutlich weniger Forschungsergebnisse.
Journaling vs. Meditation: Die Unterschiede
Bei der Meditation geht es hauptsächlich darum, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, Gedanken ohne Bewertung wahrzunehmen und ziehen zu lassen. Beim Schreiben hingegen machen wir uns Gedanken und Gefühle nicht nur bewusst, sondern drücken sie auch verbal aus und halten sie schriftlich fest.
Je nach Meditations-Stil fokussieren wir unseren Geist auf ein Objekt (zum Beispiel auf den Atem, auf eine innere Visualisierung oder ein Mantra), oder ruhen in einem offenen, weiten Gewahrsein.
Und je nach Journaling-Stil lassen wir einfach nur zu Papier fließen, was uns gedanklich und emotional beschäftigt (wie zum Beispiel beim expressiven Schreiben), und erleben dadurch Entlastung und Klärung. Oder wir geben dem Schreiben eine Richtung (zum Beispiel durch konkrete Fragen), nutzen kreative Formen und Prozesse, um etwas in Bewegung zu bringen, oder verändern sogar gezielt unsere Denkmuster.
Ist Journaling effektiver als Meditation?
Das kommt ganz darauf an, was dein Ziel ist 😉
Wenn es dir vor allem darum geht, gelassener und emotional stabiler zu werden und mehr inneren Frieden zu spüren, ist Meditation ein wunderbarer Weg dafür. Und natürlich verändert sich im Laufe der Zeit allein durch das Bewusstmachen von Gedanken und Gefühlen einiges.
Wenn du dich aktiver und gezielter selbst erforschen willst, vielleicht auch sprach-affin bist und nebenbei deine Kreativität entfachen willst, bietet sich Journaling als Weg an.
Journaling ist nicht gleich Journaling
Bei den meisten Journaling-Methoden geht es darum, dich emotional zu entlasten und deine Gedanken zu klären. Oft schreibst du einfach darüber, was dich beschäftigt, und allein das kann eine enorme Wirkung haben.
Bei anderen Journaling-Zugängen folgst du gezielten Fragen, um dich gezielt mit einem Thema auseinanderzusetzen – zum Beispiel Fragen zu deiner Berufung, zu deinen Beziehungen, oder zu deinen Träumen und Visionen.
Manche Journaling-Methoden gehen jedoch einen großen Schritt weiter. Bei Positive Journalling von Megan Hayes rufst du zum Beispiel gezielt positive Emotionen hervor. „The Brain on Ink“ von Kathleen Adams und Deborah Ross nutzt die Neuroplastizität des Gehirns, um negative Denkmuster zu überwinden und positive neuronale Verbindungen zu stärken.
Und natürlich DEEP JOURNALING! Diese Methode verbindet nicht nur Positive Psychologie mit Methoden aus der Poesie-Therapie, sondern auch Narrative Theorie, Embodiment und neueste neurowissenschaftliche Erkenntnisse.
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Optimal: Journaling und Meditation kombinieren
Bei DEEP JOURNALING verwenden wir verschiedene meditative Techniken, um die Wirkung des Schreibens noch zu vertiefen. Zum Beispiel:
💫 Atemübungen und Atem-Meditation, um zur Ruhe zu kommen und deinen Geist zu fokussieren
💫 Body Scans und andere Körper-Wahrnehmungsübungen, um dich zu zentrieren und zu erden
💫 Movement-Meditation, um dein Nervensystem effektiv zu regulieren
💫 Visualisierungen, um den Geist gezielt auf das auszurichten, was du erreichen willst
Und dann gibt’s natürlich auch noch „Poetic Empowerment“ – eine Methode, die DEEP JOURNALING einzigartig macht:
Du kreierst eine poetische Miniatur, die wie ein Mantra, eine Affirmation, eine Zauberformel wirkt. Oder wie ein „Sankalpa“, also eine Intention, die du in dein Unbewusstes setzt, und wo sie im Stillen ihre Wirkung entfalten kann.
Worauf es ankommt
Egal, ob dein Schwerpunkt auf Journaling oder auf Meditation liegt – ein paar Dinge sind wichtig:
💫 Entwickle Routinen und eine regelmäßige Praxis! Nur so wird die Wirkung tiefgreifend und nachhaltig sein.
💫 Finde Gleichgesinnte! Sowohl Schreiben als auch Meditieren haben viel mehr Kraft, wenn du es gemeinsam mit anderen ausübst.
💫 YOU DO YOU! Probier Verschiedenes aus, und finde dann deine eigene Mischung, deine „Medizin“! Richtig ist, was für DICH hilfreich ist – und das kann sich immer wieder verändern, so wie du dich immer wieder veränderst und etwas anderes brauchst.
2 Antworten
….mmmm…..yaaaaay…..DANKE ❤️ 💕 💞 🥰 für all Deine zahlreichen Anregungen und die Buchtipps. – juupiiii ☺️….dieseDeine Geschenke zaubern mir ein fettes Grinsen in mein Gesicht und in mein Hirn……oooh, ich bin vooooll verknallt in D****Journaling…..und in die Fülle an Tools, die damit verknüpft sind….❤️ 🫶 ♥️ 💕 ….
Happily flourishing April Ahead ,
Dagmar
Danke liebe Laya.
Einmal mehr kommt dieses Goldstück gerade zur richtigen Zeit! Das habe ich mich die letzten Wochen nämlich tatsächlich immer wieder gefragt. und du hast mich wieder daran erinnert, was „you do you“ wirklich heisst!