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Warum ich polyamor lebe 

 August 20, 2022

Während ich dieses Goldstück schreibe, sitze ich im Café der "Livraria Bertrand" in Lissabon. Sie ist die älteste Buchhandlung der Welt, die durchgehend betrieben wurde. 

"Wünscht mir einen Mutausbruch und einen Musenkuss!", texte ich meinen  Sistas und meinem Liebsten, der sich in der Zwischenzeit in unserem Airbnb von der Stadtführung erholt, die wir am Vormittag genossen haben.

"Dann wollen wir mal alle Göttinnenkräfte bündeln!", schreiben die Sistas.

"Mögen dir die  Kaffeehaus-Schriftsteller*innen aller Zeiten beistehen!", schreibt mein Liebster, und ich werfe einen Blick auf Fernando Pessoa, der von einem Gemälde an der Wand auf mich herabblickt. 


“To be great, be whole;
Exclude nothing, exaggerate nothing that is not you.
Be whole in everything. Put all you are
Into the smallest thing you do.
So too in each lake, with its lofty life
The whole moon shines.“
Fernando Pessoa


"Um groß zu sein, sei ganz: 
entstelle und verleugne nichts, was dein ist. 
Sei ganz in jedem Ding. Leg, was du bist,
in dein geringstes Tun. 
So glänzt in jedem See der ganze Mond
denn er steht hoch genug." 
Fernando Pessoa


Schon seit Monaten ringe ich mit der Entscheidung, öffentlich über unser polyamores Beziehungsmodell schreiben. 

Vor langer Zeit habe ich eine Art Gelöbnis abgelegt, mich in meinen Goldstücken stets wahrhaftig zu zeigen - aber natürlich gibt es auch für mich so etwas wie ein Privatleben, und nicht jede*r muss alles über mich wissen.  

Vor allem aber hat meine Angst vor Verurteilung und Ablehnung bis zum heutigen Tag meine Liebe zur Wahrhaftigkeit übertrumpft. 

Damit ist jetzt Schluss.

Möge der Geist Pessoas mit mir sein!

 

Kann das WIRKLICH funktionieren?

Laut Wikipedia ist Polyamorie "eine Form des Liebeslebens, bei der eine Person mehrere Partner liebt und zu jedem einzelnen eine Liebesbeziehung pflegt, wobei diese Tatsache allen Beteiligten bekannt ist und einvernehmlich gelebt wird."

"Ich liebe dich und ich wünsche dir das Allerbeste. Aber ich mache mir auch Sorgen um dich und deine Beziehung." 

Diese Botschaft kann ich in den Augen der meisten Freund*innen lesen, denen ich offenbare, dass ich polyamor liebe und lebe. 

Ich verstehe das. 

Es klingt so fremd. 

So gefährlich. 

Sooooo weit weg von unserem Ideal der romantischen Beziehung, der gelernten Norm der monogamen Ehe, der fixen Idee von der exklusiven Partnerschaft zwischen Frau und Mann.

Ich verstehe diese Reaktion auch deshalb so gut, weil ich selbst mehr als ein Jahrzehnt gebraucht habe, um meinen Geist und mein Herz von all den Prägungen und Vorurteilen zu befreien, die in unserer Gesellschaft dominieren, und um eine Idee davon zu bekommen, wie ICH Beziehungen und Sexualität leben möchte - jenseits dieser Konditionierungen.   

"Hauptsache, ihr seid glücklich", sagen meine Freund*innen. "Aber kann das WIRKLICH funktionieren?" 

In solchen Momenten fühle ich mich einsam und isoliert. 

Dass ich hier und heute öffentlich über mein non-monogames Beziehungsmodell schreibe, ist für mich ein "leap of faith". Endlich fasse ich mir ein Herz, um  den erdrückend schweren Mantel des Schweigens abzustreifen, das Tabu zu brechen, und mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen. 

Ich will als ganzer Mond scheinen und mich in den Augen derjenigen spiegeln, die bereit sind, mich in meiner Ganzheit zu sehen, zu mögen, zu lieben, auch wenn ihnen manches an mir fremd erscheint.  

Und:  Ich hoffe inbrünstig, dass besseres VERSTEHEN dazu beiträgt, das Gefühl von Fremdheit (oder sogar Befremdlichkeit) ein Stück weit zu überwinden.

Deshalb  beantworte ich einige der  Fragen, die mir Familie,  Freund*innen und Klientinnen immer wieder gestellt haben - über mein "secret poly life" 😉 


Laya, wieso macht ihr das? 


Als der Liebste und ich uns vor zehn Jahren kennengelernt haben, waren wir  wild entschlossen, die gesellschaftliche Norm der monogamen Beziehung zumindest radikal in Frage zu stellen. Wir haben uns füreinander entschieden und wenig später sogar geheiratet - aber wir sahen keinen Grund, nicht auch intime Beziehungen mit anderen Menschen zu genießen, die eine erotische / sexuelle Komponente haben konnten (aber nicht mussten). 

Wieso sollten wir uns auf eine - aus unserer Sicht - künstliche Weise beschränken?

Wieso sollte die Liebe nicht viel freier fließen dürfen? 

Der Begriff "Polyamorie" war damals noch relativ neu für uns, den der "ethischen Non-Monogamie" (ENM) kannten wir noch gar nicht. 

Im Laufe der Jahre haben wir so ziemlich jedes Buch über Polyamorie gelesen, das auf den Markt kam (Empfehlungen siehe weiter unten) und  unser ganz eigenes Beziehungsmodell entwickelt. Mit den Prinzipien der "ethischen Non-Monogamie" können wir uns zu weiten Teilen identifizieren. 

Für mich hat mein polyamorer Lebensstil auch fundamental mit meiner Befreiung als Frau zu tun. Ohne ihn hätte ich niemals meine unerschöpfliche innere  Energiequelle entdeckt, hätte niemals herausgefunden, dass ich "sapiosexuell" bin, hätte niemals meine Weiblichkeit jenseits von "Zur Verfügung stehen" in ihrer Tiefe verstanden und erschlossen. 

Mehrere Männer lieben zu dürfen, ohne Angst davor haben zu müssen, verstoßen zu werden oder meine Lebensgrundlage zu verlieren, ist wohl der größte Befreiungsakt, den ich je gewagt und gemeistert habe. 

Hell Yeah!!! 

(*) Sapiosexuell zu sein bedeutet, sich vor allem zum Intellekt anderer Personen erotisch hingezogen zu fühlen. 


Und  ihr erzählt euch wirklich ALLES? 

Ja.
Alles, was für uns und unsere Beziehung relevant ist.  Das ist nicht immer  einfach (und manchmal eine echte Zu-Mutung), aber es hat uns als Paar noch viel näher zueinander gebracht und unser gegenseitiges Vertrauen enorm vertieft. 

Natürlich schützen wir die Privatsphäre anderer Partner*innen. Aber ein "don't ask, don't tell"  Prinzip, wie es andere Paare in offenen Beziehungen praktizieren, kommt für uns nicht in Frage. 

Mit einzelnen unserer Partner*innen pflegt auch der / die andere eine freundschaftliche Beziehung - oder zumindest ein Wohlwollen aus der Ferne. 

Das alles ist so mindblowing wonderful. 

So großzügig und reich. 

Auch wenn der Weg dorthin - wie sollte es anders sein? - ein steiniger war. 


Aber Laya, bist du nicht eifersüchtig? 


Doch 😉

Wenn die Eifersucht mich mit aller Wucht trifft, fühlt sich das jedes Mal an, als würde jemand mit einem Dolch mein Herz durchbohren. 

Manchmal frage ich mich, warum ich mir das antue - aber immer nur ganz kurz. Dann erinnere ich mich wieder daran, dass Eifersucht ein Gefühl ist, das eine Botschaft für mich hat; sie ist kein Zeichen für Liebe, wie manche Menschen glauben, sondern beruht auf Mangel- und Minderwertigkeitsgefühl.

In jahrelanger Selbsterforschung konnte ich für mich drei Arten von Eifersucht herauskristallisieren:

Die erst Art von Eifersucht hat mit Verlustängsten zu tun; sie ist für mich die Schlimmste -  dazu später mehr. 

Die zweite ist eine Ausprägung von Neid. Wenn mein Liebster mit einer anderen Frau zusammen ist und in meiner Fantasie eine fantastische Zeit mit ihr verbringt, während ich gerade arbeite oder alleine bin,  fühle ich mich vom Leben ungerecht behandelt. So, als hätten alle andere zu Weihnachten tolle Geschenke bekommen - bloß ich nicht. 

 Zu dieser Art von Eifersucht gibt es zwei wirksame Gegengifte: Einerseits compersion - die bewusst kultivierte Mitfreude - und andererseits die Bereitschaft, mein eigenes Leben so zu gestalten, dass es vor Fülle und Freude nur so summt und brummt. 

Die dritte Form von Eifersucht hat mit mangelndem Selbstwert zu tun. Sie schmerzt mich immer dann besonders scharf, wenn "die Andere" eine jüngere, dünnere oder besonders begabte Frau ist. Dann fühle ich mich minderwertig und habe Angst, in NullKommaNichts "ausgetauscht" oder "ersetzt" zu werden. Mit dieser Form konstruktiv umzugehen, verlangt konstante innere Arbeit von mir - Arbeit an einem positiven Selbstbild und an meinem Selbstwertgefühl.

Und:  Die permanente Erinnerung daran, dass ich eine Krone trage, die mir weder zusätzliche Lebensjahre noch zusätzliche Kilos auf den Hüften nehmen können!
 

Hast du keine Angst davor, verlassen zu werden?

Heute fast nicht mehr - aber früher hat mich diese Angst extrem gepeinigt. So sehr, dass mein Liebster und ich ein paar Jahre lang doch wieder monogam gelebt haben - so lange, bis etwas Grundlegendes in mir heilen konnte. 

Mein schlaues Köpfchen wusste natürlich, dass ein monogames Beziehungsmodell NULL Schutz vor dem Verlassenwerden bietet - ganz im Gegenteil. Wir alle kennen wohl Beispiele von Beziehungen, die mehrere Jahrzehnte halten und dann innerhalb weniger Wochen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, nur weil eine*r der beiden sich in jemand anderen verliebt.  

Aber da war mein Trauma. 

Und da war mein unsicherer Bindungsstil.

Sowohl von meiner Mutter als auch von meinem Vater hatte ich schwere Traumata im Zusammenhang mit existenzbedrohendem Verlassenwerden geerbt. Schon im Mutterbauch und später  im zarten Alter von acht Monaten machte ich selbst ähnlich traumatisierende Erfahrungen.

Während der Geburt meines Sohnes wurde ich re-traumatisiert, und in  meinen Liebesbeziehungen re-inszenierte ich das Trauma des plötzlichen Verlassenwerdens. 

Deshalb war die Vorstellung, mein Liebster könnte mich verlassen, nicht nur unangenehm oder beängstigend, sondern eine lebensgefährliche Bedrohung. Es war nicht nur ein Gedanke oder eine Idee, nein -  mein Nervensystem kollabierte jedes Mal völlig, wenn er eine andere Frau traf, selbst wenn es ein ganz "harmloses" Treffen war. 

Ich bin meinem Liebsten zutiefst dankbar dafür, dass er so unendlich viel Geduld aufgebracht und auf so viele verlockende Erfahrungen verzichtet hat, um mir Zeit für meinen Heilungsweg zu geben.

Dass ich nicht in meiner Angst und meinem Trauma verharrt bin, sondern mich ihnen zum Trotz  für einen polyamoren Weg entschieden habe, war wohl die größte Heldinnentat meines Lebens.

Ich erinnere mich noch genau an dem  Moment, in dem ich mein Herz über das Hindernis warf. Es war der Moment, in dem ich im großartigen Buch "The Ethical Slut" die folgenden Worte las: 

"People often learn about starvation economies in childhood, when experiences with parents who are emotionally depleted or otherwise unavailable teach us that we must work hard to get our emotional needs met. (...) You need to get clear that you deserve love and nurturance and warmth and sex. If the world hasn't been all that generous to you in the past, this may be very difficult." 

In diesem Augenblick entschied ich mich, daran zu glauben, dass die Welt es gut mit mir meint, und dass ich meine Vergangenheit nicht fortschreiben muss. 


Laya, hast du ganz viel 

S*e*x mit ganz vielen Männern?

Nein. 

Ich habe keine One-Night-Stands, ich war noch nie in einem Swinger-Club und ich hatte noch nie mit jemanden S*e*x, mit dem ich nicht auch eine tiefe intellektuelle und /oder emotionale Verbindung gehabt hätte. 

Ich habe und genieße  einfach nur mehr als eine intime Beziehung. Manche dieser Beziehungen sind erotisch "angehaucht", einige wenige (sehr wenige!)  beinhalten auch sexuelle Begegnungen. 

Aber S*e*x stand für mich nie im Mittelpunkt meines polyamoren Lebensstils. Ich liebe tiefe und aufrichtige Begegnungen. Ich liebe die Freiheit und Fluidität von Anziehung und Zuneigung. Ich liebe es,  in ein anderes Universum eintauchen zu dürfen, und besondere Menschen zu einem Spaziergang durch mein eigenes Universum einzuladen.  

All das macht meine Seele so weit, so weit.

Und mein Herz so sanft. 


Denkst du, Polyamorie ist ein "besseres" Beziehungsmodell als Monogamie? 

Nein. 

Ich will ganz bestimmt niemanden missionieren, und ich kann mir sogar vorstellen, wieder monogam zu leben, falls das irgendwann besser zu meiner Lebenssituation und meinen Bedürfnissen passen sollte als Polyamorie. 

Wozu ich aber anregen möchte, ist, zu verstehen, dass die monogame Paarbeziehung eine willkürliche Norm ist, und nichts, was der biologischen oder psychologischen Natur des Menschen entspricht. 

Sich für Monogamie zu entscheiden, OBWOHL einem auch andere Optionen (zum Beispiel eben Polyamorie) offen stehen, ist etwas anderes, als monogam zu leben, weil man keine andere Wahlmöglichkeiten für sich sieht. 

Ich wünsche mir, dass die monogame Paarbeziehung nicht länger als  "gottgegebene" Norm angesehen wird, von der es (mehr oder weniger akzeptable) Abweichungen gibt, sondern dass jede und jeder von uns Beziehungsformen finden und leben kann, die für ihn oder sie erfüllend, nährend, inspirierend und sicher sind. 


Aber ist das nicht alles furchtbar kompliziert und anstrengend? 

Doch, schon 😉 

Polyamorie erfordert einiges an Organisationsaufwand, vor allem aber die Bereitschaft und Fähigkeit zu achtsamer, direkter und wertschätzender Kommunikation, zu radikaler und freundlicher Aufrichtigkeit, und ein unglaublich differenziertes Gespür für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen. 

Zurzeit überwiegen für mich die Geschenke, die dieses Beziehungsmodell mir ermöglicht - aber ich gebe zu, dass es Tage gibt, an denen ich mir stöhnend die Haare raufe und mir ein weniger komplexes Leben wünsche. 


Laya, was ist für dich das Schwierigste an Polyamorie?  

Das hat sich im Laufe meiner Poly-Jahre immer wieder verändert.

Zu Beginn war es fast unmöglich für mich, mich von familiären, gesellschaftlichen und religiösen Moralvorstellungen zu befreien. Ich kämpfte viele Jahre lang mit tiefen Schuld- und Schamgefühlen. 

Später hat dieser Weg einen zweiten Häutungs-Prozess von mir verlangt. ich musste mich nun auch von allem lösen, was ich in Büchern, Vorträgen und Seminaren über Polyamorie gehört und gelernt hatte, und meinen ganz eigenen Weg finden, teilweise gemeinsam mit meinem Liebsten, teilweise  allein. 

Meinen Sohn, als er fast erwachsen war, mit der Wahrheit zu konfrontieren und trotz seiner durchaus kritischen Reaktion zu meinem Beziehungsstil zu stehen, der ja auch ganz viel mit meiner Lebensphilosophie zu tun hat, war richtig, richtig Bääääääh.

Im Moment knabbere ich immer wieder an meiner Angst, verurteilt zu werden. Ich selbst hatte früher jede Menge Vorurteile gegenüber Menschen in offenen Beziehungen. Ich habe sie ins "Schmuddel-Eck" gestellt oder ihnen unterstellt, sie hätten bloß Angst vor Commitment und Hingabe, und würden sich deshalb alle Türen offenhalten wollen.

Non-Monogamie hat, soweit ich das beurteilen kann, kein besonders gutes Image. Nicht alle Menschen, die nicht-monogam leben, haben so hohe ethische Standards wie der Liebste und ich - und ich will nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden.

Vor allem aber ist es das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich marginalisiert, ungesehen, teilweise sogar diskriminiert fühle. 

Ich bin eine weiße, wohlhabende und gebildete Frau. Ich war - abgesehen von den Auswüchsen des Patriarchats - noch nie in einer Situation, in der ich einfach nicht "mitgemeint" war. 

Aber selbst sehr aufgeschlossene und weltoffene Menschen meinen, wenn von Beziehungen die Rede ist, in der Regel monogame Paarbeziehungen.

Homosexuelle Paare sind mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen - aber Polyküle? 

Kaum. 

Ein Grund mehr für mich, endlich sichtbar zu werden.

Auch wenn  - das kannst du mir glauben - in diesem Moment, unter dem ernsten Blick Pessoas,  meine Knie ordentlich schlottern. 

Buchtipps und Ressourcen:

  • Janet W. Hardy & Dossie Easton: The Ethical Slut. (Auf Deutsch: Schlampen mit Moral)
  • Franklin Veaux & Janet W. Hardy: More Than Two. A Practical Guide to Ethical Polyamory
  • Jessica Fern & Eve Rickert: Polysecure: Attachment, Trauma and Consensual Nonmonogamy
  • Christopher Ryan & Cacilda Jetha: Sex at Dawn: How We Mate, Why We Stray, and What It Means for Modern Relationships (auf Deutsch: Sex - die wahre Geschichte)
  • Wednesday Martin: Untrue: Why Nearly Everything We Believe About Women, Lust, and Infidelity Is Wrong and How the New Science Can Set Us Free (Auf Deutsch: Untrue: Warum fast alles, was wir über weibliche Untreue zu wissen glauben, unwahr ist)
  • Tristan Taormino: Opening Up: A Guide To Creating And Sustaining Open Relationships.
  • Oliver Schott: Lob der offenen Beziehung: Über Liebe, Sex, Vernunft und Glück (Sexual Politics)
  • Cornelia Jönssen & Simone Maresch: 101 Gründe, offen zu lieben. Ein Loblied auf offene Beziehungen, Polyamorie und die Freundschaft. 
  • Friedemann Karig: Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie
  • Minx: Eight Things I Wish I'd Known About Polyamory: Before I Tried It and Frakked It Up. 
  • Sind wir nicht alle polyamorös, wenn wir alle Menschen und das Leben lieben? Das war mein erster Gedanke. Aber seine wahre Liebe zu zeigen, kostet immer viel Mut. Danke, liebe Laya, dass Du diesen Mut hast, Dich uns zu zeigen.

  • Egal, was du machst, wie du lebst, wer du bist … immer wird dich irgendwer be- oder verurteilen! – also: mach, lebe, sei doch gleich so, wie DU es möchtest! … Ich bewundere deinen Mut! Glückwunsch zum Zu-Dir-stehen! Du, (m)ein Vorbild! ♥️

    • Ooooh danke, liebe Angela … auch für die Erinnerung!

      Besser bunt schillern und verurteilt werden, als immer schön beige bleiben, und trotzdem irgendjemandem nicht in den Kram passen 😉

      Alles Liebe, Laya

  • Liebe Laya, ich danke Dir für Deinen Mut, Deine Offenheit, dies zu schreiben.
    Noch mehr danke ich Dir, dass
    Du – und wie Du – Deinen Weg gegangen bist.
    Es ist ja nicht nicht nur Deiner, es ist ja der Weg auch der Menschen in Deinem Leben, der den Deinen kreuzt.
    Dich zum Nachdenken, Nachfühlen, neu (er)leben auffordert und ebenso die Anderen.
    Du hast die Chance genutzt, mit allen Fasern Deines Seins.
    Sich z.B. seinem Kind zu stellen, ist wichtig und die eventuelle Ablehnung auszuhalten, ein nicht kalkulierbarer Schmerz.
    Du machst mein Herz so groß, den Horizont für mich so weit.
    Immer schon, nicht erst mit diesem Goldstück.
    Und ich bin auf dem Weg…mein Lebensmodell, dass in meiner DNA eingepflanzt ist, nicht nur zu hinterfragen, sondern mit aller Konsequenz in vielen kleinen Mutausbrüchen neu zu bauen.
    Dazu bedarf es für mich inspirierende Menschen und Gespräche.
    Und soviel Mut, alte Fesseln zu sprengen, dass mir momentan die schweren Ketten um die Ohren fliegen würden.
    Deshalb kleine Schritte, die mich unendlich glücklich machen, vor kurzem unvorstellbar waren….und sich schon so groß anfühlen, dass die Enge, in der ich noch lebe, sich noch enger anfühlt, mir Kraft raubt.
    Zu meiner Lebenssinnaufgabe zählt, andere Menschen zu inspirieren und inspiriert zu werden…und ich merke, dass alles Andere mich tatsächlich langweilt.
    Für Andere, hier in meinem Umfeld bin ich schon der Fixstern und Du bist meiner….
    Fühl Dich umarmt!
    Herzensgruss von Rike

  • Ich finde es sehr mutig von Dir, deinen Weg zu gehen. Für mich ist es inspirierend – es zeigt wie vielfältig unser Leben sein kann und sein darf.

  • …..ja, liebe Laya, da schließe ich mich Katrin und Angela an…..und – ehrlich gesagt – ūberrascht mich Dein „Outing“ in keinster Weise, denn für mich waren in Deinen Texten immer wieder mal Hinweise, Andeutungen zu spüren……so what…..
    ???? ……würden sich noch mehr Menschen in einer derartigen Intensität und Qualität all ihren Lebensbereichen widmen wie Du und Deine geliebten Menschen…….wäre beschämen und verurteilen ūberflüssig……
    ‚Cause
    When you grow beyond that fuckin‘ human stuff
    You will find what’s called infinite love
    An energy which wants to freely flow
    (Yoga can be one way to get to know)
    However this power might be named
    It’s life force! – no need to feel ashamed….

    Auch von mir, liebe Laya – Danke fūr Deinen/Euren Mut, Dein/ Euer Sichtbar – Sein, für Deine/Eure Liebe und Achtsamkeit….Danke für Dein /Euer Vorangehen in die Freiheit auch in diesem Lebensbereich ???
    Von Herzen,
    Dagmar

    • P.S. : Jaia Bristows Arbeit und „Beyond Boxes“ – Podcast hat meinen Horizont diesbezūglich auch sehr erweitert…..?????

  • Liebe Laya, ich danke Dir für Deine unglaublich mutige und ehrliche „Offenbarung“, als – ich möchte das Wort „Vor-Bild“ umwandeln – Vor-Mensch, Vor-Frau, Voran-Schreiterin und großartig Inspirierende in Sachen Transformation, Selbstentwicklung und -entfaltung, Authentizität, Mut, zu sich Stehen und sich selbst Leben, Weiblichkeit, Lebensfreude, (Welt-)Offenheit und Königinnen-Power! ??
    Leben ist so vielgestaltig, und es ist alles möglich, wenn man es mit Herz, Hirn und Bauch erforscht und wagt ????
    Alles Liebe,
    Alexandra

  • Danke für dein Mutigsein und deine Offenheit!!! Jede*r soll und darf selbst entscheiden, wie er/sie das Leben und (Liebes-)Beziehungen gestalten, leben möchte. Und das ist gut so :). Das Entscheidende dabei ist, finde ich, die Ehrlichkeit, der Austausch, das Gespräch miteinander. Der immerwährende Versuch, einen Weg zu finden, der für alle Beteiligten passt. Das aus meiner Sicht schlimmste sind die Beziehungen, in denen man sich gegenseitig anlügt und betrügt, aus dem Weg geht und nicht miteinander redet!
    Also – lebe weiter deine Freiheit, deine Liebe und erzähl weiter davon – ich finde das schön und inspirierend :):):)
    Danke.

  • Liebe Laya,
    Danke für deine Ehrlichkeit und deinen Mut!
    Der Inhalt deines Goldstückes diese Woche kommt für mich nicht ganz überraschend und doch genau im richtigen Moment.
    Ich bin tief beeindruckt von deinem Mut und denke, dass Polyamorie eine wunderbare Form sein kann, um, Wahrhaftigkeit, Tiefe und achtsame Nähe in der Begegnungen mit Menschen zu leben. Du bist ein inspirierendes Vorbild für mich.
    Mögen wir alle den Mut haben, ganz zu sein und ganz zu werden und dabei Liebe erfahren!

  • und wieder musste ich erstmal googeln … 🙂 … wow wow wow du bist ja wie eine „Überraschungstüte“, kaum hat man was ausgepackt kommt das Nächste ( und das ist total liebevoll gemeint ich liebe Überraschungstüten Menschen mit einem Bauchladen voller neuer Facetten … you know ) . Ich liebe deine Offenheit und deinen Mut und ich hab mir nur gedacht – OMG ich hab schon mit einem (Mann) „manchmal“ genug- oder ist das genau the missing link , den ich schon so lange suche ?
    DANKE auf alle Fälle – ich musste gleich überlegen – oh zeigt sie uns dann die anderen auch auf Social/ Media … ich bin so pragmatisch manchmal … Hahaha- auf alle Fälle _ Mut kann man nicht kaufen ! – Love your honesty and bravery – Hugs P

  • Sehr coole Nummer!!!

    Trage es in die Welt!

    Wie mutig von dir, es hier mit uns zu teilen!

    Wie inspirierend!

    Wie feministisch!

    ?

  • Liebe Laya,

    hm.
    Jeder nach seiner Façon. Das finde ich vollkommen richtig.
    Nur leider habe ich bei Dir das Gefühl, dass DU nicht wirklich damit glücklich bist.
    Es kommt mir eher wie ein Hilferuf vor.
    Ein Hilferuf, damit Du in Deiner sexuellen Liebesentscheidung von aussen bestätigt wirst.

    Doch die leisen Töne zwischen den Zeilen erzählen flüsternd von Deinem inneren Schmerz.

    Da sitzt die geniale Laya (und DU bist genial!) in dem wunderbaren Lissabon in der ältesten Buchhandlung der Welt und hat nichts Besseres zu tun als ihr Goldstück ihrem Intimsleben zu widmen bzw. sich ihrer Leserschaft mit ihrem Sexualleben zu outen. Warum? Warum musst Du ein Testimonial ablegen? Weshalb der ’schwere Mantel des Schweigens‘? Weshalb musst Du damit sichtbar werden?Das ist doch Deine bzw. Euere Sache.

    Mir ist es vollkommen gleich wie Dein Liebesleben aussieht. Für mich ist die Hautsache, dass DU wirklich glücklich bist.

    Deshalb ehrlich und mit allergrösstem Respekt für Dich: schon seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass Dich innerlich etwas bedrückt. Und ich nehme Dich nicht mehr als so aufblühend und inspirierend wahr wie vor ein paar Jahren. Das hat ganz bestimmt nichts mit dem Alter zu tun.

    Ich wünsche Dir das Allerbeste,

    Suza

  • Horizonterweitert und in mir forschend so hinterließ mich dein mutiger Beitrag. Nein, so zu leben sollte wahrlich kein Tabu sein und Uroma Scham darf zuhause bleiben. Wird nicht gebraucht!

    Das Knie-Geschlottere – war das um die Dramatik zu erhöhen?

    Hugs!!! A.

  • Liebe Laya, bei mir hat dein wie immer wortkunstvoller Text exakt das Gegenteil von Ablehnung erweckt! Dein Mut, dich seelisch und emotional nackt zu zeigen, ist so lebensbejahend und ermächtigend, dass ich von einem Strom von Liebe und Anziehung zu dir weggespült worden bin (ja! es ist so ansteckend, die Versteckspiele unserer neurotischen Gesellschaft aufzugeben und sich radikal zu zeigen, wer und wie man ist!).
    Es ist sowas von herzvoll und mutig, sich den Emotionen von Eifersucht und Neid zu stellen und auf diese Weise die unerlösten Anteile von früher Abspaltung aufzusuchen und heilen zu lassen.
    Ich fühle mich sehr inspiriert und erfrischt von deinen Gedanken und Erfahrungen.
    Am Ende musst du vielleicht mehr Angst vor (zu vielen?) neuen Liebesangeboten haben als vor kalten Schultern. Danke für das anhaltende Kribbeln in den Zellen :-).
    Big hug * Josef

  • Ach du Liebe,
    wie schön das ist, deine Wahrheit, dein tiefstes Inneres so zu lesen. Es ist so großartig wie du, egal welches Thema, mutig voran schreitest und uns damit allen Mut machst, die Welt mit mehr Wahrhaftigkeit zu füllen. Es tut mir sooo unglaublich gut, Menschen um mich zu haben, die authentisch sind und dich zähle ich dazu, auch wenn wir nicht viel persönlichen Kontakt haben, fühl ich mich dir sehr nahe. Du machst mir Mut, du inspirierst mich und ich liebe deine Zeilen zu lesen.
    Also liebe Laya, lebe dein Leben in vollen Zügen, so wie du es eben machst und sei, was immer du auch bist. Genau so sollte jedes Wesen leben können und dürften.
    Möge dein Mut tausendmal belohnt werden, denn du bist eine Vorreiterin für viele Frauen und bestimmt auch Männer.
    Danke dir du Liebe, hab es noch fein 🙂
    Fühl dich fest umarmt, Monika

  • Liebe Laya,

    als ich deinen Titel „Ich lebe polyamor“ las stieg ein Verstehen, ein Verlangen und eine Spannung in mir hoch wie selten zuvor.
    Die Idee polyamor zu leben und die Kontrolle und die Einschränkungen von ehelichen Normen loszulassen scheint mir einer der wesentlichsten Ent-wick-lungsschritte der Frau der Neuen Zeit zu sein.
    Ich lebe erst seit einem Jahr polyamor und habe mich bis dato nicht vollständig geoutet.
    Die alten verkrusteten, zu tiefst verletzenden Normen und Regeln nach denen ich mein Frausein bis dato gelebt habe dürfen sich in sinnliche Genusszeiten mit mehreren Männern verwandeln.
    33 Jahren liiert und 17 Jahre verheiratet, mit ein und dem selben Mann, lässt ganz viel Reifung, Vertrauen und Tiefe entstehen und dafür bin ich sehr dankbar.
    Jedoch, die größten Heilungsschritte in eine erfüllende-, erquickende-, getragene-, alles darf sein- Sexualität erlebe ich durch das Annehmen meiner ganz tiefen Liebe zu mehreren Männer und das Eintauchen in ihre intellektuelle Welt, wie du es so schön formulierst.
    DANKE liebe Laya für deine Offenheit mit der mich sehr berührt hast und die mich bestärkt meinen Weg mutig und mit offenem Herzen weiter zu gehen.
    Herzlichst,
    Martina

  • Danke, liebe Laya für deinen Mut, uns an deinem ganz persönlichen Leben teilhaben zu lassen. Jeder darf/soll so leben und lieben wie es ihm entspricht und wie es ihn glücklich macht. Ich denke es braucht besonders viel Reife und Verantwortungsgefühl so zu leben. Du beschreibst und erklärst das sehr gut, dass das auch für dich bedeutete, einen nicht immer leichten Weg zu gehen. Deine Worte haben viel in mir bewegt und bringen mich stark zum Nachdenken, was meine eigene (monogame) Beziehung anbelangt. Das macht viel mit mir, merke ich. Vielen Dank für diese Impulse und deine Offenheit. Alles Liebe!

  • Hey Laya!
    Wie schön, dass immer mehr Menschen auch offen dazustehen, dass sie was anderes leben als Standart ist, darüberhinausforschen und sich zeigen damit. Für mich und uns wars ein jahrelanger Prozess vom „sich selbst erlauben“ bis zum „entspannt dazu stehen“ … auch im öffentlichen Raum. And its an ongoing journey. Freu mich dass wir mehr werden und im Austausch sein können … und auch mit alle LiebesforscherInnen egal welche Beziehungsformen sie wählen. Danke für deine Worte und alles liebe, Tom

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