Mein Herz klopft wie wild, pocht laut und lebendig gegen meinen Brustkorb.
Meine Beine, die eben noch ausgelassen getanzt haben, kommen zur Ruhe.
Mein Atem geht schnell und intensiv.
Und alles in mir jubelt.
SO viel Leben. So prall. So juicy. So hoch, so tief, so echt, so intensiv, so süß, so schmerzhaft, so ALLES.
Solche Momente erlebe ich beim ekstatischen Tanzen mit meiner Seelenschwester und meinem Tribe. Ich erlebe sie, wenn in aller Früh das Käuzchen vor meinem Schlafzimmerfenster schreit, während ich meine Morgenseiten schreibe und nur das Kratzen der Füllfeder die Stille durchbricht. Ich erlebe sie, wenn ich am Bahnhof einer fremden Stadt aus dem Zug steige und die noch unbekannte Atmosphäre tief in meine Lungen einsauge.
Und ist es nicht seltsam? Ausgerechnet in Momenten köstlichster Lebendigkeit erinnere ich mich an den Tod.
„Wenn ER beschließt, mich JETZT zu holen“, denke ich, „dann soll er doch! Ich habe gelebt, geliebt, gelacht, gelitten – und war bis ins Mark meiner Knochen lebendig.“
Aber natürlich kenne ich es auch anders.
Ganz anders.
Ich kenne den Schmerz des ungelebten Lebens. Ich kenne die Verzweiflung darüber, dass ich mein Potenzial nur zu einem winzigen Bruchteil entfalte. Ich kenne das qualvolle Gefühl, dass die Abenteuer dieser Welt für andere bestimmt sind – aber nicht für mich. Ich kenne die Angst davor, das kostbare Geschenk dieses Lebens nicht gebührend zu würdigen und meine Zeit nicht für das zu nutzen, was mir wirklich wichtig ist.
Ja, ich kenne sie, die schmerzhafte Frage: Was ist aus meinen Träumen geworden?
Die richtigen Fragen stellen
„Warum ist es so entscheidend für Ihr Glück, an der Verwirklichung Ihrer Träume zu arbeiten?“, fragt Sonja Lyubomirsky, eine der bekanntesten Glücksforscher*innen. „Stellen wir die Frage einmal andersherum: Was passiert, wenn jemand keine Lebensträume hat? So jemand ist verloren, orientierungslos, unmotiviert und ohne Lebenssinn.“
Und du?
Hast du sie abgeschrieben, begraben, als Luftschlösser verurteilt und in den Wind geschossen, deine Träume? Oder vor dem Satz, dass das Leben nun mal kein Wunschkonzert sei, kapituliert? Hast du dir einreden lassen, du solltest immer schön realistisch und bescheiden bleiben, nicht naiv sein, und dich mit dem zufrieden geben, was du hast?
„There are no such things as unrealistic dreams. There are only unrealistic timelines.“~Nido Qubein„So etwas wie unrealistische Träume gibt es nicht. Es gibt lediglich unrealistische Zeitvorgaben.“~ Nido Qubein
Viele Menschen machen zwei entscheidende Fehler, wenn es um die Verwirklichung ihrer Träume geht:
Erstens gehen sie von ihrem Status Quo aus und extrapolieren ihn in die Zukunft; daher erscheinen ihnen ihre Träume als unrealistisch. Aber das ist der völlig falsche Ansatz. Wer seine Träume verwirklichen will, muss aus der Zukunft auf die Gegenwart blicken, nicht umgekehrt!
Zweitens stellen sie sich die falschen Fragen. Welche das sind, und wie wir sie durch bessere Fragen ersetzen können, verrate ich dir gleich:
FALSCHE FRAGE #1: DARF ICH DAS?
Bessere Frage: WILL ich das?
Viele Menschen – besonders Frauen – suchen im Außen nach Erlaubnis dafür, ihre Träume zu verwirklichen. Dabei sind sie selbst die einzigen, die sich diese Erlaubnis geben können – und müssen!
Die Frage „Will ich das?“ ist dreifach spannend, je nachdem, welches Wort du betonst: WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS? Lass dich von deinen Antworten überraschen …
FALSCHE FRAGE #2: GEHT DAS?
Bessere Frage: Wie könnte es gehen?
„Everything is figureoutable“ – so heißt ein Buch von Marie Forleo. Gehen wir davon aus, dass es für alles irgendeinen Weg oder eine Lösung gibt. Dann gilt es nur noch, diesen Weg oder diese Lösung zu finden, und sich in Vertrauen zu üben. Egal, wie lang es dauert: Irgendwann haben wir den Dreh raus!
FALSCHE FRAGE # 3: SOLL ES SEIN?
Bessere Frage: Was soll schon sein?
„Soll wohl nicht sein“ – klingt schön hingebungsvoll, oder? In den meisten Fällen steckt hinter diesem Satz allerdings nicht Hingabe, sondern Bequemlichkeit – oder die Angst vor dem Scheitern. „Was soll schon sein?“ ist hingegen eine geniale Frage. Denn das Schlimmste, das uns passieren kann, ist ein GEFÜHL. Selbst wenn wir straucheln, hinfallen oder kläglich scheitern, kann uns nichts Schlimmeres passieren, als Enttäuschung, Scham oder Frustration zu empfinden.
Und das, meine Lieben, hat noch jede*r überlebt.
FALSCHE FRAGE #4: BIN ICH SCHON SO WEIT?
Bessere Frage: Wofür bin ich bereit?
„Am I ready?“ – das ist die völlig falsche Frage, meint Tara Mohr, die Autorin von „Playing Big“. Die viel interessantere Frage ist: „Wofür bin ich bereit?“Da gebe ich ihr recht. Es heißt, dass Gras nicht schneller wächst, wenn wir an ihm ziehen – und das stimmt natürlich. Allerdings hat Gras, im Gegensatz zu uns Menschen, kein Kopfkino, das voller Selbstzweifel und Ängste steckt. Wir müssen nicht an uns selbst herumzerren, um zu wachsen. Wir müssen uns aber auch nicht mit der Idee, wir wären noch nicht so weit, am Wachsen hindern!
FALSCHE FRAGE #5: WAS WERDEN DIE ANDEREN DENKEN?
Bessere Frage: Was will ich über mich selbst denken?
Diejenigen, die an ihre eigenen Träume glauben und sie mit viel Einsatz und Herzblut verwirklichen, werden dir zujubeln, wenn du dasselbe tust. Und die Meinung derjenigen, die auf den Zuschauerrängen des Lebens sitzen und ihre Zeit damit totschlagen, andere zu kritisieren, braucht dich nicht zu kümmern. Relevant ist nur, was du beschließt, über dich selbst zu denken. Und das kannst du ja bekanntlich frei wählen.
„GEHT DAS?“ IST DIE FALSCHE FRAGE.
„WIE KÖNNTE ES GEHEN“? IST EINE VIEL BESSERE.
Begraben – oder nur vergessen?
Manche Träume müssen wir zu Grabe tragen. Vielleicht ist es ein unerfüllter Kinderwunsch, vielleicht der Traum vom Berühmt-Sein oder von einer ganz bestimmten Karriere. Dann ist es gut, wenn wir uns bewusst von ihnen verabschieden – denn nur so können sie zu fruchtbarem Humus für neue Träume und Visionen werden.
Andere Träume aber sind LEBENDIG BEGRABEN – unter einer dicken Schicht aus Sollte und Müsste, aus Verzweiflung und Erschöpfung, aus vergangenen Misserfolgen und früheren Enttäuschungen.
Die gute Nachricht ist: Diese Schicht können wir abtragen.
Wir können wieder vordringen zu dem, was uns als unsere ureigenste (und einzigartige!) Vision ins Herz gepflanzt wurde.
Und dort, genau dort, wartet sie auf uns – unsere köstliche Lebendigkeit.
„Das kann ich mir nicht leisten“ ist eine Ausrede
„Aber Laya, ich kann mir das einfach nicht leisten – dazu fehlen mir die finanziellen Mittel!“
Diese Ausrede höre ich oft, wenn es um die Verwirklichung von Träumen geht.
Aber ich lasse sie nicht gelten.
Als ich mit 25 Jahren beschloss, an einer Privat-Uni Journalismus zu studieren, hatte ich keine Ahnung, wovon ich die Studiengebühren zahlen sollte – ich hatte gerade erst angefangen, als Lehrerin zu arbeiten, hatte zwei Stiefkinder und mein damaliger Mann studierte noch. Beworben habe ich mich trotzdem, und wie aus dem Nichts tauchte die Möglichkeit eines Stipendiums auf.
Als ich mich – damals allein erziehende Mutter eines noch sehr jungen Kindes – zu meiner ersten Yogalehrer-Ausbildung entschloss, wusste ich nicht mal, woher ich die 2000 Euro Ausbildungsgebühr nehmen sollte. Angemeldet habe ich mich trotzdem – und irgendwoher kam das Geld.
Viele Jahre später habe ich mich nochmal für ein Studium entschieden. Diesmal betrugen die Studiengebühren fast das Zwanzigfache. Ich hatte bestenfalls einen vagen Plan, wie ich sie finanzieren sollte – aber ich zahlte einfach mal die erste Rate. Von da an begann das Geld zu fließen. Und zwar nicht etwa, weil „das Universum“ meinen Mut belohnte (oder zumindest nicht NUR deshalb ?), sondern weil ich begann, anders zu denken, zu fühlen, und zu handeln.
Ich dachte anders über mich. Ich fand kreative Ideen, mehr zu verdienen. Mein Selbstvertrauen wuchs, ich erhöhte meine Preise, erkannte meine Stärken und Fähigkeiten.
Du verstehst also, worin der Trick besteht:
ZUERST machst du einen mutigen Schritt auf die Verwirklichung deiner Träume zu. DADURCH verändern sich dein Denken, dein Selbstbild, deine Perspektive und dein Verhalten. Und DAS bewirkt, dass Fülle dir zufließt.
Das funktioniert allerdings nur, wenn du zuerst die Blockaden auflöst, die zwischen dir und deinem finanziellen Wohlstand stehen – und dazu musst du deine unbewusste Money Story erkennen und neu schreiben.