Positive Psychologie ist die Wissenschaft des Glücks – und allein dafür liebe ich sie. Denn ich liebe Wissenschaft, und ich liebe es, glücklich zu sein 😉
Von Selbst-Entwicklung, Wachstum und Potenzial-Entfaltung war ich fasziniert, seit ich während meiner frühen Dreißiger in einer tiefen Lebenskrise das Prinzip „inner work -> outer world“ verstanden hatte.
Die nächsten 15 Jahre erforschte ich dieses Prinzip mit so ziemlich allem, was es auf dem „Markt“ gab. Vieles in meinem Leben wandelte sich dadurch zum Guten. Unglaublich vieles.
Doch irgendwann geriet ich auf ein Plateau, von dem aus es nicht weiterzugehen schien.
Mir fehlte die Systematik. Mir fehlte das wissenschaftliche Fundament. Mir fehlte das größere Bild.
Jahrelang suchte ich nach der richtigen Ausbildung, um all das zu verstehen und zu lernen.
Jahrelang sagte ich zu allem Nein, was ich fand. Nichts sagte mir wirklich zu, nichts war mir tiefgreifend, umfassend und wissenschaftlich genug.
Bis ich auf ein Master-Programm an einer Londoner Uni stieß, und jede Faser meines Körpers in ein glockenhelles HELLLLL YESSSS!!! ausbrach.
Der Rahmen für das große Puzzle
Meine Intuition hatte mich nicht getrügt. Positive Psychologie war DER Gamechanger für mich.
Nicht, weil ich durch sie das fehlende Puzzle-Stück fand.
Sondern weil Positive Psychologie mir den Rahmen gab, in dem alle Puzzle-Stücke den richtigen Platz fanden.
Das beseelte mich. Denn im Laufe der Jahre hatte ich viele Glücks-Versprechen kennengelernt, die alle ein Körnchen Wahrheit enthielten, dann aber doch nicht wirklich haltbar waren. Hier die „7 Schritte zum Glück“, dort eine „ultimative Methode“, hier das nächste Programm … und am Ende wieder eine kleine, aber herbe Enttäuschung. Vieles hilft ein bisschen, aber nichts hilft WIRKLICH.
Klar ist: Es wird NIE die EINE Methode geben, die uns restlos glücklich macht.
Klar ist auch: Am Ende geht es nicht darum, dem „Glück“ nachzulaufen, sondern darum, ein gutes, wert-volles, authentisches und integres Leben zu leben. Glück ist ein natürliches Nebenprodukt davon.
Mit den Jahren verwandelte sich meine anfängliche Verliebtheit in die Positive Psychologie in eine tiefe, dankbare Liebe – und es fühlt sich an, als könnte es sich um eine lebenslange Leidenschaft handeln …
Und jetzt verrate ich dir endlich, WAS ich an der Positiven Psychologie so sehr liebe!
# 1 Positive Psychologie ist systematisch
Positive Psychologie umfasst alle Lebensbereiche, und zeigt uns einen systematischen Weg zu einem erfüllten, glücklichen Leben.
Wenn wir diesem „System“ folgen, dürfen wir davon ausgehen, dass sich jene positiven Veränderungen einstellen, die wir uns wünschen.
Gleichzeitig ist dieses System flexibel und individuell anpassbar – wir können unseren Vorlieben folgen und jene Methoden „herauspicken“, die uns persönlich liegen und beflügeln.
# 2 Positive Psychologie ist wissenschaftlich
Es schwirrt vieles herum auf dem „Selfhelp“-Markt, und vieles davon ist durchaus hilfreich und wirkungsvoll. Aber nicht alles hat ein solides wissenschaftliches Fundament, und manches ist sogar eher schädlich, zumindest in gewissen Situationen und Kontexten.
Und klar, auch der Stand der solidesten Wissenschaft von heute ist nichts weiter als der Irrtum von morgen.
Dennoch gibt es mir viel Sicherheit, zu wissen, dass das, was ich tue, Hand und Fuß hat – sowohl für meinen eigenen Weg, als auch in meiner Arbeit mit Menschen.
# 3 Positive Psychologie hilft uns, zu TUN – in kleinen, überschaubaren Schritten
Manches in der Positiven Psychologie ist relativ unspektakulär und klingt nach „Ja, eh“.
Eh klar, dass Dankbarkeitspraxis unser Leben verbessert. Eh klar, dass es wichtig ist, unser Leben an unseren Stärken und Werten auszurichten. Eh klar, dass glückliche Beziehungen das A und O eines erfüllten Lebens sind.
Aber das Prinzip zu verstehen ist die eine Sache.
Es wirklich zu TUN, ist etwas ganz anderes.
Positive Psychologie zeigt uns, wie wir unser Lebensglück tagtäglich selbst erschaffen können – mit kleinen, überschaubaren Schritten.
Wenn wir das tun, werden wir innerhalb kürzester Zeit einen Geschmack unserer köstlichen Selbstwirksamkeit bekommen.
Wir werden Feuer fangen.
Wir werden MEHR davon wollen.
Und irgendwann nimmt die Aufwärtsspirale so viel Fahrt auf, dass es immer einfacher und selbstverständlicher wird, glücklich und zutiefst erfüllt zu leben.
Positive Psychologie zeigt uns den Weg in die Selbstwirksamkeit und Eigenermächtigung.
Kein Wunder, dass ich mich in sie verliebt habe, denn es gibt nichts, was so sexy für mich wäre …
# 4 Positive Psychologie ist pragmatisch, nicht dogmatisch
Wie ich sie erlebt habe, ist Positive Psychologie frei von Dogmen (auch wenn sie auf einem bestimmten Menschenbild basiert – siehe weiter unten). Was wirkt und hilfreich ist, wird erforscht, und – sofern es plausibel erscheint – in den Kanon der Positiven Psychologie aufgenommen.
Interessant ist, welche Teile zum großen Puzzle gehören, wohin sie passen, und wie sie mit anderen Teilen zusammenspielen. Es gibt keine Ideologie, die von vornherein irgendetwas ein- oder ausschließen würde. Das Wohlergehen möglichst vieler Menschen ist das Ziel, jenseits von Dogmen.
# 5 Positive Psychologie ist kein „One fits all“
Eine der größten Schwächen des „Selfhelp“-Marktes sehe ich darin, dass jeder kleine Mosaik-Stein als DIE Lösung verkauft wird. Irgendjemand findet irgendetwas, das ihm / ihr zum Glück verhilft, und schreibt dann ein Buch darüber, dass genau dieses eine Ding nun auch jedem / jeder anderen zum Glück verhelfen wird.
In der Positiven Psychologie gehen wir davon aus, dass es dieses EINE Ding nie geben wird. Jeder Mensch braucht etwas anderes (und das in einer anderen Form), und für jeden Menschen ist es ein Bündel aus Tools und Praktiken, das in Summe zu mehr Glück, Erfüllung und Zufriedenheit führen.
Zum Beispiel kann Dankbarkeits-Praxis für Menschen mit Depressionen sogar schädlich sein. Bei Menschen mit geringem Selbstwert-Gefühl kann das Visualisieren von zukünftigen Erfolgen und ambitionierten Zielen den Mangel an Selbstwert verstärken. Bei Menschen aus kollektivistischen Kulturen kann die Betonung auf Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung zu inneren Konflikten führen. Toxische Positivität im Sinne von „Jetzt denk doch einfach positiv“ kann für Menschen mit Trauma-Erfahrungen zu zusätzlichen psychischen Problemen führen. Und so weiter.
All das macht die Sache mit dem Glück unendlich komplex – aber auch unendlich spannend. Die Positive Psychologie erforscht diese Komplexität, statt alle Menschen über einen Kamm scheren zu wollen.
# 6 Positive Psychologie ist holistisch
Ich staunte nicht schlecht, als ich im zweiten Semester meines Studiums ein ganzes Modul über „Money Mindset“ serviert bekam – damit hatte ich nicht gerechnet! (Fast) kein Lebensbereich wird in der Positiven Psychologie ausgelassen, und in sämtliche Modelle zu „Glück“ und „Wohlbefinden“ werden zahlreiche Dimensionen und Faktoren inkludiert.
Auch Spiritualität hat ihren Platz, ebenso wie die „Heilung“ oder Verarbeitung traumatischer oder anderer belastender Erfahrungen.
Was ich besonders mag, ist, dass all das eben einen PLATZ im großen Puzzle bekommt, aber keine Sonderrolle einnimmt, und dass es keine Hierarchien gibt. Ja, es ist wichtig, uns mit Traumata & Co auseinanderzusetzen. Aber es ist nicht der alleinige Fokus, und das macht für mich schon einen wichtigen Unterschied.
Mein „Fast“ im ersten Absatz ist dem Thema Sexualität geschuldet. Während meiner Studienzeit wurde es mit keinem Wort erwähnt – und das war einer meiner großen Kritikpunkte, denn für mich ist ein erfülltes Sexual-Leben ein wesentlicher Glücks-Faktor. Mittlerweile gibt es zumindest erste Forschungsansätze, die die Bedeutung von Sexualität für unser Wohlbefinden untersuchen. Na also!
# 7 Positive Psychologie ist „realistisch“
Das Versprechen der Positiven Psychologie ist groß, aber auch realistisch. Es lautet, dass wir enorm viel für unser eigenes Lebensglück und Wohlbefinden tun können – und dass wir (nach bestimmten Kriterien) „aufblühen“ und unser Potenzial entfalten können, wenn wir bereit sind, diese „Glücks-Arbeit“ in uns zu investieren.
Gleichzeitig bleiben die Glücks-Verheißungen realistisch. Wir wissen um die Rolle von genetischen, kulturellen, sozio-ökonomischen und anderen Faktoren, die sich auch durch noch so viel „innere Arbeit“ und „Happy Habits“ nicht vom Individuum verändern lassen. Und spätestens seit der zweiten Welle (siehe weiter unten) bezieht die Positive Psychologie die Unausweichlichkeit (und die Wichtigkeit!) von Lebenskrisen und anderen schwierigen Erfahrungen ein.
# 8 In der Positiven Psychologie geht es um Stärken und Werte
Je besser wir unsere Stärken kennen und verstehen und je gezielter wir sie einsetzen (aber auch ausbalancieren, damit sie nicht zu Schwächen werden), desto mehr werden wir aufblühen.
Den Fokus auf Stärken zu legen, statt „Schwächen“ oder Defizite ausmerzen zu wollen, ist aus meiner Sicht besonders liebevoll und liebenswert an der Positiven Psychologie.
Willst du deine Signatur-Stärken erkennen? Hier kannst du den kostenlosen VIA Stärken Test machen! (englische Version – zu einer deutschen Version geht es hier)
Außerdem liegt der Schwerpunkt auf Werten (Values) und „Tugenden“ (Virtues). Von Lebensglück, Erfüllung und Zufriedenheit zu sprechen, ist nur im Kontext der individuellen Werte und der Lebens-Ethik eines Menschen sinnvoll. Ohne persönliche Integrität und Kongruenz geht’s nicht. Und es gibt etwas, das „better than happy“ ist – nämlich im Einklang mit den eigenen Werten zu leben. Das macht uns nicht immer „happy“, aber es gibt dem Leben Tiefe und Sinn.
# 9 Positive Psychologie basiert auf einem Menschenbild ganz nach meinem Geschmack
Das Menschenbild der Positiven Psychologie stimmt zu großen Teilen mit dem der Humanistischen Psychologie überein.
Selbstaktualisierung wird als zentrales Ziel des menschlichen Lebens gesehen.
Jeder Mensch trägt demnach eine inhärente Sehnsucht in sich, sein einzigartiges Potenzial zu entfalten und sich selbst zu verwirklichen. Jeder Mensch hat das Potenzial für persönliches Wachstum, Heilung und psychische Gesundheit, sofern er oder sie in einem förderlichen Umfeld lebt.
Der Mensch wird als grundsätzlich „gut“ und kreativ gesehen und in seiner Ganzheit wahrgenommen, statt den Fokus auf pathologische Zustände zu richten. Subjektives Wahrnehmen und Erleben bestimmen über das eigene Wohlbefinden.
Dieses Menschenbild geht mit Freiheit und Eigenverantwortung einher. Kein Mensch ist Opfer seiner / ihrer Konditionierungen und Prägungen. Wir alle haben die Fähigkeit, bewusste und eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen.
Ganz nach meinem Geschmack also – denn Freiheit und Eigenverantwortung sind zwei meiner höchsten Werte …
# 10 Die Positive Psychologie ist erwachsen geworden
In der „ersten Welle“ der Positiven Psychologie, die 1998 mit der Antrittsrede von Martin Seligman als Präsident der „American Psychological Association“ losrollte, ging es vor allem um individuelles Glück und Wohlbefinden – und darum, welche Faktoren dazu beitragen. In dieser ersten Welle war auch deutlich spürbar, dass vor allem die US-amerikanische Mentalität und ihre Vorstellung von Glück den Forschungskanon bestimmte.
Doch aus diesen Kinderschuhen wuchs die Positive Psychologie schnell heraus. In der „zweiten Welle“ wurden der Wert von und der sinnvolle Umgang mit Lebenskrisen und schwierigen Erfahrungen in den Fokus genommen, mit Themen wie Resilienz und post-traumatischem Wachstum.
In der „dritten Welle“ ging es vermehrt um kulturelle Unterschiede in Sachen Glück, und darum, individuelles und „planetarisches“ Glück in Einklang zu bringen. Es geht also um nichts weniger als das „Glück dieser Erde“.
Welle für Welle wird die Positive Psychologie also nuancierter, differenzierter, ganzheitlicher – und erwachsener.
# 11 Positive Psychologie hilft uns, Evolution mitzugestalten
Wenn wir Positive Psychologie ANWENDEN – sprich, die erforderliche „Glücks-Arbeit“ verrichten – machen wir uns nicht nur selbst glücklicher, sondern verändern auch gezielt unser neuronalen Strukturen.
Genau deshalb war Positive Psychologie ein solcher Gamechanger für mich. Ich konnte meinem Gehirn und meinem Nervensystem förmlich in Echtzeit zusehen, wie sie sich neu strukturierten und verdrahteten.
Wir können tatsächlich bewusst einen „Mind 2.0“ entwickeln, der unseren alten Überlebens-Modus zumindest ein Stück weit überschreibt. Nur so geht Aufblühen. „Thriving statt Surviving“ sozusagen – und das zeigt sich ganz handfest in Aufbau und Funktion unseren Nervenbahnen und Synapsen.
Damit gestalten wir nicht nur unser eigenes Leben neu, sondern auch die Evolution der Menschheit mit – und das finde ich unglaublich vielversprechend und aufregend!
# 12 Positive Psychologie und Schreiben sind ein Dream-Team
Positive Psychologie ist eine meiner größten Lieben – aber meine älteste Liebe gilt dem Schreiben. Schon lange, bevor ich meine erste schreibtherapeutische Ausbildung machte, hat das Schreiben mich mehrmals gerettet, und ich habe mich aus den tiefsten Krisen meines Lebens herausgeschrieben.
Eines Tages saß ich dann in meinem grünen, flauschigen Kuschel-Sessel und hatte DIE Eingebung. Plötzlich sah ich kristallklar vor mir, wie ich Positive Psychologie mit Tools und Prinzipien aus Schreib- und Poesietherapie verbinden musste, um eine super-effektive Methode zu entwickeln. Das war die Geburtsstunde von DEEP JOURNALING. Seither ist dieses Baby prächtig gewachsen, und hat zum Aufblühen unzähliger Menschen beigetragen.
Wie glücklich mich DAS macht, kannst du dir sicher vorstellen … 🥰
Eine Antwort
…..JAAAAA ;D 😉 aus vollstem ❤️ 💕 💞 🥰….zähle ich mich auch zu jenen DEEPLY D****JOURNALING method LOVING ONES ❤️ 💕 ❤️
DANKE***** für dieses wundervoll inspirierende,MULTIDIMENSIONALE „Goldstück“ ……YEEEEEES,and MORE,PLEASE!!!!! 😀 😍 🤩
Dagmar