Das Kali-Prinzip: Wie heilige weibliche Wut reinigt und klärt

Dieser Moment hatte etwas Gewaltvolles an sich, fast etwas Brutales. 

Die Männer arbeiteten schweigend, konzentriert, professionell.

Das Holz krachte, splitterte, zerbarst. 

Ja, er war martialisch, dieser Moment – und gleichzeitig irgendwie heilig. 

Mehr als 50 Jahre lang hatten meine Eltern in dieser Wohnung gewohnt. Die Einbaumöbel, die der Entrümpelungs-Trupp nun kurz und klein hackte, hatten sie sich vom Mund abgespart. Nachdem meine Mutter sich von diesem Planeten verabschiedet hatte und nachdem klar geworden war, dass mein Vater nicht allein in dieser Wohnung bleiben würde können, war es Zeit, sie zu zerstören. 

Ich hatte Monate damit verbracht, die Wohnung meiner Eltern aufzulösen, hatte mich durch Jahrzehnte von Erinnerungen, Emotionen und Ereignissen gewühlt.

Oft unter Tränen – und manchmal waren es Zornestränen.

Als alles leergeräumt war und nur noch die Einbauschränke aus den 1970er Jahren übrig blieben, hätte ich am liebsten selbst einen der riesigen, groben Hämmer in die Hand genommen und auf die alten Möbel eingedroschen. 

Nachdem die Arbeiter die letzten Holzteile mitgenommen hatten, nachdem ich mich ein letztes Mal umgesehen und die Wohnungstür hinter mir zugezogen hatte, saß ich im Auto, fuhr nachhause – und stieß einen wilden, ursprünglichen Schrei aus. 

Dann noch einen. 

Und noch einen.

Es waren Jubelschreie. 

Jubel über die Zerstörung.

Über das Ende.

Über die Reinigung dieses Raumes von alten Energien und Erinnerungen. 

Diese Schreie erschütterte mich selbst bis ins Mark meiner Knochen. 

Es war Kali, die aus mir schrie. 

„Kali ist die Verkörperung der weiblichen Urkraft. Sie erinnert uns daran, dass wir das Potenzial haben, uns von allem zu befreien, was uns begrenzt, und dass wir die Schöpferinnen unseres eigenen Schicksals sind.“ – Deepak Chopra

Abschied ohne Sentimentalität

Kürzlich warf ich ein Foto, das jahrelang auf dem kleinen Altar in meinem Schlafzimmer gestanden hatte, zum Altpapier.

Kein Loslass-Ritual, kein großartiges „Danke für die schöne Zeit“, sondern einfach „Tschüss!“. 

Das Foto zeigte mich und eine Freundin – jene Freundin, die mich am längsten von allen durchs Leben begleitet hatte. Aber jetzt war es genug. Die Freundschaft war hohl geworden, wie ein heruntergeleiertes Gebet beim sonntäglichen Kirchenbesuch, damals als Kind. Kein Inhalt, keine Substanz, keine Seele. 

Dieses Foto einfach zu ENTSORGEN, ohne großes Brimborium und pseudo-heiliges Getue … DAS fühlte sich WIRKLICH heilig an. 

Keine Sentimentalität. Das Alte ohne Reue hinter mir lassen, ohne Blick zurück weiterziehen. 

Oh Göttin, wie befreiend!

Danke, Kali. 

Danke, für deine Kompromisslosigkeit, deine schonungslose Ehrlichkeit, deinen Mut zur Zerstörung, dein bedingungsloses Vertrauen in die Kraft des Neubeginns. 

Kali: Wildheit und Macht

Das Kali-Prinzip – das ist weibliche Energie in ihrer wildesten und mächtigsten Form. In der hinduistischen Mythologie verkörpert Kali Transformation in ihrer radikalsten Ausprägung: das Prinzip von Zerstörung und Erneuerung. 

Kali ist nicht NETT. 

Kali ist nicht GEDULDIG. 

Kali ist stark, unabhängig, wild und frei. 

Kali nutzt ihre heilige Wut, ihren göttlichen Zorn für notwendige Veränderungen. Sie hat keine Angst vor diesen zerstörerischen Kräften – denn sie weiß sie zu lenken und zu transformieren.

„Die Wut einer Frau ist ein Schrei nach Gerechtigkeit, ein Ruf nach Veränderung. Lass deine Wut nicht verstummen, sondern zu einer Stimme werden, die gehört wird.“ 

– Tarana Burke

Kali steckt in jeder von uns, und wenn wir sie wachküssen, gibt es keine Stagnation mehr, kein Klebenbleiben an alten Sicherheiten, an der Vertrautheit viel zu enger Räume, Strukturen und Beziehungen, kein Aufrechterhalten von Dingen, die hohl und schal geworden sind, denen wir in Wirklichkeit längst entwachsen sind. 

Kali verkörpert vor allem den Mut, Altes zu zerstören und sich der Leere hinzugeben, die entsteht, bevor sich das Neue entfalten kann.

Kali zeigt uns, wie wir traditionelle weibliche Rollenbilder, alte Loyalitäten und übernommene Vorstellungen von „richtig“ und „falsch“ abschütteln können. Sie lädt uns ein, die Lust am eigenen Weg zu zelebrieren – kompromisslos, mit wildem Lachen und feurigem Blick, selbst dann, wenn andere den Kopf schütteln, die Augen verdrehen oder sich sogar von uns abwenden. 

Nur dieser eigene Weg kann uns in die ultimative Freiheit führen. Den Schritten anderer zu folgen, wird uns das niemals ermöglichen. 

Dieser Weg erfordert Mut zu emotionaler Unabhängigkeit und eigenständigem Denken, und manchmal ist er verdammt einsam. Manchmal führt er uns direttissima in unsere Dunkelheit, dorthin, wo wir unseren Schatten und Dämonen begegnen, wo es keine Ablenkung und kein Entrinnen gibt. 

Doch wenn wir wieder auftauchen, wenn wir den Weg zurück ins Licht antreten, dann erkennen wir sie – jene anderen Frauen, die ihre Kali ebenfalls bereits erweckt haben. Jene Frauen, die durchs Feuer der Transformation gegangen sind, deren Herzen bereits durch die Kraft heiliger weiblicher Wut gereinigt sind, deren Blick unsentimental, klar und auf eine Art und Weise liebevoll geworden ist, die nichts mehr mit verfälschter Sanftheit und gekünsteltem Gleichmut zu tun hat. 

Mit jenen Frauen will ich mich umgeben; mit ihnen will ich im Kreis sitzen, mit ihnen will ich lauthals lachen, bitter weinen, und bei Vollmond mein Wölfinnengeheul in den Sternenhimmel steigen lassen. 

Mit diesen Frauen will ich Zukunft gestalten – eine Zukunft, die nicht das Alte perpetuiert, indem es ihm ein pseudo-spirituelles Licht-und-Liebe-Mäntelchen umhängt, sondern eine, deren Licht aus der Dunkelheit geboren wird, ohne die es keine wahre Erneuerung gibt.

„Kali ist die mächtige Göttin, die in uns allen lebt. Sie erinnert uns daran, dass wir keine Angst vor unserer eigenen Stärke haben, sondern sie mit Mut und Entschlossenheit umarmen sollten.“ 

– Elizabeth Gilbert

Hast du DEINE innere Kali bereits wachgeküsst? Wie drückst du sie aus, wie zeigt sie sich in deinem Leben? Poste in die Kommentare! 

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