Heute möchte ich dir eine Geschichte erzählen.
Eine wahre Geschichte.
Karins Geschichte - und die ihrer Tochter.
Karin ist über 50. Sie hat viel an sich gearbeitet, viel über sich gelernt, viele Ausbildungen gemacht und vieles in ihrem Leben bewusst zum Besseren verändert.
Bei einem Thema jedoch kam sie bis vor Kurzem einfach nicht weiter: Bei der Beziehung zu ihrer ältesten Tochter.
Denn da war immer diese Distanz. Da war dieses nicht greifbare Gefühl von etwas, das zwischen den beiden stand. Es gab keine Konflikte und keinen Streit - das nicht. Aber die Gespräche blieben an der Oberfläche, und echte Nähe wollte sich einfach nicht einstellen.
Für Karin war das sehr schmerzhaft, denn eine innige und aufrichtige Beziehung zu ihren drei Töchtern war für ihr Leben etwas ungemein Wichtiges.
Karin ist unter anderem Coach. Sie weiß, wie sie an solchen Beziehungsthemen arbeiten kann; die Beziehung zu ihrer ältesten Tochter aber schien sich allen Lösungsversuchen zu entziehen.
Schließlich entschloss Karin sich, an meinem Forschungsprojekt teilzunehmen, bei dem es - vereinfacht ausgedrückt - darum ging, die eigene Geschichte umzuschreiben und dadurch genau die Themen zu lösen, bei denen wir mit anderen Methoden einfach nicht zum Kern vordringen.
Schuldgefühl verwandelt sich in Mut
Unglaublich, aber wahr: Schon nach dem zweiten Workshop veränderte sich etwas Grundlegendes. Karin hatte bei einem Familientreffen zum ersten Mal ein tiefes und aufrichtiges Gespräch mit ihrer Tochter, konnte zum ersten Mal ihre eigenen Gefühle ausdrücken - und am Ende lagen die beiden einander mit Tränen in den Augen in den Armen.
Was war geschehen?
"Da war immer dieses nebulöse Gefühl von Schuld", erzählt Karin. "Und ich habe mich noch nie getraut, darüber zu schreiben, weil das für mich ein so großer Brocken war. Als ich dann mit deiner Methode gerade mal zehn Minuten darüber geschrieben hatte, habe ich bemerkt: Ich kann es in Worte packen. Und das war ein wichtiger Zwischenschritt, um es auszusprechen."
Das Ausdrücken - und dadurch Greifbar-Machen - von nebulösen Gefühlen wie Scham, Schuld, Wut oder Angst ist wichtig. Aber es ist nur EIN erster Schritt dieser Methode, mit der wir unsere Themen an der Wurzel auflösen können.
Der nächste wesentliche Schritt ist, zwischen Fakten und der Geschichte, die wir uns erzählen, zu unterscheiden.
Die Fakten:
Karins älteste Tochter ging in den Kinderhort, als sie etwa ein Jahr alt war. Karin war beruflich oft unterwegs, und arbeitete, um ihre junge Familie zu ernähren. Ihr Mann machte sich damals gerade selbstständig; er konnte nur wenig zum Familieneinkommen beitragen, kümmerte sich aber dafür um die Tochter.
So weit, so neutral.
Die Geschichte, die Karin sich über diese Zeit erzählte, war jedoch alles andere als neutral. Es war eine Geschichte von Schuld und unverzeihlichen Fehlern; die Geschichte einer Frau, die alles falsch gemacht und damit ihrer Tochter Schaden zugefügt hatte; die Geschichte eines Kindes, dessen Entwicklung durch die Schuld der Mutter beeinträchtigt worden war - und zwar mit weitreichenden Folgen.
Die Folge dieser Geschichte: Die Beziehung zur Tochter war verkrampft, die Schuldgefühle der Mutter wirkten toxisch auf sie. Ein aufrichtiges Gespräch über Gefühle war praktisch unmöglich. Aufgrund der Geschichte, die die Mutter sich erzählte, ortete sie im Verhalten der Tochter natürlich jede Menge "Beweise" für ihre Theorie, dass diese aufgrund ihrer frühkindlichen Erfahrungen einen Schaden davongetragen hatte.
Als Karin verstand, dass es nur wenige objektive Fakten über die damalige Zeit gab, und der Rest nichts weiter als ihre Interpretation war, löste sich die emotionale Ladung plötzlich auf.
Ihr wurde klar, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt. Es gibt keine objektive "Wahrheit". Was es gibt, sind hilfreiche Geschichten - und solche, die uns massiv blockieren, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
So fand Karin schließlich die Freiheit, ihre Geschichte umzuschreiben - und zwar mit einer klaren Intention.
Was sie wollte, war eine entspannte, innige und liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter. Ihre bisherige, nebulöse Schuld-Geschichte aber hatte genau diese verhindert. Also schrieb sie - unter meiner Anleitung - eine neue Geschichte.
Eine Geschichte, die völlig anders klang als die alte.
Eine Geschichte von einer jungen Frau, die Verantwortung für ihre Familie übernommen, eine - aus damaliger Sicht - völlig richtige Entscheidung getroffen und Großartiges geleistet hatte. Die Geschichte eines kleinen Mädchens, das viel Zeit mit seinem Papa verbringen durfte. Die Geschichte einer kleinen Familie, die das Beste aus einer herausfordernden Zeit gemacht hatte. Eine Geschichte der Liebe, des Verständnisses, der Versöhnung, der Selbstachtung.
"Plötzlich verwandelte sich dieses nebulöse Schuldgefühl, in dem ich gefangen gewesen war, in Mut, Tatkraft und Handlungsenergie", so Karin.
Sie fand den Mut für ein offenes Gespräch mit ihrer Tochter - und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit stand nichts mehr zwischen den beiden. Genau die Innigkeit, die Karin sich immer gewünscht hatte, konnte sich zwischen ihr und ihrer Tochter entfalten.
Ein neues Kapitel ist IMMER möglich
Wenn wir nicht bewusst - und mit einer klaren Struktur - unsere alten Geschichten erkennen und auflösen, schreiben wir sie fort.
Wieder, wieder und wieder.
Karins Geschichte ist nur ein Beispiel von vielen, die ich bei meinem Forschungsprojekt wissenschaftlich untersucht habe.
Hannas Geschichte
Hanna, eine Psychotherapeutin im Ruhestand, konnte kaum glauben, dass sie sich 50 Jahre lang eine Geschichte erzählt hatte, mit der sie sich selbst in der emotionalen Grundschwingung ihrer Familie verstrickt hatte. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie eine andere Wahl treffen konnte - ohne ewig in der Vergangenheit zu wühlen.
BEATES GESCHICHTE
Beate, eine kinderlose Frau Ende 40, hörte endlich auf, sich selbst zu erzählen, sie hätte in ihrem Leben zu wenig erreicht. So konnte sie endlich ihr relativ sorgloses Leben - ohne Verantwortung für eigene Kinder oder eine stressige Karriere - genießen.
SABINES GESCHICHTE
Sabine erkannte, dass die Geschichte, die sie sich über ihre Krankheit erzählte, dazu führte, dass sie sich schwach, hilflos und der Situation ausgeliefert fühlte.
Durch ihre neue Geschichte fand sie zu einem anderen Umgang mit ihrer Krankheit. Sie erkannte, dass sie nicht hilflos war. An ihren Symptomen konnte sie zwar nichts ändern - aber ob sie sich Angst und Leid ausgeliefert fühlte oder ihnen aktiv und selbstbestimmt begegnete, war ihre freie Wahl!
HELGAS GESCHICHTE
Helga war zweimal verheiratet gewesen; jede ihrer Ehen endete mit Vertrauensbruch und einer tiefen emotionalen Krise. Die Geschichte, die sie sich erzählte, war, dass sie für tiefe, innige Liebe einfach nicht bestimmt war. So konnte sie sich auch nicht für neue Partner öffnen. Erst als sie erkannte, dass ihre Geschichte nichts mit den Tatsachen zu tun hatte, und dass sie frei wählen konnte, was sie über ihre bisherigen und zukünftigen Beziehungen dachte, konnte sie selbstbewusst und offen auf neue Menschen zugehen.
Wir alle haben die Wahl, ob wir Autorinnen und Autoren unseres Lebens sein wollen - oder nicht.
Wir können die alten Geschichten (die teilweise nicht mal unsere eigenen sind, sondern aus unserem Familiensystem stammen) fortschreiben; oder wir können lernen, neutrale Fakten von Interpretationen zu trennen.
Wir können lernen, eine klare Intention zu setzen, wer wir sein wollen, wie wir leben und uns fühlen wollen.
Aus dieser Klarheit heraus können wir eine neue Geschichte schreiben - bewusst und selbstbestimmt.
Was wir für "die Vergangenheit" halten, existiert nicht - außer in unseren Köpfen.
Was wir JETZT über die Vergangenheit denken, entscheidet über unsere Gegenwart und unsere Zukunft.
Bist du bereit für eine neue Geschichte?
Wer seine Geschichte neu schreiben will, braucht dafür ein System. Zu wissen, DASS es möglich ist, genügt nicht - wir müssen auch wissen, WIE.
Wer Autorin des eigenen Lebens sein will, braucht dafür einen Fahrplan und die richtige Sprache.
Das System, das ich entwickelt habe, ist einzigartig. Es verbindet wissenschaftliche Prinzipien aus verschiedenen Coaching-Ansätzen mit der heilsamen Kraft des Schreibens und der Wissenschaft des Glücks, der Positiven Psychologie. Wie wirksam es ist, haben die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit gezeigt.
Wenn du genau die Themen, bei denen du mit anderen Methoden einfach nicht weiter kommst, in der Tiefe lösen willst, dann sei bei "Re-Write your story - Re-Design your life" dabei!
Bei diesem Seminar arbeiten wir in einer kleinen Gruppe intensiv an den individuellen Geschichten. Schritt für Schritt führe ich dich durch einen Prozess, in dem du endlich erkennst, was dich unbewusst steuert. Und ich zeige dir, wie du das Lenkrad deines Lebens endlich selbst in die Hand nehmen kannst!
RE-WRITE YOUR STORY.
RE-DESIGN YOUR LIFE!
Online Intensiv-Seminar
20. / 21. November 2021
Begrenzte Plätze!
Buchtipps und Ressourcen:
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