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Die Mutter-Wunde: Emotionale Verletzungen heilen

Emotionale Verletzungen heilen

Wir waren in ihrem Bauch. Unsere Zellen haben sich in ihrem Körper herangebildet. Wir waren über die Nabelschnur untrennbar mit ihr verbunden. 

Die Beziehung zu unserer Mutter ist die prägendste, die wir jemals haben werden. 

Wie unsere Mutter uns begegnet ist, beeinflusst maßgeblich,  wie wir uns selbst begegnen. Wie wir unsere Weiblichkeit verstehen und leben, wie wir unsere Beziehungen führen, ob und wie wir Fülle zu empfangen bereit sind – all das ist von unserer Beziehung zu unserer Mutter geprägt. 

Indem wir emotionale Verletzungen durch unsere Mutter auflösen und unsere  „Mutter-Wunde“ heilen, verändert sich automatisch auch unsere Beziehung zu uns selbst, zu Liebespartner*innen, zu Mutter Erde und zum Leben mit all seiner Fülle. 

INDEM WIR EMOTIONALE VERLETZUNGEN UND UNSERE „MUTTER-WUNDE“ HEILEN, VERÄNDERT SICH AUTOMATISCH AUCH UNSERE BEZIEHUNG ZU UNS SELBST UND ZU UNSEREN LIEBESPARTNERN. 

Ich kann mich lebhaft an einen Moment erinnern – ich war damals in meinen frühen Dreißigern -, in dem ich meiner Mutter erzählte, dass ich mich von meinem damaligen Partner trennen würde. Ihre Antwort: „Ich KANN einfach nicht verstehen, dass du SO anders bist als ich.“ 

Damals wurde mir bewusst, wie aussichtslos es war, weiterhin um das Verständnis, die Anerkennung, die bedingungslose Liebe meiner Mutter zu kämpfen.

Viele Jahre später wanderte ich allein von Florenz nach Assisi. Meine Mutter war bereits verstorben – abe als ich nach einer beängstigenden Begegnung mit  zwei wilden Hunden wieder in Sicherheit war, erschien sie mir als Wolkenbild hoch im toskanischen Himmel, und ich hörte ihre Stimme sagen: „Ich bin stolz auf dich, meine Tochter!“

Da wusste ich, dass Heilung geschehen, und dass meine Beziehung zu meiner Mutter von allen Belastungen und Verstrickungen gereinigt war. 

Zu diesem Heilungsweg gehört, dass wir unsere Mütter nicht nur als unsere Mütter sehen, sondern als Frauen ihrer Zeit, ihrer Generation, mit all ihrem Geworden-Sein. Dazu gehört auch, uns selbst als Kind und Tochter dieser Erde zu verstehen, also unser Tochter-Sein in einen weniger persönlichen (und dadurch weniger systemisch verstrickten) Kontext zu stellen. Dazu gehören auch Mitgefühl, Vergebung und das Neu-Weben (in manchem Fällen auch das Auflösen) des emotionalen Bandes, das uns mit unserer Mutter verbindet. 

Das Schönste an diesem Weg des Heilwerdens ist, dass wir damit eine Kette durchbrechen. Wenn ich als Coach mit jungen Müttern arbeite, macht es mich unendlich glücklich zu sehen, wie bewusst und selbstreflektiert diese Frauen sind, und wie sehr sie ihre eigenen emotionalen Verletzungen bereits aufgearbeitet haben. Auch wenn ich auf Reisen bin, erlebe ich auf Flughäfen, im Zug, am Strand oder im Restaurant oft Szenen mit, die mich sehr berühren. Sie zeigen mir, wie viel kollektive „Heil-Arbeit“ bereits geschehen ist, seit so viele Frauen während des Weltkrieges schwere Traumata erlebt und später an ihre Töchter weitergegeben haben.

    

# Die mütterlichen Schatten-Archetypinnen

Jeder Kulturkreis hat seine eigenen, positiven Mutter-Archetypinnen. Da ist zum Beispiel die nährende, die bedingungslos liebende und auch die weise Mutter.

Aber es gibt auch mütterliche Schatten-Aspekte, und fast jede Tochter ist mit einem oder mehreren davon konfrontiert. Da ist zum Beispiel die aggressive Mutter, die narzisstische Mutter oder die emotional abwesende Mutter. Da ist die perfekte „Übermutter“ und die  leidende Mutter. Dann gibt es auch noch weitere Archetypinnen, wie zum Beispiel die eifersüchtige / neidische Mutter. 

Diese archetypischen Muster zu verstehen, hilft uns, Frieden mit unseren Müttern zu schließen, statt weiterhin in unserer Beziehung zu ihnen verstrickt und dadurch in vielerlei Hinsicht blockiert zu sein. 

„Wenn wir nicht richtig bemuttert werden, lässt das in uns eine große Leere zurück. Es gibt schrecklich viele Mädchen, die nicht mit dem Bewusstsein ihrer eigenen Stärke aufgewachsen sind und nicht die Fürsorge und Zärtlichkeit erfahren haben, die uns allen zustehen. Oft ist das den Frauen nicht bewusst. Ihnen ist klar, dass sie deprimiert sind oder zu viel essen, die Symptome können sich in vielem ausdrücken, aber wenn man dahinter schaut, erkennt man, dass es die Mutterwunde ist, die sie kitten wollen. Ganz egal wie wir versuchen, diese Lücke zu füllen, ob mit Drogen, flüchtigem Sex oder Essen: Diese Wunde wird nicht geheilt, solange wir nicht direkt daran arbeiten und die Wut und die Trauer anpacken.“ 

Susan Forward

# Wie zeigt sich die Mutter-Wunde?

Obwohl jede Mutter-Tochter-Beziehung anders ist und daher auch die Ausdrucksformen der Mutter-Wunde individuell sind, gibt es doch ein paar typische Symptome.

Suchtverhalten zum Beispiel ist häufig ein Ausdruck der unerfüllten Sehnsucht nach mütterlicher Geborgenheit. Schwierige Beziehungen zu Liebespartner*innen, in denen Frauen sich einsam und „ungesehen“ fühlen, können ebenfalls Ausdruck einer nicht geheilten Beziehung zur Mutter sein. Mutter-Wunden zeigen sich oft auch in subtiler, aber enorm schmerzhafter toxischer Scham, oder in einer übersteigerten Leistungsbereitschaft, gepaart mit scheinbar unstillbarem seelischen Hunger.

„Wenn die Beziehung zur Mutter von Kritik oder Konkurrenzdenken geprägt ist, laden Frauen oft einen Mann in ihr Leben ein, der dieses Verhalten spiegelt. Die Worte mögen sich unterscheiden, aber die Musik ist die gleiche.“

Susan Forward

# Die Mutter-Wunde heilen – wie geht das? 

Bei tief sitzenden Verletzungen brauchen wir Töchter oft tatsächlich einen therapeutischen Ansatz, um unsere Wunden zu heilen, unsere emotionale Unabhängigkeit zu behaupten und zu einer authentischen, selbstbewussten Weiblichkeit zu finden.

Oft hilft es, eine andere mütterliche Figur im Leben zu haben als die leibliche Mutter. Auch die Auseinandersetzung mit der kollektiven Verletzung und Beschämung des Weiblichen über viele Jahrhunderte hinweg schafft Verständnis für das Geworden-Sein unserer Mütter – und für unser eigenes. 

Auch DEEP JOURNALING kann ein wertvoller Weg sein, emotionale Verletzungen ans Licht des liebevollen Bewusstseins zu holen und ein Stück weit zu heilen – deshalb lade ich dich herzlich zur DEEP JOURNALING EXPERIENCE am 8. März ein!

In diesem kostenfreien Webinar zeige ich dir, wie du Journaling nutzen kannst, um mit deiner Mutter-Beziehung Frieden zu schließen und mehr emotionale Unabhängigkeit zu erlangen. 

DEEP JOURNALING EXPeRIENcE:HEILE DEINE MUTTERWUNDE

Der Kurs als Zusatz in der Deep Journaling Academy

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0 Antworten

  1. ….tief berührt von Deinen Ausführungen und Deinem wertollen Angebot ¬ zum “Weltfrauentag“….wow…..
    Danke von Herzen,
    Dagmar

    1. Danke, liebste Dagmar ? Es ist wohl für fast jede Frau ein wesentliches Thema … und ich erlebe eine so beglückende neue Qualität unter uns Frauen, ein Miteinander-Heilen und Wachsen, vor allem in den letzten Jahren!

  2. Liebe Laya, ich bin gerade mitten im Heilungsprozess… den prägendsten Teil meiner Mutter-Wunde konnte ich nach vielen Monaten des Loslassens letztes Weihnachten, zusammen mit einem Bild, das ich für meine Mutter (84 J.) gemalt hatte, auflösen… Sie machte spürbar einen Schritt auf mich zu und konnte erstmals aussprechen, dass sie stolz auf mich ist. Jahrelang konnte ich mich ihr nicht annähern, weil die Wunden so gross waren. Schritt für Schritt fühle ich mich endlich unabhängig von ihrer Anerkennung. Die Befreiung ist einzigartig und ich kann nur jeder Frau empfehlen, sich ihrer Mutterwunde zuzuwenden; mit Achtsamkeit, Vergebung und -am wichtigsten!- SELBSTLIEBE gelingt die Heilung, und es braucht Geduld und Zeit. Allen einen schönen Sonntag! Liebe Grüsse, Belinda

    1. Liebe Belinda,
      ich bekomme Gänsehaut, wenn ich deine Worte lese – sie gehen sehr tief und ich spüre ihre Wahrhaftigkeit. Was mich besonders berührt, ist, dass deine kreative Gabe, das Malen, Teil deines Heilungsweges war!

      Danke fürs Teilen ?
      Laya

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