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Bist du bereit, diesen Preis zu zahlen? 

 Juli 23, 2022

Okay, du willst also ein Buch schreiben. 

Du willst eine neue Karriere starten, ein Business gründen oder etwas tun, das du zuvor noch nie getan hast. 

Du willst deine Beziehungen verändern, an einen anderen Ort ziehen, Mutter werden oder einen neuen Freundeskreis aufbauen. 

Ich glaube dir, dass du das willst - aufs Wort. 

Aber bist du auch bereit, den Preis dafür zu zahlen? 

John Assaraf, ein Experte für behaviorale Neurowissenschaften und Neuroplastizität, unterscheidet zwischen "interessiert" und "committed" sein.

Wir können alles mögliche wollen und planen, wir können von allem möglichen träumen und fantasieren - aber wenn wir nicht bereit sind, uns zu committen und den erforderlichen Preis zu zahlen, bleibt es beim Traum. 

Zum Beispiel wollen wir neue Wege beschreiten - aber wir sind nicht bereit, den Preis der Unsicherheit zu bezahlen, und möchten schon vorher ganz genau wissen, was passieren wird. 

Wir wünschen uns neue Freund*innen oder Kund*innen, sind aber nicht bereit, die "alten" loszulassen. 

Wir wollen ein Business gründen, aber kein finanzielles Risiko eingehen, wir wollen die Vorteile eines neuen Jobs, ohne die Bequemlichkeit des alten  aufzugeben, wir wollen neue Aktivitäten ausprobieren, aber die alten nicht loslassen, um Platz für sie zu schaffen.

Kurz: Wir wollen, dass alles anders wird, und gleichzeitig alles beim Alten bleibt. 

Mh, ich befürchte, das geht sich nicht ganz aus 😉


Der Preis, den wir bereit sind zu zahlen, veredelt das Vorhaben

Alle Dinge, die es wert sind, getan zu werden, erfordern von uns Einsatz, Disziplin, Vertrauen, und die Bereitschaft, das Bestehende und Gewohnte hinter uns zu lassen - zum Teil zumindest.

Ich finde, es ist eine schöne Haltung, für das, was wir uns erträumen, bewusst einen Preis zu zahlen - das veredelt unser Vorhaben.

Es geht ja nicht darum, etwas zu OPFERN - sondern darum, KLAR zu sein, und kleine Annehmlichkeiten und Vertrautheiten hinter uns zu lassen, um uns auf unsere große Lebensvision zuzubewegen. Mit dieser Klarheit verliert das Loslassen den Geschmack von Verzicht und Opfer. 

Also! Hier kommen fünf Spielarten des Preises, den wir für Veränderung / Transformation / Metamorphose zahlen müssen. 

Wenn wir wirklich committed sind - und nicht nur unverbindlich interessiert - werden wir das mit Freude tun ... oder zumindest mit Hingabe 😉

„Wie wird man ein Schmetterling?“ fragte die Raupe.
"Du musst so sehr fliegen wollen, dass du bereit bist
deine Existenz als Raupe aufzugeben!" sagte der Schmetterling.
Trina Paulus


Der Preis des Unbehagens

"There's nothing I'm not willing to feel" - das steht in meinem Mindset-Buch, und ich lese diesen Satz fast täglich. 

Wäre ich nicht bereit, Angst, Scham, Unsicherheit und Unbehagen zu empfinden, hätte ich niemals ....

... meine Mitarbeitern Vollzeit angestellt (aus Angst, nicht genug Umsatz zu machen, um ihr Gehalt bezahlen zu können, und sie wieder entlassen zu müssen)

... einen eigenen Zertifikatslehrgang entwickelt (aus Unsicherheit, ob ich das überhaupt kann, kompetent genug bin, ausreichend Teilnehmerinnen haben werde, und so weiter)

... ein  Studium in London begonnen (aus Scham über mein brüchiges Englisch)

... meine Weltreise angetreten (aus Unbehagen bei dem Gedanken, welche Konsequenzen das für die Beziehungen zu meinem Liebsten und meinem Sohn haben könnte)

Das sind nur ein paar Beispiele, aber ... Wie klein und eng wäre mein Leben, hätte ich all das nicht getan! 

Den Preis unangenehmer Gefühle zu zahlen, fällt mir noch immer nicht leicht - aber da ich noch jedes Mal dafür belohnt wurde, übe ich, diese Gefühle nicht nur zu akzeptieren, sondern sie aus ganzem Herzen willkommen zu heißen. Unangenehm sind sie immer noch, aber mit der Zeit wird es einfacher. Ich versprech's ?


“I have accepted fear as part of life – specifically the fear of change... I have gone ahead despite the pounding in the heart that says: turn back....”
Erica Jong


Der Preis der alten Identität

"In order to have your mind blown, you have to be willing to blow your current identity."  Dieser Satz meiner Mentorin Brooke Castillo hat sich mir zutiefst eingeprägt. 

Zugegeben, er klingt nach typisch amerikanischem Alles-ist-möglich - aber er trägt dennoch viel Wahrheit in sich. 

Zum Glück müssen wir nicht jedes Mal unsere gesamte Identität aufgeben, um uns zu verändern - aber Teile davon müssen wir gehen lassen.


“To say goodbye is to die a little.”
Raymond Chandler


Zum Beispiel können wir nicht das Bild der stets zur Verfügung stehenden Super-Mutter aufrechterhalten, wenn wir uns entscheiden, in uns selbst und unsere Zukunft zu investieren. 

Wir können auch nicht everybody's darling bleiben und in der Rolle des people pleasers verharren, wenn wir echte und wahrhaftige Freundschaften und Beziehungen haben wollen, in denen wir nicht erschöpfen oder gar ausbluten. 

Wir können als Unternehmerinnen nicht für ALLE da sein und nie jemanden irritieren wollen, und gleichzeitig unsere Preise erhöhen und so viel verdienen, wie unsere Arbeit, unsere Erfahrung und unser Wissen es wert sind. 

Kurz: Manche Aspekte unserer Identität, in denen wir uns bequem eingerichtet haben, müssen wir bereit sein, loszulassen, um in eine neue Identität hineinzuwachsen. 

„Die Schlange, welche sich nicht häuten kann, geht zugrunde. Ebenso die Geister, welche man verhindert, ihre Meinungen zu wechseln; sie hören auf, Geist zu sein.“
Friedrich Nietzsche

MANCHE ASPEKTE UNSERER IDENTITÄT, IN DENEN WIR UNS BEQUEM EINGERICHTET HABEN, MÜSSEN WIR LOSLASSEN, UM IN EINE NEUE IDENTITÄT HINEINZUWACHSEN.  



Der Preis alter Beziehungen

Es ist ja bereits angeklungen - wenn wir wachsen und expandieren, wirkt sich das auf unsere Beziehungen aus. Manche unserer bestehenden Beziehungen werden sich auflösen, andere einschlafen, andere vielleicht mit einem Konflikt enden. 

Diesen Preis zu zahlen, wird jedoch doppelt belohnt: Neue Menschen werden in unserem Leben erscheinen, mit denen unser aktuelles Sein viel mehr in Resonanz ist! Diese neuen Beziehungen sind häufig viel beglückender, erfrischender und inspirierender als unsere früheren. Oft braucht es gar keine lange gemeinsame Geschichte, um ganz schnell gegenseitiges Vertrauen zu empfinden und wundervolle Freundschaften zu kultivieren. 

Und keine Sorge: Es müssen ja nicht ALLE bestehenden Beziehungen gehen! Manche bleiben, wie sie sind, andere verändern sich - und darin liegt eine große Chance. 

“Things change. And friends leave. Life doesn't stop for anybody.”
Stephen Chbosky


Der Preis der Wachstumsschmerzen

Eines ist sicher: Mit jedem Wachstumsschritt und mit jedem Sprung auf das nächste Level, tauchen unsere geliebten "Themen" auf. 

"Kann es sich nicht bitte irgendwann ausgetriggert haben?" habe ich kürzlich eine meiner Soul Sistas gefragt - aber natürlich kenne ich die Antwort auf diese Frage längst. 

Nein, es wird sich nie ausgetriggert haben, und manche unserer "Themen" werden wohl nie zur Gänze gelöst sein. 

Zu wachsen wird IMMER mit Wachstumsschmerzen einhergehen, egal, wie viele Runden wir bereits gedreht haben, und egal, auf welchem Level unserer Spirale wir uns befinden. 

Das Schöne ist: Je "höher" wir steigen, je mehr Schleudergänge in der  Waschmaschine des Lebens wir bereits (üb)erlebt haben, desto bewusster ist uns, was sich gerade abspielt - und desto sicherer wissen wir auch, dass uns  NACH dem aktuellen Schleudergang neue Klarheit und Kraft geschenkt werden. 

“'Personal growth' is misleading, because it sounds like it's going to be fun but if we called it 'deliberately making yourself so uncomfortable it'll feel like you're dying' nobody would do it." 
~ Emily McDowell


Der Preis des Nicht-Wissens

Meine buddhistischen Lehrer*innen haben mich vieles gelehrt, aber für DIESES Teaching bin ich ihnen besonders dankbar:

"Meilensteine sind nicht dazu da, mitgeschleppt zu werden."

Kaum glaube ich zu wissen, wie Marketing funktioniert, ist schon wieder alles anders und ich muss mich neu aufstellen und ausrichten. 

Kaum glaube ich, endgültig verstanden zu haben, was Liebesbeziehungen zum Erblühen bringt, verändert sich die Dynamik, und mein Liebster und ich müssen wieder von Neuem erforschen, verhandeln, experimentieren. 

Kaum glaube ich, herausgefunden zu haben, welche Praxis, welche Rituale und welchen Rhythmus mein Körper und meine Seele brauchen, um sich wohlzufühlen, verändert sich etwas, und ich bin gefordert, mich und meine Bedürfnisse aufs Neue kennenzulernen. 

Manchmal haben wir etwas "Sichergewusstes" gefunden, eine Einsicht gewonnen, eine Schicht durchdrungen - und das fühlt sich herrlich nach Angekommen-Sein an.  

Aber diese Sicherheit ist kein Ort zum Verweilen.  

Statt es uns in ihr bequem zu machen, können wir uns in die Sicherheit hinein entspannen, dass Unsicherheit kein Problem ist. 

Deshalb: Onward!

Always. 

Und zwar ohne Meilensteine im Rucksack. 


“Stepping onto a brand-new path is difficult, but not more difficult than remaining in a situation, which is not nurturing to the whole woman.”
Maya Angelou


Buchtipps und Ressourcen:

  • Carol S. Dweck: Mindset: The New Psychology of Success
  • Ryan Holiday: The Obstacle is the Way. The Timeless Art of  Turning Trials into Triumph
  • John Assaraf: Innercise: The New Science to Unlock Your Brain's Hidden Power
  • Rick Hanson: Achtsam wie ein Buddha: Mit Meditation und Neurowissenschaft zum wahren Ich - Die 7 Stufen: von mehr Gelassenheit bis zum erwachten Geist
  • Tara Swart: The Source: Open Your Mind, Change Your Life 
  • Emily Balcetis: Clearer, Closer, Better: How Successful People See the World

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