.st0{fill:#FFFFFF;}

Drei neue beste Freunde für dich 

 Mai 12, 2022

Sommer 2011, in einer kleinen Holzhütte mitten im Wald. 

Eine Frau Ende 30 kauert in einer Ecke der Hütte. Wie gelähmt sitzt sie am Boden, die Arme um die Beine geschlungen, die Stirn auf den Knien. 

Soll sie das wirklich tun? Sich selbstständig machen, ohne Netz und doppelten Boden, als Single Mom ohne finanzielle Rücklagen? 

Ganz klein macht sie sich, diese Frau. 

Und sie ist vor Angst erstarrt. 

Fast forward, Anfang 2022.

Eine Frau Ende 40 geht am ersten Tag des neuen Jahres spazieren. Auch jetzt ist Angst da. 

Soll sie das wirklich tun? Sich auf eine lange Reise ins Unbekannte begeben, einmal um die Welt, so weit weg von allem, was ihr lieb und teuer ist, von ihrem Liebsten, ihrem Sohn, ihren Freund*innen und Vertrauten? 

Doch diesmal ist diese Frau nicht erstarrt. Sie macht sich nicht klein. Sie bleibt nicht in einer Ecke hocken. Sie setzt einen Fuß vor den anderen. "Danke, Angst", denkt sie. "Ich weiß, du willst mich schützen - aber das kann ich selbst. Ab auf die Rückbank mit dir - das Steuerrad gehört MIR! Ich mach' das jetzt einfach, und du wirst sehen: Es wird großartig." 


Angst, Unbehagen, Unsicherheit: Freunde oder Feinde? 

Damals, im Jahr 2011, hatte ich mich für ein paar Tage in eine Retreat-Hütte im Wald zurückgezogen, um eine Entscheidung zu treffen: Selbstständigkeit ja oder nein? 

Hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, wäre ich nicht stundenlang vor Angst erstarrt in der Ecke gehockt

Hätte ich gewusst, dass Angst ein zuverlässiger Kompass ist, hätte ich mich nicht von ihr lähmen lassen. 

Hätte ich gewusst, dass mein Gehirn um jeden Preis mein ÜBERLEBEN sichern will, und mich dadurch vom wahren LEBEN abhält, wäre mir die Entscheidung leichter gefallen. 

Die meisten Menschen befinden sich, ob es ihnen nun bewusst ist oder nicht, im Überlebensmodus. Sie lassen sich von Angst, Unbehagen und Unsicherheit davon abhalten, WIRKLICH zu leben. Davon, voll und ganz lebendig zu sein.

Wenn du das zulässt, sind Angst, Unbehagen und Unsicherheit die größten FEINDE für deine Lebendigkeit. 

Sie können aber auch deine drei neuen besten FREUNDE sein - sofern du verstehst, worin ihre wahre Botschaft besteht! 


Immer an der Angst entlang

Angst ist, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, kein Anzeichen dafür, dass wir in Gefahr sind. Unser Gehirn produziert Gedanken, die Angst in uns auslösen, weil es uns schützen will - vor etwas, das gar nicht existiert. 

Denn die Programmierung unserer Gehirne stammt aus grauer Vorzeit. Damals lauerte hinter jeder Ecke Gefahr, und das Leben war ein täglicher Kampf ums nackte ÜBERLEBEN. 

Der einzige Weg, um aus diesem Kampf auszusteigen, ist, uns die Angst zur Verbündeten zu machen - und sie als das zu erkennen, was sie ist: Der Wegweiser zu einem freien, authentischen, erfüllten Leben.  

„Ich glaube, dass die Angst, die man hat, wenn man an einem Abgrund steht, in Wahrheit vielmehr eine Sehnsucht ist. Eine Sehnsucht, sich fallen zu lassen – oder die Arme auszubreiten und zu fliegen.“ ~ Isabel Abedi


Das bedeutet nicht, dass wir halsbrecherische Dinge tun sollten. Es bedeutet auch nicht, dass wir UNVORSICHTIG werden müssten. Ganz im Gegenteil - wir können die Botschaft der Angst hören, verstehen und integrieren. So holen wir sie ins Boot und können umso mutiger aus unserer Komfortzone heraustreten - und hinein in eine vielversprechende Zukunft

„Beherzt ist nicht, wer keine Angst kennt, beherzt ist, wer die Angst kennt und sie überwindet.“ ~ Khalil Gibran


Unbehagen: Die Währung für Freiheit und Erfolg

Das Unbehagen, wenn wir endlich NEIN sagen, wo wir früher JA gesagt (und es hinterher bereut) hätten. 

Das Unbehagen, wenn wir endlich zu uns selbst stehen, auch wenn wir dafür andere enttäuschen müssen. 

Das Unbehagen, wenn wir endlich sichtbar werden, statt uns weiterhin zu verstecken, wenn wir unsere Preise erhöhen, statt uns weiterhin unter unserem Preis zu verkaufen, wenn wir uns endlich um uns selbst kümmern, statt die Managerinnen des Universums sein zu wollen, wenn wir auf Menschen zugehen statt weiterhin im Schneckenhaus zu bleiben. 

Dieses Unbehagen kennen wir wohl alle. Und ja, es fühlt sich WIRKLICH unbehaglich an, die alten Kleider abzustreifen und noch nicht in die neuen hineingewachsen zu sein.  

Aber wir können dieses Unbehagen EINLADEN und UMARMEN. Wir können diesen Preis für Freiheit, Ausdehnung und Erfolg mit Freude zahlen. Wir können es uns behaglich machen im Unbehagen - im Wissen darum, wie viel es uns ermöglicht. So vieles, was wir niemals erleben würden, würden wir in jenem engen Korsett steckenbleiben, das uns zwar Halt gibt,  uns aber die Luft zum Atmen nimmt.

"Discomfort is the currency of your dreams." ~ Brooke Castillo


Unsicherheit: Zeit für das Neue!

"Ich bin schon gespannt, wer die Frau sein wird, die von dieser Reise zurückkehrt", sagt mein Liebster. 

"Ich auch", antworte ich. "Aber ich habe keine Ahnung." 

Das fühlt sich einerseits großartig und abenteuerlich an - andererseits auch ziemlich scary. 

Es ist schon witzig: Wir wollen neue Wege gehen, eine neue Richtung einschlagen, Neuland betreten, uns neu erfinden ... und gleichzeitig alles schön unter Kontrolle haben 😉 

Viele meiner Klient*innen, die eine Beziehung, einen Job, einen Ort oder eine alte Identität hinter sich lassen, möchten sich sooo gerne an etwas festhalten. Sie möchten sooo gerne schon wissen, was danach kommt. 

Aber es liegt in der Natur der Sache, dass wir das nicht wissen KÖNNEN.

Wir müssen ZUERST eine Tür schließen, bevor sich die Fenster in die Freiheit öffnen können. Wir müssen ZUERST die Unsicherheit lieben lernen, schwankend und zögerlich ein paar Schritte hierhin und dorthin setzen, bis wir eine neue Richtung und festen Halt unter den Füßen gefunden haben. 

Verweigerst du dich der Unsicherheit, wird sie zum Feind für deine Entfaltung. Heißt du sie willkommen, wird sie zu deiner bunten Spielwiese. 

OFT MÜSSEN WIR ZUERST EINE TÜR SCHLIESSEN, BEVOR SICH DIE FENSTER ZUR FREIHEIT ÖFFNEN KÖNNEN. 


WIR MÜSSEN DIE UNSICHERHEIT LIEBEN LERNEN, BIS WIR EINE NEUE RICHTUNG UND FESTEN HALT UNTER DEN FÜSSEN GEFUNDEN HABEN.



Freundschaft schließen

Unsere Beziehung zu Angst, Unbehagen und Unsicherheit entscheidet darüber, ob wir das Produkt unserer alten Programmierungen sind - oder selbst die Programmierung übernehmen. 

Im Gegensatz zu unseren Vorfahren leben wir in einer Zeit, in der wir diese Entscheidung bewusst treffen können, und in der wir wunderbare Tools zur Verfügung haben, um die alten Programmierungen zu überschreiben!

Oft schubst das Leben uns in Situationen, in denen uns nichts anderes übrig bleibt, als aus unserem eigenen Schatten hervorzutreten. Viel schöner ist es aber, wenn wir das freiwillig und absichtsvoll tun.

Bye, bye, Hilflosigkeit.

Hello, Selbstermächtigung! 

Lass uns Freundschaft schließen mit Angst, Unbehagen und Unsicherheit. Lass sie uns willkommen heißen, als Zeichen unserer Hingabe ans Leben - und unserer Dankbarkeit für die Gestaltungsmöglichkeiten, die wir geschenkt bekommen haben!

Buchtipps und Ressourcen:

  • Pema Chödrön: Geh an die Orte, die du fürchtest
  • Ethan Kross: Chatter
  • Carol Dweck: Mindset
  • Kashdan & Biswas-Diener: The Upside of the Dark Side
  • Sabine Asgodom: Deine Sehnsucht wird dich führen
{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Aktuelle Beiträge

Wege aus dem emotionalen Schmerz
Neues Script, neues Leben: Viewpoint Voyage
7 Geheimnisse für deine Gedanken-Revolution in Rekordzeit
Emotionale Souveränität: Dein Weg zu innerer Stärke
>