„Geht so“ war gestern – von Mittelmaß zu perfect match

Von Mittelmaß zu perfect match

„Aber er ist doch wirklich nett. Er mag Kinder. Er ist Single. Man kann mit ihm super über Spiritualität reden. Und er ist zwar nicht so ganz mein Typ, aber sooo schlecht sieht er auch wieder nicht aus!“

Welche innere Stimme redete da auf mich ein, vor ein paar Jahren, als ich auf einem Meditations-Retreat einen potenziellen neuen Partner kennengelernt hatte? War es die Stimme der Vernunft? Der Weisheit? Der Reife? Der Genügsamkeit?

Nein. Es war die Stimme der Mittelmäßigkeit.

Und was tat diese Stimme? Sie versuchte, mich zu einer Beziehung mit einem Mann zu überreden, der alles andere als ein perfect match war – und schon gar kein Hell yeah.

Zum Glück hatte das Universum andere Pläne, als mich mit einem Partner zusammenzuführen, zu dem ich mich überreden musste. Nur wenige Wochen später erschien ein anderer Mann auf der Tanzfläche meines Lebens, und es waren keine Überredungskünste nötig, um „Ja. Ja! Jaaaa!“ zu ihm zu sagen. (Das tue ich auch heute noch, Tag für Tag.)

Trotz dieser Erfahrung hat es noch einige Zeit gedauert, bis ich das „Hell yeah or no“-Prinzip wirklich nachhaltig in mir verankert und auf andere Lebensbereiche ausgedehnt hatte.

Zum Beispiel habe ich Unmengen an Zeit, Energie und Nerven mit Kooperationen vergeudet. Ich habe für die yogalounge wochenlang Verhandlungen mit großen Versicherungen geführt, habe Verträge mit Sport-Plattformen abgeschlossen, mit Gutschein-Anbietern und mit Yogamatten-Herstellern. Ich habe mich selbst zu Meetings mit Yogalehrerinnen überredet, die unbedingt bei uns unterrichten wollten, obwohl ich von Anfang an gespürt habe, dass sie nicht zu uns passten. Ich war in Mastermind-Gruppen, die mich mehr Kraft gekostet haben, als dass ich von ihnen profitiert hätte.

Nichts davon war ein perfect match. Jedes Mal war es eher ein „Naja, wenn die schon auf mich zukommen …versuch ich’s halt, kann ja nicht schaden.“

Doch, es schadet.

Es schadet dir, wenn du „Geht so“, „Kann ja noch werden“ oder „Gibt Schlimmeres“ zu deinem Standard machst.  

Es schadet dir, wenn du dich mit Mittelmäßigem zufriedengibst – denn das raubt dir nicht nur deine Zeit und Energie, sondern auch deine innere Klarheit.

Und das ist fatal – denn diese Klarheit ist es, die du ausstrahlst. Deine innere Klarheit ist es, mit der du Dinge, Gelegenheiten und Menschen in dein Leben ziehst, die wirklich zu dir passen, die ein echter perfect match sind.

Vor allem aber lässt das Mittelmäßige, das sich in deinem Leben angesammelt hat, keinen Raum für all das Großartige, das nur darauf wartet, dass du dich darauf ausrichtest, dass du Platz dafür schaffst, dass du deine Schwingungsfrequenz  erhöhst, dass du klare Botschaften aussendest.

Mediocrity isn’t benign. Or passive. Or neutral. It’s soul poison.~ Danielle LaPorte

Warum ist es so schwierig, das Mittelmäßige loszulassen?

#1 Weil uns das Vertrauen fehlt

Wenn wir etwas Altes, das nur noch mittelprächtig zu uns passt, loslassen, entsteht erst mal Leere. Ein Vakuum. Genau das ist es, was wir brauchen – aber genau das macht uns auch Angst. Warum? Weil wir zu wenig darauf vertrauen, dass etwas Neues – etwas Besseres! – in unser Leben kommen wird.

Aber Leben bedeutet ständige Evolution. Wir entwickeln uns von Sekunde zu Sekunde – wenn wir es zulassen, wenn wir bereit sind, die, die wir gestern waren, loszulassen, um immer mehr die zu werden, als die wir gemeint sind. Wir dürfen dieser Evolution vertrauen. Unsere Entwicklung folgt einem hochintelligenten inneren Plan – und alles, was wir tun müssen, ist, uns ihm anzuvertrauen, statt an dem festzuhalten, was gestern noch zu uns gepasst hat, womit wir uns gestern noch zufriedengegeben oder identifiziert haben.

Verabschiede dich von Gestern. Nur dann kann heute ein „Hell yeah“ angeflogen kommen!

# 2 Weil andere sich mit Mittelmaß zufriedengeben

Es ist schwierig, in einer Umgebung neue Standards zu setzen, die an den alten Standards festhält. Vielleicht geht es dir in deiner Familie oder in deinem Arbeitsumfeld so. Vielleicht lebst du schon viel bewusster als die Menschen in deinem direkten Umfeld, vielleicht willst du achtsamer sein, direkter und liebevoller kommunizieren, vielleicht willst du dich anders ernähren, vielleicht bist du die einzige, die sich Erfüllung von ihrem Beruf erwartet, die Smalltalk nicht mehr aushält, die lieber meditiert oder in den Wald geht, als sich stundenlang Serien reinzuziehen.

Deine Umgebung hat großen Einfluss auf dich. Statt dich ihr anzupassen, solltest du dir Umfelder suchen, die zu deinen neuen Standards passen – oder dir sogar helfen, diese weiter anzuheben. Das bedeutet nicht, dass du deinen Partner verlassen, deiner Familie Adieu sagen oder sofort den Job wechseln musst.

Aber such dir bewusst Menschen, die schon verwirklicht haben, was du dir wünschst. Such dir Umfelder, die dein Schwingungslevel anheben. Halte Ausschau nach allem, was sich erhebend anfühlt!  

# 3 Weil wir Gewohnheitstiere sind

Es kostet Kraft, unsere Standards anzuheben, und es kann auch ganz schön unbequem sein. Wir müssen inmitten einer chaotischen, verwirrenden Außenwelt immer wieder zu glasklarer innerer Ausrichtung finden. Wir müssen beherzt neue Wege gehen, statt ausgetretene Trampelpfade entlangzulaufen. Und wir müssen gewohnte Sicherheiten aufgeben – denn Sicherheiten können auf dem Weg der Wahrhaftigkeit sehr gefährlich sein.

All dieser Einsatz und Energieaufwand lohnt sich. Dennoch wird es immer wieder passieren, dass wir zu den alten Standards zurückkehren. Dass wir Sicherheit in alten Gewohnheiten suchen, oder dass wir dem Mainstream folgen und mit der Herde laufen – aus Angst vor Harmonie-Verlust, vor Konflikten, vor dem Gefühl, nicht dazuzugehören und auf uns allein gestellt zu sein.

Rückschläge und Ehrenrunden in alten Mustern gehören dazu. Schenk dir Anerkennung für jeden kleinen Schritt, den du tust. Solange die Richtung stimmt, ist auch der kleinste Schritt ein großer Erfolg!

Hand aufs Herz:

Welche deiner Kleidungs- und Schmuckstücke, Schuhe und Taschen sind bestenfalls „Geht so“? Und was macht es so schwierig, dich von ihnen zu trennen?

In welche deiner Beziehungen hat sich Mittelmäßigkeit eingeschlichen? Welche Menschen sind nur noch in deinem Leben, weil du es so gewohnt bist? Welche Begegnungen sind erhebend für dich – und welche nicht?

Wie sieht es mit deiner Wohnumgebung aus? Gibt es Möbelstücke, Bücher, Deko-Gegenstände, die längst nicht mehr zu dir passen? Was hält dich davon ab, dich von ihnen zu befreien?

Wie viel „Hell yeah“ empfindest du, wenn du zur Arbeit gehst? Ist das Gehalt, das monatlich auf deinem Konto landet, eine Art Schmerzensgeld dafür, dass du etwas tust, was du nicht liebst?

Eine kleine Warnung …

Wir können unsere Standards nicht in allen Lebensbereichen gleichzeitig anheben – schon gar nicht von heute auf morgen. Würden wir das versuchen, wäre ein Zurückfallen zu den alten Gewohnheiten vorprogrammiert.

Die gute Nachricht ist: Alles ist mit allem verbunden. Trenn dich von ein paar löchrigen Socken oder den alten Jeans, die nur noch zwicken und zwacken. Verabschiede dich von einer alten Freundschaft, die dir längst nicht mehr gut tut. Gib kleine Teile deiner Arbeit ab, die nicht zu deinen natürlichen Talenten und Gaben passen. Das alles schenkt dir Raum und Klarheit – und zieht Entwicklungen in anderen Lebensbereichen nach sich!

… und noch eine …

Nicht alles, was ein „Hell yeah“ ist, fühlt sich im ersten Moment so an. Manchmal stehen wir uns selbst mit Vorurteilen oder Bewertungen im Weg, und mit unserem klugen Köpfchen, das alles analysieren will und mit früheren Erfahrungen abgleicht. Es ist gut, offen zu bleiben und hin und wieder auch Menschen, Gelegenheiten oder Angeboten eine Chance zu geben, die nicht auf den ersten Blick ein perfect match sind. Wenn es sich aber auch auf den zweiten Blick so anfühlt, als müsstest du dich zu einem Ja überreden … dann lass die Finger davon!

… und was ist mit Kompromissen?

„Lhamo war eine intelligente, gebildete Frau und zugleich gutgläubig wie ein Kind. So wahrheitsliebend, dass sie die Kunst des Kompromisses nicht beherrschte.“ Als ich diesen Satz im Roman Die Tibeterin von Federica De Cesco las, fühlte ich mich ertappt – und verstanden. Auch meine Liebe zur Wahrhaftigkeit ist so groß, dass es mir unglaublich schwer fällt, Kompromisse einzugehen.

Aber ich habe dazugelernt. Ich habe gelernt, zu unterscheiden, welche Lebensbereiche für mich absolut essentiell sind und welche nicht. Wenn ich in meinen Beziehungen und in Bezug auf meine Berufung absolute Klarheit habe und dem „Geht so“ keine Chance lasse, dann kann ich in anderen Bereichen ruhig ein paar Kompromisse eingehen, ohne dass meine innere Wahrhaftigkeit darunter leidet. Ein bisschen „Geht so“ verträgt jedes Leben – aber nicht dort, wo es um zentrale Werte und Visionen geht.

Das Leben ist zu kurz für Mittelmäßigkeit. Und zu kostbar.

Hell yeah!  

Photo by Hean Prinsloo on Unsplash

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