Angst vorm Scheitern? Mit diesen 3 Mindset Quickies lernst du das Scheitern lieben

Laya Commenda schreibt im Café

„Das Leben schrumpft oder dehnt sich aus, proportional zum eigenen Mut“, meinte Anaïs Nin.

Sie hatte so recht.

Leben will sich ausdehnen, will wachsen und expandieren.

Du BIST Leben, und es liegt in deiner Natur, dich auszudehnen und immer weiter zu wachsen. Stehenzubleiben und es dir ausschließlich in der Komfortzone gemütlich zu machen, bedeutet schrumpfen. Also: weitergehen. Und wachsen.

So weit, so einfach.

Wäre da nicht die Sache mit der Angst – der Angst vorm Scheitern.

Ich werde dir hier nicht erzählen, dass dein Mut dadurch belohnt wird, dass du niemals scheitern wirst.

Denn die Wahrheit ist: Du WIRST scheitern. Oft. Und schmerzhaft.

Es sei denn, du willst lieber schrumpfen als wachsen, lieber nichts Neues wagen und stattdessen alles so lassen, wie es ist – das wäre dann eine ganz andere Art von Scheitern. Eine viel profundere. Eine, die sich dem Leben verweigert, statt sich seinen natürlichen Wachstumskräften anzuvertrauen.

Egal, ob du dich auf eine Bühne stellen und deine eigenen Songs zum Besten geben, Handstand lernen oder eine neue Geschäftsidee ausprobieren möchtest: Scheitern ist ein Teil des Plans.

Ich werde dir hier auch nicht erzählen, dass ich einen Trick auf Lager habe, der das Scheitern zum Honiglecken macht. Nein, habe ich nicht. (Falls DU einen hast, lass es mich unbedingt wissen!) Scheitern wird immer weh tun. Die Frage ist nur – heißen wir diesen Schmerz willkommen? Entscheiden wir uns dazu, ihn zu bejahen, anstatt unter ihm zu leiden?  

Die folgenden drei Mindset-Quickies machen das Scheitern nicht nur erträglich, sondern sogar lustvoll. Und sie ersetzen die Scham über das Scheitern durch Stolz darauf, es probiert zu haben.

Neugierig geworden? Los geht’s!

 

Mindset Quickie #1: Sei Forscherin, und nimm’s nicht persönlich!

 

„Niemals aufgeben! Unsere größte Schwäche ist das Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg besteht darin, immer wieder einen neuen Versuch zu wagen“, sagte Thomas A. Edison, der Erfinder der Glühbirne. Er brauchte sage und schreibe 9500 Anläufe, um einen Kohlefaden dauerhaft zum Leuchten zu bringen.

Hätte Edison nach zehn Versuchen gedacht: „Das wird nie etwas. Ich bin einfach zu dumm dafür. Ich bin nicht dafür geeignet“, säßen wir womöglich noch heute im Dunkeln.

Edison war Wissenschaftler. Forscher mit Experimentiergeist. Forscher rechnen gar nicht damit, dass es beim ersten Versuch klappt. Sie sind neugierig und wollen HERAUSFINDEN, was funktioniert und was nicht. Sie kommen nicht auf die Idee, es persönlich zu nehmen und sich für unfähig zu halten, nur weil die ersten paar Versuche nicht die Ergebnisse bringen, auf die sie abzielen. Sie analysieren, machen Notizen, testen neue Ansätze, und probieren es wieder und wieder – so lange, bis plötzlich etwas zu leuchten beginnt und die Welt erhellt.

Häufig (er)finden Wissenschaftler*innen sogar etwas ganz anderes und viel großartigeres, als wonach sie ursprünglich gesucht hatten. Lass dich überraschen! Wenn du dein Scheitern nicht persönlich nimmst, erwarten dich die wundervollsten Überraschungen.

{Manchmal ist Aufgeben das Mutigste, das wir tun können. Zu erkennen, ob Aufgeben oder Weitermachen uns zur Heldin unseres Lebens macht, ist nicht immer einfach. > > Hier sind 9 Entscheidungshilfen.} 

 

Mindset Quickie #2: Drück den Reset-Button

 

Einmal scheitern – okay.

Aber mehrmals hintereinander? Und trotzdem nicht aufgeben?

Der Trick heißt: Reset-Button.

Du schenkst dir selbst dein geballtes Mitgefühl (siehe Mindset Quickie #3), analysierst deine Erfahrung und entwickelst Verbesserungsmöglichkeiten … und dann: Lass los! Du schüttelst die Enttäuschung ab, atmest tief durch und startest mit frischem Mut von vorn. Du vergisst alles, was bisher war, kultivierst neuen Enthusiasmus und Anfängergeist.

Du schreibst keine Geschichte des Scheiterns, sondern eine des Dranbleibens. Mit jedem Mal Dranbleiben und Weitermachen stärkst du deine Willenskraft und entwickelst mit der Zeit Superkräfte!

 

# 3 Mindset-Quickie #3: Stolz statt Scham

 

Mindset hin, Quickie her: Scheitern tut weh. Aber so richtig schlimm wird es,  wenn wir noch eine Schicht drauflegen, indem wir uns für unser Scheitern schämen.

Als ich 2014 die Lounge gegründet habe, haben gleichzeitig drei andere Yogastudios in nächster Nähe eröffnet. Uuuaaah, das war ganz schön eng! Und ich hatte nicht nur Angst davor, dass wir diesem Druck nicht standhalten würden, sondern noch viel mehr davor, mein Gesicht zu verlieren und das Image der erfolgreichen Wonderwoman nicht aufrecht erhalten zu können.

Was mir damals geholfen hat, war der Gedanke: „Okay. Ich gebe mein Bestes. Ich gebe mein ganzes Herzblut hinein. Aber ich weiß, dass wahrscheinlich nur ein oder zwei dieser vier Studios überleben werden. Falls meines dazugehört, werde ich dafür unendlich dankbar sein. Falls das Leben es anders will, werde ich es zur Kenntnis nehmen – und mich NICHT dafür schämen, sondern stolz darauf sein, dass ich es versucht habe!“

Wenn du scheiterst, dann schenk dir alles Selbstmitgefühl, das du aufbringen kannst. Und: Sei stolz auf dich!

Wir denken, dass wir nur dann stolz auf uns sein dürften, wenn wir etwas geschafft oder geleistet, gemeistert oder vollbracht haben.

Von diesem Denkmuster habe ich mich befreit.

Ich bin stolz auf jeden Versuch, den ich wage – egal ob er glückt oder nicht.

Ich bin stolz darauf, dass ich nicht nur bereit bin, das Risiko zu scheitern auf mich zu nehmen, sondern tatsächlich bereit bin, zu scheitern. Im Großen und im Kleinen.  Immer wieder.

Weil ich nie aufhören will zu wachsen. Weil ich Lust habe, in mich hinein und über mich hinauszuwachsen. Und weil es so viel Lebendigkeit bereithält, zu entdecken, dass das, was ich bereits kann und weiß, längst noch nicht alles ist.

Es ist faszinierend, wie sehr sich das Leben ausdehnt, wenn wir das Scheitern willkommen heißen!

Wer weiß, vielleicht können wir tatsächlich lernen, das Scheitern zu lieben. Als Teil unserer Lebendigkeit. Als Teil des Lernens und Wachsens. Als liebevolles Feedback des Lebens an uns. Und als Teil des Plans.

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