Beziehungs-Check: Wer darf an deinen Queen’s Table?

Beziehung führen

Irgendetwas muss weg.

Und zwar sofort.

Ich ziehe eine blaue Bluse aus dem Kleiderschrank und betrachte sie eingehend.  Vor einigen Jahren habe ich das gute Stück in Berlin gekauft,  mit seinen feinen Stickereien an der Vorderseite und den weißen Bommeln am Kragen.

„Würde ich mir die Bluse heute wieder kaufen?“, frage ich mich.

Die Antwort ist ein klares Nein.

Also weg damit?

„Moment mal“, meldet sich eine Stimme im Kopf. „Die war ganz schön teuer. Und sie ist eine Erinnerung and den Trip nach Berlin, damals mit dem Liebsten und Herrn Sohn. Und …“

Wovon spricht diese Stimme? Ganz klar: Von der Vergangenheit.

Schon vor langer Zeit habe ich es mir zum Prinzip gemacht, für jedes neue Kleidungsstück, das kommt, ein altes gehen zu lassen. Mein Schrank hat nun mal nur so und so viel Platz. Dasselbe gilt für mein Bücherregal.

Mit geringfügigen Abweichungen gilt dieses Prinzip auch für meine Beziehungen.

Ich stelle mir einen edlen, ovalen Esstisch vor – meinen höchst persönlichen „Queen’s Table“. Nehmen wir an, dieser Tisch hätte nur acht Plätze. Wer würde dann Platz nehmen dürfen? Wer sind die Menschen, mit denen ich im engen Kreis sitzen will? 

WER DARF AN DEINEM „QUEEN’S TABLE“ PLATZ NEHMEN? 

WEN LÄDST DU EIN IN DEINEN ENGSTEN KREIS?

Bei den meisten Menschen sind die Plätze mit Personen besetzt, die aus der Vergangenheit stammen. Personen, mit denen sie eine Geschichte verbindet;  vielleicht haben sie gemeinsam die Schulbank gedrückt oder sind nebeneinander in der Ausbildung gesessen;  vielleicht waren ihre  Kinder gemeinsam im Kindergarten oder sie haben ein Büro geteilt. Oder es sind Menschen aus unserer Herkunftsfamilie, die sie sich gar nicht ausgesucht haben.

Ich weiß, es ist ein alter Hut – aber es ist wahr: Wir ähneln dem Durchschnitt jener fünf Menschen, mit denen wir am meisten Zeit verbringen.

Diese fünf Menschen wirken sich unmittelbar auf unser Körpergewicht aus, auf unsere Ernährung, unseren Alkohol- und Nikotinkonsum und unsere Bewegungsgewohnheiten. Vor allem aber darauf, was wir für möglich halten, ob wir unsere Ziele erreichen, unsere Träume verwirklichen und uns weiterentwickeln!

Deshalb lade ich dich heute zu einer knackigen Beziehungs-Inventur ein – mit einer kurzen Checklist, die dir sofort Klarheit darüber verschafft, wer auch in Zukunft an DEINEM Queen’s Table sitzen darf!

Die Beziehungs-Checkliste für deinen Queen’s Table

#1 WÜRDE ICH MIT DIESEM MENSCHEN BEFREUNDET SEIN WOLLEN, WÜRDE ICH IHN ERST JETZT KENNENLERNEN?

Viele Beziehungen sind Relikte aus der Vergangenheit. Unsere Lebenswege haben sich irgendwann gekreuzt und wir sind ein Stückchen gemeinsam weitergewandert. Aber wir alle verändern und entwickeln uns, schlagen unterschiedliche Richtungen ein. Mit jemandem befreundet zu bleiben, nur weil es in der Vergangenheit mal gut gepasst hat, mag bequem sein, aber es kann sich auch lähmend anfühlen.

Das bedeutet nicht, dass wir Menschen bei der ersten Beziehungs-Flaute aus unserem Leben kicken müssen. Aber wenn deine Antwort auf die obige Frage dein langgezogenes  „Najaaaaaaa“ ist, dann ist es vielleicht an der Zeit, den Platz an deinem Queen’s Table für jemanden freizugeben, der heute viel besser zu dir passt.

#2 WIE VERÄNDERT SICH DEIN ENERGIE-LEVEL, WENN DU MIT DIESER PERSON ZUSAMMEN BIST?

Manchmal stelle ich fest, dass mein Energielevel schon beim Gedanken an ein Treffen mit bestimmten Menschen sinkt. Bei anderen wiederum beginnt alles in mir zu hüpfen und die Welt strahlt ein bisschen heller.

Wir dürfen dieser Wahrnehmung  vertrauen, auch wenn sich schnell alle möglichen „Müsste“ und „Sollte“ darüber lagern.

Menschen, die uns im besten Sinne des Wortes „erheben“, bekommen einen Ehrenplatz am Queen’s Table. Diejenigen, die unseren Spirit dämpfen, dürfen bestenfalls in der zweiten Reihe Platz nehmen.

#3 FÜHLST DU DICH in GEGENWART DIESER PERSON GESCHRUMPFT ODER AUSGEDEHNT?

Du kennst das bestimmt: Manche Menschen haben  die Gabe, unsere Stärken und Potenziale zu sehen und uns an unsere wahre Größe zu erinnern. In der Gegenwart anderer hingegen fühlen wir uns irgendwie geschrumpft.

An einem Queen’s Table zu sitzen bedeutet, das Beste und Schönste im anderen zu erkennen, und die kleinen Schwächen und Unzulänglichkeiten großzügig zu übersehen. Wer die Fähigkeit und Bereitschaft zu einem solchen Blickwinkel hat, wird herzlich willkommen geheißen.

#4 HÖRT DIESER MENSCH DIR ZU?

Mit Zuhören meine ich nicht: Kurz hinhören und dann gleich wieder von sich selbst sprechen.

Aktives Zuhören bedeutet, ganz präsent zu sein, Raum zu geben, Fragen zu stellen, echtes Interesse zu haben und für den Moment die eigenen Geschichten, Annahmen und Lösungsideen in den Hintergrund zu stellen.

Menschen, die auf diese Weise zuhören können, sind rar – denn es ist eine Kunst, und  gelernt sein will.

# 5 KANNST DU DIESEM MENSCHEN VON DEINEN TRÄUMEN UND VISIONEN ERZÄHLEN?

Vor kaum etwas haben wir so viel Respekt wie davor, unsere kühnsten Träume und tiefsten Wünsche auszusprechen. Kein Wunder – es macht uns  unendlich verletzlich. Unsere wahren Träume sind ungemein persönlich und zart. Von anderen bespöttelt oder für Luftschlösser gehalten zu werden lässt sie welken und verkümmern.

Dich mit Menschen zu umgeben, denen du dich und deine Visionen in aller Verletzlichkeit zeigen kannst, ist heilsam – und berührt die Zartheit deiner Träume wie Frühlingssonnenstrahlen die ersten Knospen.

Es muss kein Bezieungsabbruch sein

Liebe ist bekanntlich unbegrenzt – aber Zeit, Energie und Aufmerksamkeit sind es nicht.

Jemandes Platz an deinem Queen’s Table anderweitig zu vergeben, bedeutet nicht, dass du diese Person nicht mehr lieben oder mögen darfst. Es bedeutet auch nicht, diesen Menschen völlig aus deinem Leben zu verbannen. Mit Beziehungsabbruch hat es nichts zu tun. Meistens genügt es, einfach die Zeit und Energie zu reduzieren, die du dieser Person zur Verfügung stellst.

Manchmal geht es auch gar nicht darum, jemanden von deiner Ehrentafel „auszuladen“, sondern darum, die Beziehung zu prüfen und zu erneuern.

Vielleicht KANNST du diesen Menschen neu kennenlernen – und er dich. Vielleicht IST es möglich, über Träume zu sprechen. Vielleicht HABT ihr euch beide verändert und könnt Hand in Hand auf ein neues Beziehungs-Level springen.

Tragfähige und inspirierende Beziehungen, in denen wir uns ganz wahrhaftig zeigen können, sind einer der wichtigsten Schlüssel zu einem erfüllten und glücklichen Leben – darin sind Glücksforscher*innen sich einig.

Remember, we all stumble, every one of us. That’s why it’s a comfort to go hand in hand. ~ Emily Kimbrough

Solche Beziehungen können aber nur dann erblühen, wenn wir ihnen Raum geben, sie hegen und pflegen. Und dazu müssen wir denjenigen, die diesen Kriterien nicht entsprechen, ein Stück weit unsere Aufmerksamkeit entziehen.

Von Fülle umgeben

Die Menschen, mit denen wir viel Zeit verbringen, haben auch einen unmittelbaren Einfluss auf unsere Ideen von Wohlstand und Fülle – und sogar auf unser Einkommen!

Achte darauf, ob ihre Worte von Mangel oder von Fülle geprägt sind. Wie sie über Arbeit, Geld und wohlhabende Personen sprechen. Ob sie in Möglichkeiten denken oder in Problemen und Beschränkungen.

Mangelgedanken sogen einen ungemeinen Sog aus.

Füllegedanken zum Glück auch!

Sei eine würdige Königin

Und du? Wurdest du an die Ehrentafel anderer Menschen eingeladen? Mit wem darfst du im engen Kreis sitzen?

Mich meiner Beziehungen würdig zu erweisen, hat in meinem Leben höchste Priorität. Also mache ich den Check auch für mich selbst: Lasse ich andere Menschen wachsen? Höre ich ihnen WIRKLICH zu? Richte ich meine Aufmerksamkeit auf ihre Stärken? Ermutige ich sie, ihre Träume zu leben?

Wir können unendlich viel erreichen, wenn wir einander in einem solchen goldenen Licht sehen!

Far too many people are looking for the right person, instead of trying to be the right person. ~ Gloria Steinem

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