Stop it! 12 Warnsignale für Mangeldenken

Kannst du dich an die Zeit erinnern, als du 14 warst? Oder 20? 

Fast dein ganzes Leben lag vor dir. 

Und du hast dich noch nicht mit der Sorge gestresst, dass dir nicht genug Zeit bleiben würde, um alles zu erleben, was du erleben willst. 

Mir zumindest ging es so. 

Jetzt, mit 50, muss ich meinen Mind schon ein wenig managen, um nicht in Mangeldenken zu verfallen ob der Lebenszeit, die mir – vielleicht- noch bleibt. 

Eines meiner aktuellen Lieblingsmantras lautet daher: „Meine besten Jahre kommen erst!“ 

Aaaaah, fühlst du die Fülle? 

Manchmal ist Mangeldenken sehr offensichtlich. Dann ist es einfach zu managen und durch Fülle-Mindset zu ersetzen. 

Manchmal aber ist Mangeldenken subtiler, und es braucht ein hohes Level an Bewusstheit, um es zu bemerken. 

12 Warnsignale für Mangeldenken habe ich für dich in diesem Goldstück zusammengetragen. 

Und weißt du, was besonders schön ist? Wenn wir diese Warnsignale wahrnehmen und unser Denken in EINEM Lebensbereich bewusst von Mangel auf Fülle umprogrammieren, dann hat das automatisch positive Auswirkungen auf unser gesamtes Mindset. 

Hurra! 

# 1 Ungeduld

Ich bin die Ungeduld in Person. Beziehungsweise WAR ich das, bis mir klar wurde, dass meine Ungeduld ein Zeichen für meinen Mangel an Vertrauen war. Mangel an Vertrauen, dass die Samen, die ich gesät hatte, zur rechten Zeit aufgehen werden. Mangel an Vertrauen, dass die Dinge sich entfalten werden, auch ohne dass ich an ihnen zerre. Mangel an Vertrauen, dass mir glückliche Zufälle zu Hilfe kommen, wenn ich meine Intention klar genug gesetzt habe, und dass ich nicht alles alleine bewirken muss. 

Fülle-Gedanke: Wunderbare Dinge geschehen genau zur richtigen Zeit.  

# 2 Keine Zeit

Das ständige Gefühl, nicht genug Zeit zu haben, ist ein enormer Stress-Faktor. Klar, niemand von uns weiß, wie viel Lebenszeit zur Verfügung steht. Aber jede von uns kann frei entscheiden, wie und wofür sie diese Lebenszeit nutzen will.

 Zu denken, für die wichtigen Dinge im Leben sei nicht genug Zeit, ist ein Zeichen dafür, dass wir noch nicht herausgefunden haben, was für uns wirklich wichtig ist – siehe # 5.

Fülle-Gedanke: Für die wichtigen Dinge in meinem Leben ist IMMER genug Zeit.

# 3 An Beziehungen festklammern 

Beziehungen haben ein Eigenleben. Manche verlaufen im Sand, andere verebben vorübergehend und leben dann wieder auf. Manche haben ihre Aufgabe in unserem Leben erfüllt, andere verändern ihre Form. Manche beschränken sich auf ein kurzes Lebenszeichen alle paar Jahre, andere leben vom täglichen Austausch und Kontakt. 

Wenn wir Beziehungen nicht gehen lassen können. Wenn wir uns daran festklammern, wie sie früher waren. Wenn wir andere Menschen „für uns“ haben wollen und es schwer aushalten, dass die beste Freundin auch noch andere beste Freundinnen hat, wenn der Partner seinen Freitagabend lieber mit Kumpels als mit uns verbringt oder mit seiner Ex befreundet bleibt, wenn unser Bruder sich mit unserer Schwester trifft und uns nicht dazu einlädt, dann zeigt das, wie sehr unser Beziehungsleben von Mangel geprägt ist.

Fülle-Gedanke: Meine Beziehungen sind im Fluss. Immer wieder bereichern neue Menschen überraschend mein Leben.

Man kann in Veränderung nur dann Sinn finden, wenn man in diese eintaucht, mit ihr mitgeht und sich dem Tanz anschließt.~ Alan Watts

# 4 Verlustängste

Ich war knapp übe 30, als mein erster Mann (und Vater meines Sohnes) sich nach langem Hin und Her endgültig von mir trennte. Es fühlte sich wie ein Todesurteil an. Tatsächlich konnte ich mir damals nicht vorstellen, jemals wieder so tief zu lieben, und jemals wieder einen Partner zu finden, mit dem ich so sehr das Leben verbringen wollte wie mit ihm. 

Ooooh hätte ich damals nur gewusst, wie viel tiefe Liebe, wie viel geteiltes Leben, wie viele Geschenke noch auf mich warten würden! Es wäre mir um so viel leichter gefallen, diesen Menschen, der ohnehin längst nicht mehr zu mir gehörte, aus meinem Leben gehen zu lassen. 

Tiefe Verlustängste können ein Zeichen mangelnden Urvertrauens sein und ihre Wurzeln in frühester Kindheit haben. Deshalb lassen sie sich nicht mit ein paar Affirmationen wegschnippen. Dennoch können wir uns bewusst machen: Durch alles, was aus unserem Leben gehen will, entsteht Raum für etwas Neues, das kommen will.

Und das will es – garantiert! 

Fülle-Gedanke: Ich lasse los, was nicht mehr zu mir gehört und schaffe Raum für all das fantastische Neue, das zu mir kommen will.

# 5 Keine Prioritäten setzen können 

Huch, erwischt! Daran knabbere ich persönlich ziemlich 😉

Vielleicht glauben wir, es wäre ein Ausdruck von Fülle-Denken, ALLES haben zu wollen – und am besten alles gleichzeitig. 

Aber die berüchtigte FOMO (Fear Of Missing Out) ist kein Ausdruck von Fülle- sondern von Mangel-Mindset

Unser Leben kann unendlich reich sein, wenn wir uns auf wenige Dinge fokussieren, diese dann aber mit voller Präsenz, Hingabe und Dankbarkeit erleben. Und wenn wir das tun, hat magischerweise auch noch alles mögliche andere Platz.

Fülle-Gedanke: Mein Leben ist bereits so reich, dass es einfach für mich ist, zu manchen Möglichkeiten Nein zu sagen.

# 6 Nicht feiern, nicht rasten und nicht ruhen

Viele meiner Business Coaching Klientinnen sind absolute Power-Frauen, die Unglaubliches zuwege bringen.  Kaum haben sie ein Projekt abgeschlossen, haken sie es mental ab und gehen zum nächsten über. Ihre Erfolge bemerken sie nicht mal – sie sind für sie selbstverständlich.

Sie sehen nur, was alles noch NICHT klappt, was alles noch NICHT erledigt und umgesetzt ist. Wenn ich sie dann frage, ob sie ihre Erfolge und Leistungen denn auch feiern, schauen sie mich mit großen Augen und offenem Mund an. Feiern? Wegen einer solchen Kleinigkeit? Wo doch bereits die nächste Aufgabe wartet? 

Niemals innezuhalten, um unsere großen und kleinen Erfolge,  winzigen Babysteps und riesigen Meilensteine anzuerkennen, zeugt von Mangeldenken.

Fülle-Gedanke: Ich feiere jeden kleinen Schritt, den ich in die richtige Richtung mache.

# 7 Keine Geschenke oder Komplimente annehmen können

„Wow, du siehst aber strahlend aus!“

So hat mich neulich eine Freundin begrüßt.

Und ich? 

Habe mit „Oh, dankeschön!“ geantwortet. 

Das „Du aber auch!“, das mir auf der Zunge lag, ließ ich dort liegen. 

Versteh mich bitte richtig: Ich mache jeden Tag unzählige Komplimente. Und es ist auch absolut nichts Falsches daran, eines zu erwidern. 

Aber auch hier kommt es darauf an, was dahintersteckt. 

Wollen wir ein Gegenkompliment machen, weil wir es anders nicht aushalten? Weil wir nicht einfach empfangen, Danke sagen und uns freuen können, sondern den Drang verspüren, etwas zurückgeben zu MÜSSEN? 

Ein Geschenk ist ein Geschenk, weil dafür keine Gegenleistung erforderlich ist (auch wenn in vielen Kulturkreisen und in unseren Köpfen der gegenteilige Glaubenssatz herumspukt). 

Und keine Sorge: Wir werden nicht geizig, und Geben und Nehmen rutschen nicht ins Ungleichgewicht, nur weil wir nicht jedes Kompliment und jedes Geschenk sofort erwidern. Im Gegenteil: Menschen, die empfangen können, sind im Regelfall  sehr großzügig und haben Freude am Geben. Bei ihnen ist alles im Fluss und ergibt sich ganz natürlich – sie haben nicht das Bedürfnis, jedes Nehmen unmittelbar und eins zu eins ausgleichen zu müssen. 

Fülle-Gedanke: Dankbar empfange ich jedes Geschenk, das mir das Leben bringt.

MENSCHEN, DIE GESCHENKE ANNEHMEN KÖNNEN, HABEN AUCH FREUDE AM GEBEN. ABER SIE HABEN NICHT DAS BEDÜRFNIS, JEDES „NEHMEN“ SOFORT DURCH EIN „GEBEN“ AUSGLEICHEN ZU MÜSSEN.

# 8 Dinge horten

Es ist jedes Mal dasselbe Spiel: Ich entmiste, entrümple, entsorge. Wenn dann säckeweise Kram – bereit für den Transport zur Spendenannahme – in unserem Flur steht, kann mein Liebster nicht anders, als alles noch mal durchzukramen. Denn es KÖNNTE ja etwas dabei sein, was wir VIELLEICHT IRGENDWANN EINMAL doch noch brauchen könnten. 

Ich gebe zu, das eine oder andere Mal habe ich tatsächlich etwas entsorgt, für das wir kurz darauf Verwendung gehabt hätten. Aber ist das ein Argument? Lieber in seltenen Fällen für Nachschub sorgen als den eigenen Lebensraum mit Dingen vollstopfen, die weder Freude machen noch nützlich sind, aber Aufmerksamkeit erfordern! 

Fülle-Gedanke: Ich gehe mit leichtem Gepäck durchs Leben. Es wird immer alles da sein, was ich brauche. 

# 9 Konkurrenzdenken

Als ich vor einigen Jahren auf facebook eine Frauengruppe gründete, wurde ich von einer Netzwerkpartnerin heftig angefeindet. Sie selbst habe bereits eine Community für Frauen, und ich sollte mich doch bitte dieser anschließen statt mein eigenes Süppchen zu kochen, meinte sie. Unsere Energie würde verpuffen, wenn wir alle unser eigenes Ding machten, statt an einem Strang zu ziehen. 

Ich hatte sofort das Bild einer Blumenwiese vor Augen, wunderschön und üppig in ihrer Vielfalt, mit einzigartigen Blüten und genug Raum und Ressourcen für jede von ihnen. Würde die Tulpe die Daseinsberechtigung der Rose anzweifeln, nur weil sie selbst eine wunderschöne Pflanze ist? Würde die Rose vom Gänseblümchen verlangen, zu weichen, damit ihr mehr Sonnenstrahlen, Regen und Erde zur Verfügung stehen? Wohl kaum. 

Zu glauben, für die Einzigartigkeit jedes Menschen sei zu wenig Platz auf der Erde, ist pures Mangel-Mindset. Zu denken, der Erfolg der einen würde den Erfolg der anderen schmälern, auch. 

Fülle-Gedanke: Ich gebe meiner Einzigartigkeit Raum und nehme niemandem etwas weg, indem ich erfolgreich bin.

# 10 Sich um alles kümmern

Vor einigen Jahren tobte in meinem Inneren ein ständiger Kampf. Nachdem meine Mutter gestorben war und sich herausstellte, dass mein Vater bereits seit längerem Anzeichen von Demenz zeigte, fühlte ich mich für sein Wohlergehen verantwortlich. Gleichzeitig war ich zutiefst erschöpft von den Jahren, die hinter mir lagen – die Krankheit meiner Mutter, die Pubertät meines Sohnes, der Unternehmensaufbau … all das hatte mich viel Substanz gekostet.

Es brauchte enorm viel innere Arbeit, bis ich bereit war, Verantwortung abzugeben.

Doch siehe da! Als ich mich endlich ein Stück weit aus dem Spiel nahm, traten plötzlich andere Familienmitglieder, Bekannte und Nachbar*innen auf den Plan, die für das Wohlbefinden meines Vaters sorgten – und auch er selbst kam wieder mehr in seine Kraft. 

Was ich daraus lernen durfte: Ich darf, kann und muss anderen etwas zutrauen. Wenn ICH mich um alles kümmere, VERkümmern deren Stärke und Selbstverantwortung. 

Fülle-Gedanke: Für jeden Menschen auf dieser Erde ist gesorgt. Ich muss mich nicht um alles kümmern.

(Und manches ist nicht mein Zirkus 😉 ). 

# 11 Ich habe genug gelernt

Früher habe ich mich manchmal gefragt, ob irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, an dem ich keine Ausbildung, kein Studium, kein Coaching und keine Therapie mehr machen würde. 

Heute weiß ich: Nein. Ich werde wohl NIE genug gelernt haben und nie „austherapiert“ sein 😉

Manchmal erreiche ich einen Sättigungspunkt; dann brauche ich Zeit (manchmal Jahre), um zu sortieren, zu integrieren und zu implementieren. 

Aber wenn alles schön verdaut ist, kommt mit Sicherheit der Moment, in dem der Wissensdurst wieder erwacht, der Hunger nach geistiger Nahrung wieder entflammt, und das nächste Thema nach Heilung verlangt. 

Wir denken ja auch nicht, wir hätten irgendwann mal genug gegessen oder getrunken und bräuchten keine Nahrung mehr …

Ähnliches gilt für die persönliche Entwicklung. 

Ist es nicht irgendwann genug mit Muster-Auflösen, innere Gefängnisse sprengen, Grenzen und Horizonte erweitern? Haben wir uns nicht irgendwann genug entwickelt? 

Es stimmt schon, manche Menschen (mich eingeschlossen 😉 ) sind süchtig nach Persönlichkeitsentwicklung und vergessen, dass sie schon wertvoll und vollkommen SIND – egal wie viele blinde Flecken und limitierende Muster sie noch haben. 

Und manchmal dürfen wir uns einfach ins Sein hinein entspannen, ohne „die beste Version unserer selbst“ werden zu wollen. 

AberLeben ist Expansion. Ist Wachstum. Ist Entwicklung. Nicht linear, sondern zyklisch. Nicht immer und ständig – aber immer wieder. Nicht immer sichtbar nach oben und in die Ausdehnung – manchmal auch unsichtbar in die Tiefe und nach Innen. 

Fülle-Gedanke:  Ich werde mich immer weiterentwickeln – in meinem Tempo und zu meiner Zeit.

# 12 Glück ist begrenzt

Immer, wenn ich so richtig, richtig glücklich bin. 

Immer, wenn mein Leben vor Fülle und Erfüllung nur so vibriert. 

Immer, wenn ich kaum glauben kann, dass ich mir tatsächlich ein maßgeschneidertes Leben erschaffen habe. 

Immer dann bekomme ich Angst. Immer dann beschleicht mich das Gefühl, dass bald etwas Furchtbares geschehen wird, dass hinter der nächsten Ecke eine Katastrophe lauert. 

Dahinter steckt natürlich ein Upper Limit Problem. 

“Each of us has an inner thermostat setting that determines how much love, success, and creativity we allow ourselves to enjoy. When we exceed our inner thermostat setting, we will often do something to sabotage ourselves, causing us to drop back into the old, familiar zone where we feel secure.“~ Gay Hendricks

Unsere Fähigkeit, Glück „auszuhalten“ ist begrenzt und will mit jedem Upgrade, das wir kreieren, neu trainiert werden. 

Und der wahrste Satz des Universums („Das wird nicht so bleiben“) gilt nicht nur für die schwierigen Lebensphasen, sondern auch für die leichten und wonnigen. 

Dennoch: Glaubt da irgendetwas in uns, zu viel Glück würde irgendwann bestraft? Gibt es da womöglich einen verborgenen Glaubenssatz, dass wir uns nicht zu sehr freuen sollten, weil uns alles, woran wir uns freuen, wieder genommen wird? 

Zu glauben, die besten Zeiten würden bereits hinter uns liegen, zeigt uns, wie wenig wir an die Fülle des Lebens glauben. 

„The best is yet to come“ – das hat sich für mich schon oft bewahrheitet.

Fülle-Gedanke: Das Beste kommt erst! 

Vielleicht wunderst du dich, dass das Thema Geld in dieser Sammlung gar nicht vorgekommen ist – denn natürlich zeigt sich bei diesem Thema besonders deutlich, ob wir im Mangeldenken verhaftet sind oder uns schon auf Fülle und Freiheit ausgerichtet haben. 

Allerdings ist das Thema Geld besonders komplex. Wir alle haben eine Unmenge an Glaubenssätzen übernommen und unser Verhalten wird von dem gesteuert, was wir in der Kindheit erlebt beziehungsweise von unserem Familiensystem übernommen haben. Menschen, die ein entspanntes, liebevolles Verhältnis zu Geld haben – ohne enorme emotionale Ladung -, sind selten. Und zwar völlig unabhängig von Kontostand, Einkommen und Lebensstil. 

Wenn wir unsere Beziehung zu Geld heilen, heilen wir auch unsere Beziehung zur Fülle generell, und ein Stück weit auch unsere Beziehung zu uns selbst. Dazu müssen wir jedoch in die Tiefe gehen, denn oberflächliche Ausbesserungsarbeiten bleiben langfristig wirkungslos. Und in die Tiefe gehen bedeutet: Wir müssen unsere unbewusste Money Story entlarven und sie bewusst neu schreiben!

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