Happiness is an Inside Job: 3 Schlüssel zum Glück

Glück und Zufriedeneheit

Viele Menschen suchen nach dem Schlüssel – aber nicht an der richtigen Stelle

Manche Menschen haben diesen Schlüssel bereits in der Hand, wissen aber nicht, wie sie ihn verwenden können. 

Wieder andere wüssten es in der Theorie, sind aber nicht bereit, den erforderlichen Aufwand zu investieren, um mit diesem Schlüssel die Tür zu öffnen.

Die Tür zum Glück.  

Der Glückskuchen von Sonja Lyubomirsky 

Glauben wir einem Modell der bekannten Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky, dann haben wir unser Lebensglück zu 40 Prozent selbst in der Hand und können dieses Potenzial durch gezielte „Glücks-Arbeit“ heben.

50 Prozent unseres subjektiven Glücksgefühls sind laut diesem Modell genetisch veranlagt, nur 10 Prozent sind äußeren Umständen geschuldet. 

Lyubomirskys Theorie wurde mehrfach kritisiert, und über die Prozentsätze lässt es sich vortrefflich streiten.

Sicher ist jedoch: Ein riesengroßes Stück unseres Glückskuchens backen wir selbst. 

Mit unserer Haltung. 

Mit unserer Ausrichtung. 

Und mit unserer Bereitschaft, die erforderliche „Glücks-Arbeit“ zu tun.  

Der Schlüssel zum Glück ist in Wirklichkeit ein ganzer Schlüsselbund mit mehreren kleineren und einigen großen Schlüsseln. Drei der wichtigsten lege ich mit diesem Goldstück in deine Hand ?

Schlüssel #1: Ich wähle, was ich denke (und fühle)

Auf meinem großen Trip rund um die Welt habe ich deutlich öfter Migräne als zuhause in meinem warmen Nest, wo ich kaum noch Migräne-Anfälle kenne (und wenn, dann nur ganz milde). Ein unregelmäßiger Tagesablauf, mein schwerer Rucksack, die  Klimaanlagen in Zügen, Bussen und Flugzeugen und der kaum vermeidbare Reisestress zeigen ihre Wirkung. 

„Was ich darüber denke, macht es noch viel schlimmer“, sage ich zu meiner Coach, und bitte sie, mit mir zu erforschen, welche Gedanken ich stattdessen wählen könnte. 

Im ersten Schritt hilft mir Frau Coach, mir bewusst zu machen, WELCHE Autopilot-Gedanken mein Gehirn produziert, und welche Gefühle sie in mir auslösen:

„Ich sollte das alles besser im Griff haben. Ich schaff’s noch immer nicht, besser auf mich zu achten! Und ich bin suuuuuper unglaubwürdig – ich predige anderen Selbstfürsorge, dabei bin ich selbst grottenschlecht darin“, denke ich.

Natürlich fühle ich mich entsprechend – schuldig, unfähig und hilflos – das Gegenteil von selbstwirksam also. 

„Wie wär’s damit?“, meint Frau Coach, und bietet mir einen Gedanken an, den ich noch nie gedacht habe: 

„Ich bin blond, ich habe blaue Augen, und ich habe Migräne.“

Ich muss herzhaft lachen. Wow, wie wundervoll neutral das klingt! All die emotionale Ladung, die Schuldgefühle und die Selbstverurteilung lösen sich in Nichts auf.

Dieses herrliche neutrale Nichts ermöglicht mir, ohne schmerzhaften zweiten Pfeil herauszufinden, wie ich in Zukunft besser für mich sorgen kann.

Das ist nur ein kleines Beispiel – aber es zeigt das Prinzip dieses machtvollen Schlüssels. 

Gedanken sind nichts weiter als Sätze im Kopf. Sie haben NULL Wahrheitsgehalt, auch wenn sie so tun, als ob. 

Das Wissen, dass wir WÄHLEN können, was wir denken wollen. 

Dass wir dadurch absichtsvoll Gefühle hervorrufen können – unabhängig von den äußeren Umständen. 

Und dass das unsere Wahrnehmung der Welt – und damit unsere subjektive  „Realität“ – völlig verändern kann. 

Das ist der Zentralschlüssel zum Glück.

Schlüssel #2: Ich lenke meine Aufmerksamkeit

Der Sommer ist zu Ende und ich bin suuuuuper unzufrieden mit mir. Bei weitem habe ich nicht alle Projekte umgesetzt und Punkte auf meiner To-Do-Liste abgehakt, die ich mir vorgenommen hatte. 

In meinem Kopf meckert und nörgelt es wie wild. Wie magnetisch wird meine Aufmerksamkeit von allem angezogen, was NICHT passiert ist. 

Hello, hello, negativity bias!

Also nehme ich Stift und Papier zur Hand, fröne meiner Listology-Leidenschaft, und notiere alles, was ich in diesem Sommer geschafft, gemeistert und umgesetzt habe. 

Und siehe da: Ich bin total beeindruckt von mir! Und stolz auf mich! Und motiviert für den Herbst! Und in Feierlaune! 

Fällt dir etwas auf? 

An den Fakten hat sich NICHTS geändert. 

Das einzige, das sich verändert hat, sind meine Aufmerksamkeit und meine Perspektive

Und noch etwas habe ich mit diesem simplen Umlenken meiner Aufmerksamkeit verändert: 

Meine Zukunft.

Denn nun bin ich motiviert, fühle mich kompetent und wirksam, und kann die Ärmel freudvoll hochkrempeln, statt resignativ an mir selbst herumzumeckern. 

„Energy flows, where attention goes“ – von wem dieser Ausdruck wirklich stammt, ist schwer zu sagen. Er ist zwar schon ein alter Hut – aber einer, den ich mir sehr gerne aufsetze. 

“The difference between misery and happiness depends on what we do with our attention.”Sharon Salzberg

Schlüssel #3: Micro-Praxis mit Mega-Wirkung

Im vergangenen Welcome Call der DEEP JOURNALING ACADEMY haben meine geliebten Academy-Members und ich das Staunen geübt. 

Der „Walk of Awe“  („Spaziergang des Staunens“) ist eine wundervolle Praxis, die in der Positiven Psychologie gut erforscht ist. Uns bewusst in einen Zustand des Staunens zu versetzen, hat eine Vielzahl positiver Wirkungen – und es ist ganz einfach. 

Mit meinen Teilnehmerinnen auf Zoom konnte ich zwar nicht spazieren gehen, aber wir haben andere Wege gefunden, zu staunen. Über das, was uns umgibt, über unseren Körper, und über die Tatsache, dass wir überhaupt auf Zoom zusammenkommen können, aus allen Ecken dieser Welt. 

Die Wirkung war verblüffend. „Ehrfurcht, Dankbarkeit, Neugier“, schrieb eine Teilnehmerin in den Chat. „Staunen lässt einen friedlich atmen“, schrieb eine andere, und eine Teilnehmerin meinte gar: „Staunen ist eine Verjüngungskur!“

Die Tools sind einfach. 

Ihre Wirkung ist er-STAUN-lich. 

Aber sie haben einen Haken: Sie wirken nur, wenn wir sie auch wirklich praktizieren  ☺️

DIE TOOLS SIND EINFACH.

 

IHRE WIRKUNG IST ERSTAUNLICH.

 

ALLERDINGS HABEN SIE EINEN HAKEN: SIE WIRKEN NUR, WENN WIR SIE AUCH WIRKLICH PRAKTIZIEREN.

Der dritte Schlüssel lautet also: „Love the necessary hard work!“ (*)

Jede kleine Micro-Praxis im Alltag trägt auf Dauer zu einer Mega-Wirkung bei.  

Du musst es „nur“ tun.

(*) Diese Truthbomb von Danielle Laporte hatte ich lange Zeit über meinem Schreibtisch hängen …

Glücklich, glücklicher … und seicht? 

Nun haben wir ihn also in der Hand, den Schlüsselbund zum Glück. 

Wollen wir wirklich die Türen aufsperren und ins Land des ewigen Glücks eintreten? Den Rest unseres Lebens im Schlaraffenland verbringen?

Ehrlich gesagt: Ich nicht. 

Ich bezweifle auch, dass das geht. 

Was ich wirklich will, ist LEBENDIGKEIT. 

Ein „tieftiefes Leben“, wie Rainer Maria Rilke es ausgedrückt hat.

„I must be a mermaid, I have no fear of depth and a great fear of shallow living.“

Anaïs Nin

Toxische Positivität macht das Leben seicht. Unsere Seele hungert nach Wahrhaftigkeit, nicht nach einem zweidimensionalen, austauschbaren Bilderbuchleben. 

Aber es ist sehr viel einfacher, sowohl die Tiefen als auch die Höhen auszukosten, während wir auf den Wellen unseres Lebens surfen, wenn unsere „Baseline“ eine glückliche und zufriedene ist. 

Es kostet weniger Kraft, gestärkt und gereift aus dem Schatten der dunklen Täler zu treten, die unser Lebensweg unweigerlich für uns bereithält, wenn unser inneres Klima grundsätzlich ein liebevolles und positives ist. 

Wenn wir lernen, die „necessary hard work“ Tag für Tag zu lieben, puffert das die Härten des Lebens ab, die uns von Zeit zu Zeit treffen. 

Und ich gebe Sonja Lyubomirsky Recht: Diese Glücks-Arbeit ist die lohnendste Arbeit, die wir verrichten können. 

Welche Glücks-Schlüssel sind am wichtigsten für DICH? Poste in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu lesen! 

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